[Rotth, Albrecht Christian]: Eylfertiges Bedencken über M. August Hermann Franckens [...] Seine Schutz-Predigt. Halle, 1692.sich beraubet. Denn sonst müste der er
sich beraubet. Denn sonst müste der er
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sich beraubet. Denn sonst müste der
Mensch/ so offt er sündigte/ gleich
so verkehrt und verdüstert an seinem
Verstande werden/ daß er nicht mehr
wüste und verstünde/ was er zuvor
in Göttlichen Dingen verstanden hät-
te/ welches wider die Erfahrung
läufft. Ob nun wol ein solcher saluta-
riter unerleuchteter Verstand unrecht
thut/ daß er heilige Sachen nicht mit
der Art/ wie ers thun solte/ und durch
die Gnade GOttes hätte thun können/
vornimmt und tractiret/ so kan er doch
aus GOttes Wort eben noch die Leh-
re der Kirche/ wie zuvor/ verstehen und
examiniren/ und wenn er sie aus
GOTTES Wort examiniret/ so
siehet sie zwar der unerleuchtete Ver-
stand an/ auch mit der unerleuchte-
ten Vernunfft/ aber nicht nach der
unerleuchteten Vernunfft/ sondern
nach GOttes Wort/ und so fern thut
er
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Zitationshilfe: | [Rotth, Albrecht Christian]: Eylfertiges Bedencken über M. August Hermann Franckens [...] Seine Schutz-Predigt. Halle, 1692, S. 24. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rotth_bedencken_1692/28>, abgerufen am 17.02.2025. |