Kein Gärtner würde ja den Baum genau verschliessen, Der seine Frucht im Uberflusse trägt, Er ließ auch andere etwas davon geniessen, Bey denen sich einAppetit erregt; Wie sollte denn der schönen Weiber Ga- ben Ein eintziger gantz ungetheilet haben?
Was ihn anträffe, fügte er hinzu, könnte er weiter nichts daraus machen, als wenn er mit einem an- dern aus einerley Geschirre träncke.
Madame Howard war noch jung: Denn ob sie wohl binnen dieser Zeit zwey Kinder gebohren, hatte sie doch das 19de Jahr noch nicht erreichet. Nachdem sie nun von ihrem Manne mit dergleichen Vorbereitungen zu solchem schändlichen Vorha- ben geschickt gemacht worden, brachte er sie zu dem- jenigen, dem er sie versprochen hatte: Er, welcher selbsten mit zugegen war, befahl ihr, lustig, frey und lebhafft zu erscheinen, und alles spröte und verzagte Wesen bey Seite zu setzen; Und nachdem er eine kleine Weile verzogen hatte, gab er vor, er müste sich einer sonderlichen Ursache halber hinweg bege- ben, und verließ sie, mit dem Versprechen, alsbald wieder da zu seyn; er kam aber nicht wieder, biß es sehr späte, und Zeit nach Hause zu gehen war. Die Gesellschafft schiede von einander; und der Galan hatte auch nachfolglich die Conversation der Ma-
dame
General Foulkes,
Kein Gaͤrtner wuͤrde ja den Baum genau verſchlieſſen, Der ſeine Frucht im Uberfluſſe traͤgt, Er ließ auch andere etwas davon genieſſen, Bey denen ſich einAppetit erregt; Wie ſollte denn der ſchoͤnen Weiber Ga- ben Ein eintziger gantz ungetheilet haben?
Was ihn antraͤffe, fuͤgte er hinzu, koͤnnte er weiter nichts daraus machen, als wenn er mit einem an- dern aus einerley Geſchirre traͤncke.
Madame Howard war noch jung: Denn ob ſie wohl binnen dieſer Zeit zwey Kinder gebohren, hatte ſie doch das 19de Jahr noch nicht erreichet. Nachdem ſie nun von ihrem Manne mit dergleichen Vorbereitungen zu ſolchem ſchaͤndlichen Vorha- ben geſchickt gemacht worden, brachte er ſie zu dem- jenigen, dem er ſie verſprochen hatte: Er, welcher ſelbſten mit zugegen war, befahl ihr, luſtig, frey und lebhafft zu erſcheinen, und alles ſproͤte und verzagte Weſen bey Seite zu ſetzen; Und nachdem er eine kleine Weile verzogen hatte, gab er vor, er muͤſte ſich einer ſonderlichen Urſache halber hinweg bege- ben, und verließ ſie, mit dem Verſprechen, alsbald wieder da zu ſeyn; er kam aber nicht wieder, biß es ſehr ſpaͤte, und Zeit nach Hauſe zu gehen war. Die Geſellſchafft ſchiede von einander; und der Galan hatte auch nachfolglich die Converſation deꝛ Ma-
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General Foulkes,
Kein Gaͤrtner wuͤrde ja den Baum genau
verſchlieſſen,
Der ſeine Frucht im Uberfluſſe traͤgt,
Er ließ auch andere etwas davon genieſſen,
Bey denen ſich ein Appetit erregt;
Wie ſollte denn der ſchoͤnen Weiber Ga-
ben
Ein eintziger gantz ungetheilet haben?
Was ihn antraͤffe, fuͤgte er hinzu, koͤnnte er weiter
nichts daraus machen, als wenn er mit einem an-
dern aus einerley Geſchirre traͤncke.
Madame Howard war noch jung: Denn ob
ſie wohl binnen dieſer Zeit zwey Kinder gebohren,
hatte ſie doch das 19de Jahr noch nicht erreichet.
Nachdem ſie nun von ihrem Manne mit dergleichen
Vorbereitungen zu ſolchem ſchaͤndlichen Vorha-
ben geſchickt gemacht worden, brachte er ſie zu dem-
jenigen, dem er ſie verſprochen hatte: Er, welcher
ſelbſten mit zugegen war, befahl ihr, luſtig, frey und
lebhafft zu erſcheinen, und alles ſproͤte und verzagte
Weſen bey Seite zu ſetzen; Und nachdem er eine
kleine Weile verzogen hatte, gab er vor, er muͤſte
ſich einer ſonderlichen Urſache halber hinweg bege-
ben, und verließ ſie, mit dem Verſprechen, alsbald
wieder da zu ſeyn; er kam aber nicht wieder, biß es
ſehr ſpaͤte, und Zeit nach Hauſe zu gehen war. Die
Geſellſchafft ſchiede von einander; und der Galan
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/350>, abgerufen am 25.11.2024.
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