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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807.

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betrieben, so ist es mit Seufzen ob ihrer Kleinheit.
Nichts kann hierüber sprechender belehren, als die
Kinderstube einer solchen Hausfrau. Sey Du aber
über Deine Jda ganz unbesorgt. Wie sehr sie zur
schönsten Häuslichkeit ausgeprägt ist, das hat sie
in Platov's und Woldemar's Krankheit und an De-
borahs Krankenlager bewiesen, und wird den größ-
ten Beweis der Zukunft nicht schuldig bleiben, da-
für stehe ich. Wie ich aber die Mädchen alle zu
dem anhalte, was doch immer auch ein wesent-
licher Theil des weiblichen Berufes bleibt, davon
habe ich Dir kürzlich nicht gesprochen, und eben so
bin ich Dir die Mittheilung unsrer ganzen hiesigen
Einrichtung noch schuldig. Wohl ist nicht viel be-
sonderes davon zu berichten. Doch das mußt Du
wenigstens wissen, daß ich Clärchen zur Vorstehe-
rin des ganzen Haushaltes gemacht, auch ihr alle
Ausgaben sammt der Berechnung davon anvertraut
habe. Das Detail der Wirthschaft besorgen sie
alle Wochenweise. Da wird weder Jda noch Ma-
thilde, noch die leichtsinnige Hertha verschont.

Freilich ist es an allem sehr merklich, wer eben
die Woche hat, und am besten steht sich die ganze

betrieben, ſo iſt es mit Seufzen ob ihrer Kleinheit.
Nichts kann hierüber ſprechender belehren, als die
Kinderſtube einer ſolchen Hausfrau. Sey Du aber
über Deine Jda ganz unbeſorgt. Wie ſehr ſie zur
ſchönſten Häuslichkeit ausgeprägt iſt, das hat ſie
in Platov’s und Woldemar’s Krankheit und an De-
borahs Krankenlager bewieſen, und wird den größ-
ten Beweis der Zukunft nicht ſchuldig bleiben, da-
für ſtehe ich. Wie ich aber die Mädchen alle zu
dem anhalte, was doch immer auch ein weſent-
licher Theil des weiblichen Berufes bleibt, davon
habe ich Dir kürzlich nicht geſprochen, und eben ſo
bin ich Dir die Mittheilung unſrer ganzen hieſigen
Einrichtung noch ſchuldig. Wohl iſt nicht viel be-
ſonderes davon zu berichten. Doch das mußt Du
wenigſtens wiſſen, daß ich Clärchen zur Vorſtehe-
rin des ganzen Haushaltes gemacht, auch ihr alle
Ausgaben ſammt der Berechnung davon anvertraut
habe. Das Detail der Wirthſchaft beſorgen ſie
alle Wochenweiſe. Da wird weder Jda noch Ma-
thilde, noch die leichtſinnige Hertha verſchont.

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[178/0186] betrieben, ſo iſt es mit Seufzen ob ihrer Kleinheit. Nichts kann hierüber ſprechender belehren, als die Kinderſtube einer ſolchen Hausfrau. Sey Du aber über Deine Jda ganz unbeſorgt. Wie ſehr ſie zur ſchönſten Häuslichkeit ausgeprägt iſt, das hat ſie in Platov’s und Woldemar’s Krankheit und an De- borahs Krankenlager bewieſen, und wird den größ- ten Beweis der Zukunft nicht ſchuldig bleiben, da- für ſtehe ich. Wie ich aber die Mädchen alle zu dem anhalte, was doch immer auch ein weſent- licher Theil des weiblichen Berufes bleibt, davon habe ich Dir kürzlich nicht geſprochen, und eben ſo bin ich Dir die Mittheilung unſrer ganzen hieſigen Einrichtung noch ſchuldig. Wohl iſt nicht viel be- ſonderes davon zu berichten. Doch das mußt Du wenigſtens wiſſen, daß ich Clärchen zur Vorſtehe- rin des ganzen Haushaltes gemacht, auch ihr alle Ausgaben ſammt der Berechnung davon anvertraut habe. Das Detail der Wirthſchaft beſorgen ſie alle Wochenweiſe. Da wird weder Jda noch Ma- thilde, noch die leichtſinnige Hertha verſchont. Freilich iſt es an allem ſehr merklich, wer eben die Woche hat, und am beſten ſteht ſich die ganze

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 2. Heidelberg, 1807, S. 178. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung02_1807/186>, abgerufen am 24.11.2024.