schencke, und wird mir keine andere Ver- ehrung von ihnen angenehm seyn. Wenn es in ihrer Gewalt ist, verpflichten sie mich durch dessen Ubersendung; Und seynd sie versichert, daß ich nichts habe, ich sa- ge, nichts, welches ich zur Erwiederung für einPresent,welches mir so schätzbar seyn wird, abschlagen werde, die ich ver- harre
Dero gäntzlich eigene A. H.
Jn diesem Briefe war ein sauberer güldener Ring eingeschlossen, worauf dieser poetische Einfall stunde:
Gleichwie ich hoff' so lassen mich gewinnen Ein treues Hertz und Diamantne Sinnen!
Nichts hätte dem Ibrahim erfreulichers in die Hände und Augen fallen können, als dieser Brieff nebst dem Present; Als er aber den Jnhalt darvon lase, welcher verlangte, daß er ihr sein Hertz übersen- den sollte, schiene ihm (weil er nichts von der Engli- schen Gewohnheit wuste, nach welcher das Volck am
1sten
Die heimlichen Liebes-Geſchichte
ſchencke, und wird mir keine andere Ver- ehrung von ihnen angenehm ſeyn. Wenn es in ihrer Gewalt iſt, verpflichten ſie mich durch deſſen Uberſendung; Und ſeynd ſie verſichert, daß ich nichts habe, ich ſa- ge, nichts, welches ich zur Erwiederung fuͤr einPreſent,welches mir ſo ſchaͤtzbar ſeyn wird, abſchlagen werde, die ich ver- harre
Dero gaͤntzlich eigene A. H.
Jn dieſem Briefe war ein ſauberer guͤldener Ring eingeſchloſſen, worauf dieſer poëtiſche Einfall ſtunde:
Gleichwie ich hoff’ ſo laſſen mich gewinnen Ein treues Hertz und Diamantne Sinnen!
Nichts haͤtte dem Ibrahim erfreulichers in die Haͤnde und Augen fallen koͤnnen, als dieſer Brieff nebſt dem Preſent; Als er aber den Jnhalt darvon laſe, welcher verlangte, daß er ihr ſein Hertz uͤberſen- den ſollte, ſchiene ihm (weil er nichts von der Engli- ſchen Gewohnheit wuſte, nach welcher das Volck am
1ſten
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Die heimlichen Liebes-Geſchichte
ſchencke, und wird mir keine andere Ver-
ehrung von ihnen angenehm ſeyn. Wenn
es in ihrer Gewalt iſt, verpflichten ſie mich
durch deſſen Uberſendung; Und ſeynd
ſie verſichert, daß ich nichts habe, ich ſa-
ge, nichts, welches ich zur Erwiederung
fuͤr ein Preſent, welches mir ſo ſchaͤtzbar
ſeyn wird, abſchlagen werde, die ich ver-
harre
Dero
gaͤntzlich eigene
A. H.
Jn dieſem Briefe war ein ſauberer guͤldener Ring
eingeſchloſſen, worauf dieſer poëtiſche Einfall
ſtunde:
Gleichwie ich hoff’ ſo laſſen mich gewinnen
Ein treues Hertz und Diamantne Sinnen!
Nichts haͤtte dem Ibrahim erfreulichers in die
Haͤnde und Augen fallen koͤnnen, als dieſer Brieff
nebſt dem Preſent; Als er aber den Jnhalt darvon
laſe, welcher verlangte, daß er ihr ſein Hertz uͤberſen-
den ſollte, ſchiene ihm (weil er nichts von der Engli-
ſchen Gewohnheit wuſte, nach welcher das Volck am
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/564>, abgerufen am 24.11.2024.
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