ley Veränderung in der Welt mit ange- sehen, denen unersättlichen Begierden der Jugend nicht allemalSatisfactionleisten könnte: Er wollte ihm also alle dieses Gold (welches doch eineSummawäre, die sich der Mühe schon verlohnte,) für ein ein- tziges Nacht-Lager mit seinem Weibe geben, das ja mehr nicht als ein vergäng- liches Vergnügen sey, wovon er die fol- gende Nacht nicht den geringsten Nach- theil empfände, und wollte ihm die eine Helffte ietzo gleich auszahlen, wenn er ein- willigte, und die andere Helffte, wenn die Sache verrichtet wäre. Er sollte sich hierüber kein Bedencken machen, massen ja viele aus einer Quelle schöpffen, und viele Schwanen in einem Flusse baden könnten, da doch dessen Lauff im gering- sten nicht gehemmet werde; Gute Freun- de hätten ohnedem alle Dinge gemein, und wer nichta la Modezu leben wüste, würde für einen einfältigen Stümper gehalten.
Weil nun diese gelben Pfennige dem Doctor trefflich in die Augen stachen, wurd er des Handels mit ihm einig: Und als nach wenigen Tagen die- ser alte Hosen-Huster in des Lords Behausung gienge, wo alle Sachen schon in vorhero ausge-
mach-
und Carolus Reneuf, Ritter.
ley Veraͤnderung in der Welt mit ange- ſehen, denen unerſaͤttlichen Begierden der Jugend nicht allemalSatisfactionleiſten koͤñte: Er wollte ihm alſo alle dieſes Gold (welches doch eineSummawaͤre, die ſich der Muͤhe ſchon verlohnte,) fuͤr ein ein- tziges Nacht-Lager mit ſeinem Weibe geben, das ja mehr nicht als ein vergaͤng- liches Vergnuͤgen ſey, wovon er die fol- gende Nacht nicht den geringſten Nach- theil empfaͤnde, und wollte ihm die eine Helffte ietzo gleich auszahlen, wenn er ein- willigte, und die andere Helffte, wenn die Sache verrichtet waͤre. Er ſollte ſich hieruͤber kein Bedencken machen, maſſen ja viele aus einer Quelle ſchoͤpffen, und viele Schwanen in einem Fluſſe baden koͤnnten, da doch deſſen Lauff im gering- ſten nicht gehemmet werde; Gute Freun- de haͤtten ohnedem alle Dinge gemein, und wer nichta la Modezu leben wuͤſte, wuͤrde fuͤr einen einfaͤltigen Stuͤmper gehalten.
Weil nun dieſe gelben Pfennige dem Doctor trefflich in die Augen ſtachen, wurd er des Handels mit ihm einig: Und als nach wenigen Tagen die- ſer alte Hoſen-Huſter in des Lords Behauſung gienge, wo alle Sachen ſchon in vorhero ausge-
mach-
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und Carolus Reneuf, Ritter.
ley Veraͤnderung in der Welt mit ange-
ſehen, denen unerſaͤttlichen Begierden der
Jugend nicht allemal Satisfaction leiſten
koͤñte: Er wollte ihm alſo alle dieſes Gold
(welches doch eine Summa waͤre, die ſich
der Muͤhe ſchon verlohnte,) fuͤr ein ein-
tziges Nacht-Lager mit ſeinem Weibe
geben, das ja mehr nicht als ein vergaͤng-
liches Vergnuͤgen ſey, wovon er die fol-
gende Nacht nicht den geringſten Nach-
theil empfaͤnde, und wollte ihm die eine
Helffte ietzo gleich auszahlen, wenn er ein-
willigte, und die andere Helffte, wenn die
Sache verrichtet waͤre. Er ſollte ſich
hieruͤber kein Bedencken machen, maſſen
ja viele aus einer Quelle ſchoͤpffen, und
viele Schwanen in einem Fluſſe baden
koͤnnten, da doch deſſen Lauff im gering-
ſten nicht gehemmet werde; Gute Freun-
de haͤtten ohnedem alle Dinge gemein,
und wer nicht a la Mode zu leben wuͤſte,
wuͤrde fuͤr einen einfaͤltigen Stuͤmper
gehalten.
Weil nun dieſe gelben Pfennige dem Doctor
trefflich in die Augen ſtachen, wurd er des Handels
mit ihm einig: Und als nach wenigen Tagen die-
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 269. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/289>, abgerufen am 16.07.2024.
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