worden, und unter uns von einigen die Fröhligkeit genennet wird, bedeutet,) verbrennen soll; al- so hoffe, Sie werden nicht zürnen, da ich mir, selbige so sorgfältig auszuüben, an- gelegen seyn lassen.
Zu einer andern Zeit bekam Helena Gwin Lufft davon, daß Madame Davis bey dem Könige in seinem Schlaff-Zimmer eine vergnügte Nacht haben sollte; Da invitirte sie diese Dame auf eine Collation von Confect zu sich, welcher mit Medicinischen Ingredientien ziemlich starck zu- bereitet war, davon die Würckungen einen solchen Nachdruck hatten, daß, als der Hahn gescharret, die Henne sich gebücket, ich will sagen, der König im grösten Caressiren, ihr den Schooß voll Liebes- Zucker zu schütten, begrieffen war, sie eine so plötz- liche und unumgängliche Nothwendigkeit überfiele, welche dieses erbare Fräulein zwangen, ihre gantze Artillerie auf einmal loß zu lassen, und sowohl sich selbsten, als auch den König mit einer höchst er- bärmlichen Brühe zu begiessen. Dieses verur- sachte Se. Maj. daß sie diesen Bett-Sch-atz ab- danckten, und ihr in Betrachtung ihrer vorigen Ritter-Dienste, in puncto puncti, jährlich eine Pension von 1000. Pfunden bestimmten; nach welcher Zeit sie niemals wieder bey Hof erschiene.
Se. Maj. und der Printz von Neuburg gien- gen einsmals in Begleitung des gantzen Hofes und
einer
Helena Gwin,
worden, und unter uns von einigen die Froͤhligkeit genennet wird, bedeutet,) verbrennen ſoll; al- ſo hoffe, Sie werden nicht zuͤrnen, da ich mir, ſelbige ſo ſorgfaͤltig auszuuͤben, an- gelegen ſeyn laſſen.
Zu einer andern Zeit bekam Helena Gwin Lufft davon, daß Madame Davis bey dem Koͤnige in ſeinem Schlaff-Zimmer eine vergnuͤgte Nacht haben ſollte; Da invitirte ſie dieſe Dame auf eine Collation von Confect zu ſich, welcher mit Mediciniſchen Ingredientien ziemlich ſtarck zu- bereitet war, davon die Wuͤrckungen einen ſolchen Nachdruck hatten, daß, als der Hahn geſcharret, die Henne ſich gebuͤcket, ich will ſagen, der Koͤnig im groͤſten Careſſiren, ihr den Schooß voll Liebes- Zucker zu ſchuͤtten, begrieffen war, ſie eine ſo ploͤtz- liche und unumgaͤngliche Nothwendigkeit uͤberfiele, welche dieſes erbare Fraͤulein zwangen, ihre gantze Artillerie auf einmal loß zu laſſen, und ſowohl ſich ſelbſten, als auch den Koͤnig mit einer hoͤchſt er- baͤrmlichen Bruͤhe zu begieſſen. Dieſes verur- ſachte Se. Maj. daß ſie dieſen Bett-Sch-atz ab- danckten, und ihr in Betrachtung ihrer vorigen Ritter-Dienſte, in puncto puncti, jaͤhrlich eine Penſion von 1000. Pfunden beſtimmten; nach welcher Zeit ſie niemals wieder bey Hof erſchiene.
Se. Maj. und der Printz von Neuburg gien- gen einsmals in Begleitung des gantzen Hofes und
einer
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Helena Gwin,
worden, und unter uns von einigen die Froͤhligkeit
genennet wird, bedeutet,) verbrennen ſoll; al-
ſo hoffe, Sie werden nicht zuͤrnen, da ich
mir, ſelbige ſo ſorgfaͤltig auszuuͤben, an-
gelegen ſeyn laſſen.
Zu einer andern Zeit bekam Helena Gwin
Lufft davon, daß Madame Davis bey dem Koͤnige
in ſeinem Schlaff-Zimmer eine vergnuͤgte Nacht
haben ſollte; Da invitirte ſie dieſe Dame auf
eine Collation von Confect zu ſich, welcher mit
Mediciniſchen Ingredientien ziemlich ſtarck zu-
bereitet war, davon die Wuͤrckungen einen ſolchen
Nachdruck hatten, daß, als der Hahn geſcharret,
die Henne ſich gebuͤcket, ich will ſagen, der Koͤnig
im groͤſten Careſſiren, ihr den Schooß voll Liebes-
Zucker zu ſchuͤtten, begrieffen war, ſie eine ſo ploͤtz-
liche und unumgaͤngliche Nothwendigkeit uͤberfiele,
welche dieſes erbare Fraͤulein zwangen, ihre gantze
Artillerie auf einmal loß zu laſſen, und ſowohl
ſich ſelbſten, als auch den Koͤnig mit einer hoͤchſt er-
baͤrmlichen Bruͤhe zu begieſſen. Dieſes verur-
ſachte Se. Maj. daß ſie dieſen Bett-Sch-atz ab-
danckten, und ihr in Betrachtung ihrer vorigen
Ritter-Dienſte, in puncto puncti, jaͤhrlich eine
Penſion von 1000. Pfunden beſtimmten; nach
welcher Zeit ſie niemals wieder bey Hof erſchiene.
Se. Maj. und der Printz von Neuburg gien-
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 64. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/84>, abgerufen am 24.11.2024.
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