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Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881.

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A. Leistungen derselben.
neu entdeckt werden. Dafür war es dieses Mal nicht blos eine
philosophische, principielle Lösung, sondern eine exact wissen-
schaftliche.

Ch. Darwin und A. Wallace entdeckten, wie bekannt,
nicht blos von neuem das Princip des Kampfes als die Ursache
der mechanischen Entstehung des Zweckmässigen, sondern sie
wiesen zugleich auch nach, dass in Folge der geometrischen
Vermehrung der Organismen ein derartiger Kampf unter ihnen
wirklich stattfinden müsse, und dass weiterhin in Folge der
fortwährenden Variationen der Organismen in allen ihren Thei-
len auch immer die Möglichkeit des Uebrigbleibens eines
Besseren vorhanden ist.

Indem die übriggebliebenen Wesen ihre bevorzugten Eigen-
schaften unter gleichzeitigen neuen Modificationen von diesem
Fundament aus vererben, ist die Möglichkeit gegeben, von
den neuen, im Mittel schon vollkommneren, Modificationen wie-
derum die besten auszulesen, so dass eine fortwährend stei-
gende Vervollkommnung stattfinden muss. Und diese Vervoll-
kommnung wird zugleich zu einer Mannigfaltigkeit der Formen
führen, wenn, wie es thatsächlich der Fall ist, die äusseren
auslesenden Bedingungen selber mannigfaltig und mit der Zeit
wechselnde sind.

So ist mit dem Nachweise der Wirksamkeit des Selec-
tionsprincipes und dem Hilfsprincip der Variabilität der Orga-
nismen und der äusseren Existenzbedingungen die Nothwen-
digkeit der Entstehung einer stetig sich steigern-
den Mannigfaltigkeit und Anpassung an die
äusseren
Bedingungen bewiesen, und damit zugleich die Möglichkeit
eröffnet worden, die hochgradige Verschiedenheit und Compli-
cation der höheren Organismen durch allmähliche Umbildung
aus niederen, einfachen, ja einfachsten Zuständen abzuleiten.
Zu diesem Zwecke der Nachweisung der Entstehung der Arten

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A. Leistungen derselben.
neu entdeckt werden. Dafür war es dieses Mal nicht blos eine
philosophische, principielle Lösung, sondern eine exact wissen-
schaftliche.

Ch. Darwin und A. Wallace entdeckten, wie bekannt,
nicht blos von neuem das Princip des Kampfes als die Ursache
der mechanischen Entstehung des Zweckmässigen, sondern sie
wiesen zugleich auch nach, dass in Folge der geometrischen
Vermehrung der Organismen ein derartiger Kampf unter ihnen
wirklich stattfinden müsse, und dass weiterhin in Folge der
fortwährenden Variationen der Organismen in allen ihren Thei-
len auch immer die Möglichkeit des Uebrigbleibens eines
Besseren vorhanden ist.

Indem die übriggebliebenen Wesen ihre bevorzugten Eigen-
schaften unter gleichzeitigen neuen Modificationen von diesem
Fundament aus vererben, ist die Möglichkeit gegeben, von
den neuen, im Mittel schon vollkommneren, Modificationen wie-
derum die besten auszulesen, so dass eine fortwährend stei-
gende Vervollkommnung stattfinden muss. Und diese Vervoll-
kommnung wird zugleich zu einer Mannigfaltigkeit der Formen
führen, wenn, wie es thatsächlich der Fall ist, die äusseren
auslesenden Bedingungen selber mannigfaltig und mit der Zeit
wechselnde sind.

So ist mit dem Nachweise der Wirksamkeit des Selec-
tionsprincipes und dem Hilfsprincip der Variabilität der Orga-
nismen und der äusseren Existenzbedingungen die Nothwen-
digkeit der Entstehung einer stetig sich steigern-
den Mannigfaltigkeit und Anpassung an die
äusseren
Bedingungen bewiesen, und damit zugleich die Möglichkeit
eröffnet worden, die hochgradige Verschiedenheit und Compli-
cation der höheren Organismen durch allmähliche Umbildung
aus niederen, einfachen, ja einfachsten Zuständen abzuleiten.
Zu diesem Zwecke der Nachweisung der Entstehung der Arten

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[3/0017] A. Leistungen derselben. neu entdeckt werden. Dafür war es dieses Mal nicht blos eine philosophische, principielle Lösung, sondern eine exact wissen- schaftliche. Ch. Darwin und A. Wallace entdeckten, wie bekannt, nicht blos von neuem das Princip des Kampfes als die Ursache der mechanischen Entstehung des Zweckmässigen, sondern sie wiesen zugleich auch nach, dass in Folge der geometrischen Vermehrung der Organismen ein derartiger Kampf unter ihnen wirklich stattfinden müsse, und dass weiterhin in Folge der fortwährenden Variationen der Organismen in allen ihren Thei- len auch immer die Möglichkeit des Uebrigbleibens eines Besseren vorhanden ist. Indem die übriggebliebenen Wesen ihre bevorzugten Eigen- schaften unter gleichzeitigen neuen Modificationen von diesem Fundament aus vererben, ist die Möglichkeit gegeben, von den neuen, im Mittel schon vollkommneren, Modificationen wie- derum die besten auszulesen, so dass eine fortwährend stei- gende Vervollkommnung stattfinden muss. Und diese Vervoll- kommnung wird zugleich zu einer Mannigfaltigkeit der Formen führen, wenn, wie es thatsächlich der Fall ist, die äusseren auslesenden Bedingungen selber mannigfaltig und mit der Zeit wechselnde sind. So ist mit dem Nachweise der Wirksamkeit des Selec- tionsprincipes und dem Hilfsprincip der Variabilität der Orga- nismen und der äusseren Existenzbedingungen die Nothwen- digkeit der Entstehung einer stetig sich steigern- den Mannigfaltigkeit und Anpassung an die äusseren Bedingungen bewiesen, und damit zugleich die Möglichkeit eröffnet worden, die hochgradige Verschiedenheit und Compli- cation der höheren Organismen durch allmähliche Umbildung aus niederen, einfachen, ja einfachsten Zuständen abzuleiten. Zu diesem Zwecke der Nachweisung der Entstehung der Arten 1*

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Zitationshilfe: Roux, Wilhelm: Der Kampf der Teile des Organismus. Leipzig, 1881, S. 3. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/roux_kampf_1881/17>, abgerufen am 24.11.2024.