überschreite; So bin ich doch versichert, meinLord!daß ich niemals Ursache zu bereuen haben werde, gewesen zu seyn
Dero getreueste - -.
Dieses war der erste Brieff, den die Dame an den Hertzog abgehen liesse, über dessen Empfang er mit Freuden gantz überschüttet wurde, gestalt sie ihm die Permission darinnen gab, seine Visite bey ihr zu machen. Alleine, gleichwie sich, dem Englischen Sprichwort gemäß, Liebe und Husten nicht wohl bergen lassen; Also kunnte die Katze so leise nicht auftreten, daß der Lord - - die Schelle nicht ie zuweilen hören und den Braten riechen sollen; Er würde auch über den Hertzog, wegen der vertraulichen Gemeinsamkeit mit seiner Gemahlin geeifert haben, woferne ihn nicht ein- und die andere Erwegung davon zurück gehalten: Denn so er überlegte, was massen er mit einem Sohn und Favoriten des Königs zu thun hätte, legte er denen ersten Bewegungen seiner Empfind- lichkeit einen starcken Kapp-Zaum an; Oder, die Wahrheit zu gestehen, sahe sich dieser Lord ver- pflichtet, sein Horn lieber in der Stille einzustecken, als damit unzeitigen Lermen zu blasen, angesehen er wohl Courage, aber nicht Kräffte genug hatte, den Hertzog von Monmouth heraus zu fordern;
über
Madame ‒ ‒
uͤberſchreite; So bin ich doch verſichert, meinLord!daß ich niemals Urſache zu bereuen haben werde, geweſen zu ſeyn
Dero getreueſte ‒ ‒.
Dieſes war der erſte Brieff, den die Dame an den Hertzog abgehen lieſſe, uͤber deſſen Empfang er mit Freuden gantz uͤberſchuͤttet wurde, geſtalt ſie ihm die Permiſſion darinnen gab, ſeine Viſite bey ihr zu machen. Alleine, gleichwie ſich, dem Engliſchen Sprichwort gemaͤß, Liebe und Huſten nicht wohl bergen laſſen; Alſo kunnte die Katze ſo leiſe nicht auftreten, daß der Lord ‒ ‒ die Schelle nicht ie zuweilen hoͤren und den Braten riechen ſollen; Er wuͤrde auch uͤber den Hertzog, wegen der vertraulichen Gemeinſamkeit mit ſeiner Gemahlin geeifert haben, woferne ihn nicht ein- und die andere Erwegung davon zuruͤck gehalten: Denn ſo er uͤberlegte, was maſſen er mit einem Sohn und Favoriten des Koͤnigs zu thun haͤtte, legte er denen erſten Bewegungen ſeiner Empfind- lichkeit einen ſtarcken Kapp-Zaum an; Oder, die Wahrheit zu geſtehen, ſahe ſich dieſer Lord ver- pflichtet, ſein Horn lieber in der Stille einzuſtecken, als damit unzeitigen Lermen zu blaſen, angeſehen er wohl Courage, aber nicht Kraͤffte genug hatte, den Hertzog von Monmouth heraus zu fordern;
uͤber
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Madame ‒ ‒
uͤberſchreite; So bin ich doch verſichert,
mein Lord! daß ich niemals Urſache zu
bereuen haben werde, geweſen zu ſeyn
Dero
getreueſte ‒ ‒.
Dieſes war der erſte Brieff, den die Dame an
den Hertzog abgehen lieſſe, uͤber deſſen Empfang
er mit Freuden gantz uͤberſchuͤttet wurde, geſtalt ſie
ihm die Permiſſion darinnen gab, ſeine Viſite
bey ihr zu machen. Alleine, gleichwie ſich, dem
Engliſchen Sprichwort gemaͤß, Liebe und Huſten
nicht wohl bergen laſſen; Alſo kunnte die Katze ſo
leiſe nicht auftreten, daß der Lord ‒ ‒ die
Schelle nicht ie zuweilen hoͤren und den Braten
riechen ſollen; Er wuͤrde auch uͤber den Hertzog,
wegen der vertraulichen Gemeinſamkeit mit ſeiner
Gemahlin geeifert haben, woferne ihn nicht ein-
und die andere Erwegung davon zuruͤck gehalten:
Denn ſo er uͤberlegte, was maſſen er mit einem
Sohn und Favoriten des Koͤnigs zu thun haͤtte,
legte er denen erſten Bewegungen ſeiner Empfind-
lichkeit einen ſtarcken Kapp-Zaum an; Oder, die
Wahrheit zu geſtehen, ſahe ſich dieſer Lord ver-
pflichtet, ſein Horn lieber in der Stille einzuſtecken,
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wohl Courage, aber nicht Kraͤffte genug hatte,
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Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 122. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/142>, abgerufen am 24.11.2024.
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