Termin abzuwarten, daß er lieber eine Stunde zu bald, als zu spät erscheinen wollte. Nachdem sie nun einige Worte und solche Complimenten, die der Wohlstand und Höflichkeit mit sich bringet, gewechselt hatten, gab der Vater ihm zu erkennen, daß er um die Liebe, die er gegen seine Tochter vor- gäbe, Wissenschafft hätte.
Ob nun seine Tochter anfienge, des väterlichen Haus-Wesens überdrüßig zu werden, oder was sonst die Ursache dieser guten Harmonie war, kunnte er nicht sagen; Der Ritter aber hielte gäntz- lich dafür, daß irgend ein geneigtes Geschicke ihrer Liebe günstig seyn müste: Denn der alte Cavalier mochte die Creutz und Quer nach allen Specialien fragen, so fanden sich gar wenige Hindernisse, und zwar so geringe und nichts-würdige, daß sie gar bald geschlichtet und aus dem Wege geräumet wur- den; So erwiese er sich auch im Umgange nicht im geringsten verdrüßlich oder unaufgeräumt, sondern sein Gemüthe schiene sich vielmehr allen Dingen, so einem Mißvergnügen gleich sahen, schnurstracks entgegen zu setzen, also, daß er bey dem Beschluß ihrer Zusammenkunfft sich vernehmen ließ: Er woll- te seinen Character und Aufführung erst ein klein wenig untersuchen, wie auch sein Weib vorhero we- gen dieses Ehe-Bündnisses zu Rathe ziehen, die auch mit Antheil an ihres Kindes Ausstattung hät- te, nach diesen wollte er ihm binnen wenig Tagen
wissen
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und Mad. Broughton.
Termin abzuwarten, daß er lieber eine Stunde zu bald, als zu ſpaͤt erſcheinen wollte. Nachdem ſie nun einige Worte und ſolche Complimenten, die der Wohlſtand und Hoͤflichkeit mit ſich bringet, gewechſelt hatten, gab der Vater ihm zu erkennen, daß er um die Liebe, die er gegen ſeine Tochter vor- gaͤbe, Wiſſenſchafft haͤtte.
Ob nun ſeine Tochter anfienge, des vaͤterlichen Haus-Weſens uͤberdruͤßig zu werden, oder was ſonſt die Urſache dieſer guten Harmonie war, kunnte er nicht ſagen; Der Ritter aber hielte gaͤntz- lich dafuͤr, daß irgend ein geneigtes Geſchicke ihrer Liebe guͤnſtig ſeyn muͤſte: Denn der alte Cavalier mochte die Creutz und Quer nach allen Specialien fragen, ſo fanden ſich gar wenige Hinderniſſe, und zwar ſo geringe und nichts-wuͤrdige, daß ſie gar bald geſchlichtet und aus dem Wege geraͤumet wur- den; So erwieſe er ſich auch im Umgange nicht im geringſten verdruͤßlich oder unaufgeraͤumt, ſondern ſein Gemuͤthe ſchiene ſich vielmehr allen Dingen, ſo einem Mißvergnuͤgen gleich ſahen, ſchnurſtracks entgegen zu ſetzen, alſo, daß er bey dem Beſchluß ihrer Zuſammenkunfft ſich vernehmen ließ: Er woll- te ſeinen Character und Auffuͤhrung erſt ein klein wenig unterſuchen, wie auch ſein Weib vorhero we- gen dieſes Ehe-Buͤndniſſes zu Rathe ziehen, die auch mit Antheil an ihres Kindes Ausſtattung haͤt- te, nach dieſen wollte er ihm binnen wenig Tagen
wiſſen
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und Mad. Broughton.
Termin abzuwarten, daß er lieber eine Stunde
zu bald, als zu ſpaͤt erſcheinen wollte. Nachdem
ſie nun einige Worte und ſolche Complimenten,
die der Wohlſtand und Hoͤflichkeit mit ſich bringet,
gewechſelt hatten, gab der Vater ihm zu erkennen,
daß er um die Liebe, die er gegen ſeine Tochter vor-
gaͤbe, Wiſſenſchafft haͤtte.
Ob nun ſeine Tochter anfienge, des vaͤterlichen
Haus-Weſens uͤberdruͤßig zu werden, oder was
ſonſt die Urſache dieſer guten Harmonie war,
kunnte er nicht ſagen; Der Ritter aber hielte gaͤntz-
lich dafuͤr, daß irgend ein geneigtes Geſchicke ihrer
Liebe guͤnſtig ſeyn muͤſte: Denn der alte Cavalier
mochte die Creutz und Quer nach allen Specialien
fragen, ſo fanden ſich gar wenige Hinderniſſe, und
zwar ſo geringe und nichts-wuͤrdige, daß ſie gar
bald geſchlichtet und aus dem Wege geraͤumet wur-
den; So erwieſe er ſich auch im Umgange nicht im
geringſten verdruͤßlich oder unaufgeraͤumt, ſondern
ſein Gemuͤthe ſchiene ſich vielmehr allen Dingen,
ſo einem Mißvergnuͤgen gleich ſahen, ſchnurſtracks
entgegen zu ſetzen, alſo, daß er bey dem Beſchluß
ihrer Zuſammenkunfft ſich vernehmen ließ: Er woll-
te ſeinen Character und Auffuͤhrung erſt ein klein
wenig unterſuchen, wie auch ſein Weib vorhero we-
gen dieſes Ehe-Buͤndniſſes zu Rathe ziehen, die
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 439. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/459>, abgerufen am 25.11.2024.
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