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Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807.

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nigstens Jda, bei Dir behieltest: mit Freuden
wollt' ich den gehofften Genuß opfern, und Dir
Deine Lieblinge lassen. Etwas Gutes ist aber
noch bei der Sache, dessen wir vielleicht beide noch
nicht lebhaft gedacht haben: daß die beiden Kin-
der nicht getrennt werden! P. bleibt nicht nur
mit Woldemar hier in L., er zieht wahrscheinlich
zu uns ins Haus, und ich beköstige sie Beide.
Da sind dann die Kinder bei der Mahlzeit wenig-
stens immer, und oft auch auf den Spaziergängen
beisammen. Jn den Lehrstunden sind sie getrennt,
vielleicht auch nicht in allen. Herr von P. ist
des Französischen vollkommen mächtig und spricht
es sehr schön. Von ihm kann Jda Unterricht ha-
ben, sobald sie so weit ist. Wenigstens hat er
es mir versprochen, meinen Uebungen mit Jda
noch täglich eine Stunde hinzuzuthun, wann ich
es wollte. Den Zeichenmeister können beide Kin-
der vielleicht auch gemeinschaftlich haben. Was
ich für Woldemar besorgte, als er noch bei Dir
war, daß er durch Jda zu weich werden möchte,
das sürchte ich jetzt unter P. Aufsicht nicht mehr.
Er selbst wünscht es, daß die Kinder sich täglich



nigſtens Jda, bei Dir behielteſt: mit Freuden
wollt’ ich den gehofften Genuß opfern, und Dir
Deine Lieblinge laſſen. Etwas Gutes iſt aber
noch bei der Sache, deſſen wir vielleicht beide noch
nicht lebhaft gedacht haben: daß die beiden Kin-
der nicht getrennt werden! P. bleibt nicht nur
mit Woldemar hier in L., er zieht wahrſcheinlich
zu uns ins Haus, und ich beköſtige ſie Beide.
Da ſind dann die Kinder bei der Mahlzeit wenig-
ſtens immer, und oft auch auf den Spaziergängen
beiſammen. Jn den Lehrſtunden ſind ſie getrennt,
vielleicht auch nicht in allen. Herr von P. iſt
des Franzöſiſchen vollkommen mächtig und ſpricht
es ſehr ſchön. Von ihm kann Jda Unterricht ha-
ben, ſobald ſie ſo weit iſt. Wenigſtens hat er
es mir verſprochen, meinen Uebungen mit Jda
noch täglich eine Stunde hinzuzuthun, wann ich
es wollte. Den Zeichenmeiſter können beide Kin-
der vielleicht auch gemeinſchaftlich haben. Was
ich für Woldemar beſorgte, als er noch bei Dir
war, daß er durch Jda zu weich werden möchte,
das ſürchte ich jetzt unter P. Aufſicht nicht mehr.
Er ſelbſt wünſcht es, daß die Kinder ſich täglich

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[122/0136] nigſtens Jda, bei Dir behielteſt: mit Freuden wollt’ ich den gehofften Genuß opfern, und Dir Deine Lieblinge laſſen. Etwas Gutes iſt aber noch bei der Sache, deſſen wir vielleicht beide noch nicht lebhaft gedacht haben: daß die beiden Kin- der nicht getrennt werden! P. bleibt nicht nur mit Woldemar hier in L., er zieht wahrſcheinlich zu uns ins Haus, und ich beköſtige ſie Beide. Da ſind dann die Kinder bei der Mahlzeit wenig- ſtens immer, und oft auch auf den Spaziergängen beiſammen. Jn den Lehrſtunden ſind ſie getrennt, vielleicht auch nicht in allen. Herr von P. iſt des Franzöſiſchen vollkommen mächtig und ſpricht es ſehr ſchön. Von ihm kann Jda Unterricht ha- ben, ſobald ſie ſo weit iſt. Wenigſtens hat er es mir verſprochen, meinen Uebungen mit Jda noch täglich eine Stunde hinzuzuthun, wann ich es wollte. Den Zeichenmeiſter können beide Kin- der vielleicht auch gemeinſchaftlich haben. Was ich für Woldemar beſorgte, als er noch bei Dir war, daß er durch Jda zu weich werden möchte, das ſürchte ich jetzt unter P. Aufſicht nicht mehr. Er ſelbſt wünſcht es, daß die Kinder ſich täglich

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Zitationshilfe: Rudolphi, Caroline Christiane Louise: Gemälde weiblicher Erziehung. Bd. 1. Heidelberg, 1807, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rudolphi_erziehung01_1807/136>, abgerufen am 22.11.2024.