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Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.

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B. Arten und Leistungen des Kampfes der Theile.
weiter leiten, wie die Sehzellen. Und es besteht dabei, wie
wir oben zeigten, die Nothwendigkeit, dass, wenn geeignete,
auf den Reiz reagirende Variationen auftauchen, diese speci-
fisch gerichteten Reactionen durch den Kampf der Theile zu
immer höherer Stufe der Vollkommenheit gezüchtet werden.
Die Grenze ist dabei nur durch die Leistungsfähigkeit der
chemischen Elemente unseres Planeten gesetzt, welche vielleicht
die höchsten Grade der Vollkommenheit mancher Qualität nicht
hervorzubringen vermag. Indessen sind doch die Reactions-
substanzen unseres Organismus zum Theil schon sehr feine;
wir erinnern nur an die Feinheit des Geruchssinnes, mit welchem
wir Quantitäten Moschus bestimmt wahrnehmen können, welche
nicht das Millionstel eines Milligrammes betragen. Wir er-
innern auch an die Feinheit des Geschmackes, des Gesichts,
des Gehörs und des Tastsinnes, welch letzterer uns die feinste
Berührung einer Flaumfeder von dem Fusse ins Gehirn signali-
sirt. Dazu gehört eine Vollkommenheit der Aufnahme des
Reizes durch die Endorgane und eine ungehemmte Fortlei-
tung, welche schon als ziemlich vollkommen bezeichnet werden
können.

Mit den vorstehenden Ausführungen ist die Zahl der durch
den Kampf der Molekel ohne Mitwirkung des Kampfes der In-
dividuen eventuell sich züchtenden Eigenschaften noch nicht
erschöpft und wir streben auch gar nicht danach, dies zu thun
und damit dem Physiologen vorzugreifen. Uns kam es hier
lediglich darauf an, zu zeigen, in welcher Weise überhaupt
der Kampf der Molekel wirkt, und die Nothwendigkeit der
Züchtung gewisser Eigenschaften nachzuweisen, welche wir zur
Erklärung gewisser morphologischer Leistungen der Organismen
für nöthig erachten und in den folgenden Kapiteln verwenden
werden. Wir haben also gesehen, dass der Kampf der Molekel,
so weit er an den Stoffwechsel anknüpft, immer die unter den

B. Arten und Leistungen des Kampfes der Theile.
weiter leiten, wie die Sehzellen. Und es besteht dabei, wie
wir oben zeigten, die Nothwendigkeit, dass, wenn geeignete,
auf den Reiz reagirende Variationen auftauchen, diese speci-
fisch gerichteten Reactionen durch den Kampf der Theile zu
immer höherer Stufe der Vollkommenheit gezüchtet werden.
Die Grenze ist dabei nur durch die Leistungsfähigkeit der
chemischen Elemente unseres Planeten gesetzt, welche vielleicht
die höchsten Grade der Vollkommenheit mancher Qualität nicht
hervorzubringen vermag. Indessen sind doch die Reactions-
substanzen unseres Organismus zum Theil schon sehr feine;
wir erinnern nur an die Feinheit des Geruchssinnes, mit welchem
wir Quantitäten Moschus bestimmt wahrnehmen können, welche
nicht das Millionstel eines Milligrammes betragen. Wir er-
innern auch an die Feinheit des Geschmackes, des Gesichts,
des Gehörs und des Tastsinnes, welch letzterer uns die feinste
Berührung einer Flaumfeder von dem Fusse ins Gehirn signali-
sirt. Dazu gehört eine Vollkommenheit der Aufnahme des
Reizes durch die Endorgane und eine ungehemmte Fortlei-
tung, welche schon als ziemlich vollkommen bezeichnet werden
können.

Mit den vorstehenden Ausführungen ist die Zahl der durch
den Kampf der Molekel ohne Mitwirkung des Kampfes der In-
dividuen eventuell sich züchtenden Eigenschaften noch nicht
erschöpft und wir streben auch gar nicht danach, dies zu thun
und damit dem Physiologen vorzugreifen. Uns kam es hier
lediglich darauf an, zu zeigen, in welcher Weise überhaupt
der Kampf der Molekel wirkt, und die Nothwendigkeit der
Züchtung gewisser Eigenschaften nachzuweisen, welche wir zur
Erklärung gewisser morphologischer Leistungen der Organismen
für nöthig erachten und in den folgenden Kapiteln verwenden
werden. Wir haben also gesehen, dass der Kampf der Molekel,
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[85/0099] B. Arten und Leistungen des Kampfes der Theile. weiter leiten, wie die Sehzellen. Und es besteht dabei, wie wir oben zeigten, die Nothwendigkeit, dass, wenn geeignete, auf den Reiz reagirende Variationen auftauchen, diese speci- fisch gerichteten Reactionen durch den Kampf der Theile zu immer höherer Stufe der Vollkommenheit gezüchtet werden. Die Grenze ist dabei nur durch die Leistungsfähigkeit der chemischen Elemente unseres Planeten gesetzt, welche vielleicht die höchsten Grade der Vollkommenheit mancher Qualität nicht hervorzubringen vermag. Indessen sind doch die Reactions- substanzen unseres Organismus zum Theil schon sehr feine; wir erinnern nur an die Feinheit des Geruchssinnes, mit welchem wir Quantitäten Moschus bestimmt wahrnehmen können, welche nicht das Millionstel eines Milligrammes betragen. Wir er- innern auch an die Feinheit des Geschmackes, des Gesichts, des Gehörs und des Tastsinnes, welch letzterer uns die feinste Berührung einer Flaumfeder von dem Fusse ins Gehirn signali- sirt. Dazu gehört eine Vollkommenheit der Aufnahme des Reizes durch die Endorgane und eine ungehemmte Fortlei- tung, welche schon als ziemlich vollkommen bezeichnet werden können. Mit den vorstehenden Ausführungen ist die Zahl der durch den Kampf der Molekel ohne Mitwirkung des Kampfes der In- dividuen eventuell sich züchtenden Eigenschaften noch nicht erschöpft und wir streben auch gar nicht danach, dies zu thun und damit dem Physiologen vorzugreifen. Uns kam es hier lediglich darauf an, zu zeigen, in welcher Weise überhaupt der Kampf der Molekel wirkt, und die Nothwendigkeit der Züchtung gewisser Eigenschaften nachzuweisen, welche wir zur Erklärung gewisser morphologischer Leistungen der Organismen für nöthig erachten und in den folgenden Kapiteln verwenden werden. Wir haben also gesehen, dass der Kampf der Molekel, so weit er an den Stoffwechsel anknüpft, immer die unter den

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Zitationshilfe: Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881, S. 85. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roux_kampf_1881/99>, abgerufen am 25.11.2024.