Daß sich sein Engel nicht in Engeland be- fand, Und daß der Teuffel sie geführt auf Franck- reichs Zinnen; Gleichwohl verstieß er sie auch nicht mit Schimpff und Schand: Jmmassen er ihr selbst die Hößgen angezo- gen; So suchte er den Schatz manierlich loß zu seyn. Und als er solches nun bald hin bald her er- wogen; Da fiel ihm dieses noch zu ihrem Glücke ein: Daß sie Schaamlosigkeit und Witz genug besässe, Nebst Schönheit, Artigkeit, Schalckheit, vergnügtem Muth, Arglist, Spitzfindigkeit, in einer solchen Grösse, Als in Comödien hauptsächlich nöthig thut. Er liesse sie demnach hin auf den Schau-Platz führen, Wo sie die Meisterin gar bald zu spielen wust, Da kunte Helena die Helenam agiren, Die Lais ihrer Zeit, die Hur nach aller Lust. Hier sprang sie wie ein Reh von einer Seit zur andern, Biß sich Sir Buckingham im Tod in sie verliebt;
Jm-
Helena Gwin,
Daß ſich ſein Engel nicht in Engeland be- fand, Und daß der Teuffel ſie gefuͤhrt auf Franck- reichs Zinnen; Gleichwohl verſtieß er ſie auch nicht mit Schimpff und Schand: Jmmaſſen er ihr ſelbſt die Hoͤßgen angezo- gen; So ſuchte er den Schatz manierlich loß zu ſeyn. Und als er ſolches nun bald hin bald her er- wogen; Da fiel ihm dieſes noch zu ihrem Gluͤcke ein: Daß ſie Schaamloſigkeit und Witz genug beſaͤſſe, Nebſt Schoͤnheit, Artigkeit, Schalckheit, vergnuͤgtem Muth, Argliſt, Spitzfindigkeit, in einer ſolchen Groͤſſe, Als in Comoͤdien hauptſaͤchlich noͤthig thut. Er lieſſe ſie demnach hin auf den Schau-Platz fuͤhren, Wo ſie die Meiſterin gar bald zu ſpielen wuſt, Da kunte Helena die Helenam agiren, Die Lais ihrer Zeit, die Hur nach aller Luſt. Hier ſprang ſie wie ein Reh von einer Seit zur andern, Biß ſich Sir Buckingham im Tod in ſie verliebt;
Jm-
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Helena Gwin,
Daß ſich ſein Engel nicht in Engeland be-
fand,
Und daß der Teuffel ſie gefuͤhrt auf Franck-
reichs Zinnen;
Gleichwohl verſtieß er ſie auch nicht mit
Schimpff und Schand:
Jmmaſſen er ihr ſelbſt die Hoͤßgen angezo-
gen;
So ſuchte er den Schatz manierlich loß zu
ſeyn.
Und als er ſolches nun bald hin bald her er-
wogen;
Da fiel ihm dieſes noch zu ihrem Gluͤcke ein:
Daß ſie Schaamloſigkeit und Witz genug
beſaͤſſe,
Nebſt Schoͤnheit, Artigkeit, Schalckheit,
vergnuͤgtem Muth,
Argliſt, Spitzfindigkeit, in einer ſolchen
Groͤſſe,
Als in Comoͤdien hauptſaͤchlich noͤthig
thut.
Er lieſſe ſie demnach hin auf den Schau-Platz
fuͤhren,
Wo ſie die Meiſterin gar bald zu ſpielen
wuſt,
Da kunte Helena die Helenam agiren,
Die Lais ihrer Zeit, die Hur nach aller
Luſt.
Hier ſprang ſie wie ein Reh von einer Seit
zur andern,
Biß ſich Sir Buckingham im Tod in ſie
verliebt;
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 72. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/92>, abgerufen am 21.07.2024.
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