gab. Dieser tapffern That wegen ward sie bey dem Könige höchlich recommendiret, als der, nebst etlichen wenigen von seinen Cavaliers, die- sen Zweykampff von einem Orte, da ihn die Du- ellisten nicht gewahr werden können, mit angese- hen; Aber der Obriste wurde so schimpfflich rail- liret und aufgezogen, daß er alsbald sein Com- mando quittirte, und sich aufs Land begab, ein einsames Leben daselbst zu führen. Nachdem aber ihre Glückseligkeit den höchsten Gipffel erreichet hat- te, machte sie sich der Gnade ihres Königl. Beschir- mers auf eine gar safftigeManier selbsten verlu- stiget, welche Herr Butler in seinen Operibus Posthumis in Englischen Versen folgendes Ver- standes entworffen.
Noch eine blancke Schwester hatt' Der Schauplatz ausgehecket, Und an der schönen Nelly Statt Zu seinem Schmuck erwecket; Die liesse ihrer Augen Strahl Durch alle Logen blitzen, Und wo auf dem Parterre-Saal Gemein' und Vornehm'sitzen, Biß daß zuletzt zu ihrem Glück Ein König ward charmiret, Der nie mit einem rauhen Blick Ein liebes Weib turbiret, Besondern liebte diese Lust, Aus der er war entsprossen,
Bloß
Koͤnig Carolus II.
gab. Dieſer tapffern That wegen ward ſie bey dem Koͤnige hoͤchlich recommendiret, als der, nebſt etlichen wenigen von ſeinen Cavaliers, die- ſen Zweykampff von einem Orte, da ihn die Du- elliſten nicht gewahr werden koͤnnen, mit angeſe- hen; Aber der Obriſte wurde ſo ſchimpfflich rail- liret und aufgezogen, daß er alsbald ſein Com- mando quittirte, und ſich aufs Land begab, ein einſames Leben daſelbſt zu fuͤhren. Nachdem aber ihre Gluͤckſeligkeit den hoͤchſten Gipffel erreichet hat- te, machte ſie ſich der Gnade ihres Koͤnigl. Beſchir- mers auf eine gar ſafftigeManier ſelbſten verlu- ſtiget, welche Herr Butler in ſeinen Operibus Poſthumis in Engliſchen Verſen folgendes Ver- ſtandes entworffen.
Noch eine blancke Schweſter hatt’ Der Schauplatz ausgehecket, Und an der ſchoͤnen Nelly Statt Zu ſeinem Schmuck erwecket; Die lieſſe ihrer Augen Strahl Durch alle Logen blitzen, Und wo auf dem Parterre-Saal Gemein’ und Vornehm’ſitzen, Biß daß zuletzt zu ihrem Gluͤck Ein Koͤnig ward charmiret, Der nie mit einem rauhen Blick Ein liebes Weib turbiret, Beſondern liebte dieſe Luſt, Aus der er war entſproſſen,
Bloß
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Koͤnig Carolus II.
gab. Dieſer tapffern That wegen ward ſie bey
dem Koͤnige hoͤchlich recommendiret, als der,
nebſt etlichen wenigen von ſeinen Cavaliers, die-
ſen Zweykampff von einem Orte, da ihn die Du-
elliſten nicht gewahr werden koͤnnen, mit angeſe-
hen; Aber der Obriſte wurde ſo ſchimpfflich rail-
liret und aufgezogen, daß er alsbald ſein Com-
mando quittirte, und ſich aufs Land begab, ein
einſames Leben daſelbſt zu fuͤhren. Nachdem aber
ihre Gluͤckſeligkeit den hoͤchſten Gipffel erreichet hat-
te, machte ſie ſich der Gnade ihres Koͤnigl. Beſchir-
mers auf eine gar ſafftige Manier ſelbſten verlu-
ſtiget, welche Herr Butler in ſeinen Operibus
Poſthumis in Engliſchen Verſen folgendes Ver-
ſtandes entworffen.
Noch eine blancke Schweſter hatt’
Der Schauplatz ausgehecket,
Und an der ſchoͤnen Nelly Statt
Zu ſeinem Schmuck erwecket;
Die lieſſe ihrer Augen Strahl
Durch alle Logen blitzen,
Und wo auf dem Parterre-Saal
Gemein’ und Vornehm’ſitzen,
Biß daß zuletzt zu ihrem Gluͤck
Ein Koͤnig ward charmiret,
Der nie mit einem rauhen Blick
Ein liebes Weib turbiret,
Beſondern liebte dieſe Luſt,
Aus der er war entſproſſen,
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 358. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/378>, abgerufen am 18.07.2024.
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