Ach! sprach er, wie unaussprechlich ist die Grösse meiner Pein! Und die Schmertzen in dem Hertzen wollen nicht getröstet seyn. Saget mir, ihr stillen Wälder, wie wird meine Noth gestillt, Und das Wünschen meiner Seele endlich doch einmal erfüllt? Doch ich klage keinesweges meiner Schö- nen Unrecht an, Das sie durch viel Grausamkeiten meiner Liebe angethan. Nicht sie, mein Verhängniß ist es, so mir diese Quaal gebiehrt, Und mein abgezehrtes Leben vor der Zeit zu Grabe führt. Meine Seel gibt ihrer Seele keine falsche Untreu schuld, Und erträget alles Leiden in der Stille mit Gedult: Denn es ist ein Erb-Gebrechen, den das weibliche Geschlecht Von der Mütter Brüsten sauget; also bin ich viel zu schlecht, Der Natur zu widerstreben: Jhre Treue gälte mehr, Wenn nicht dieses aller Weiber Proprium und Fehler wär. Also schleppet sich mein Leben mit dem Lieben biß ins Grab, Weil ich doch auf dieser Erden keinen Trost mehr übrig hab.
Keine
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und der Hertzog von Buckingham.
Ach! ſprach er, wie unausſprechlich iſt die Groͤſſe meiner Pein! Und die Schmertzen in dem Hertzen wollen nicht getroͤſtet ſeyn. Saget mir, ihr ſtillen Waͤlder, wie wird meine Noth geſtillt, Und das Wuͤnſchen meiner Seele endlich doch einmal erfuͤllt? Doch ich klage keinesweges meiner Schoͤ- nen Unrecht an, Das ſie durch viel Grauſamkeiten meiner Liebe angethan. Nicht ſie, mein Verhaͤngniß iſt es, ſo mir dieſe Quaal gebiehrt, Und mein abgezehrtes Leben vor der Zeit zu Grabe fuͤhrt. Meine Seel gibt ihrer Seele keine falſche Untreu ſchuld, Und ertraͤget alles Leiden in der Stille mit Gedult: Denn es iſt ein Erb-Gebrechen, den das weibliche Geſchlecht Von der Muͤtter Bruͤſten ſauget; alſo bin ich viel zu ſchlecht, Der Natur zu widerſtreben: Jhre Treue gaͤlte mehr, Wenn nicht dieſes aller Weiber Proprium und Fehler waͤr. Alſo ſchleppet ſich mein Leben mit dem Lieben biß ins Grab, Weil ich doch auf dieſer Erden keinen Troſt mehr uͤbrig hab.
Keine
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und der Hertzog von Buckingham.
Ach! ſprach er, wie unausſprechlich iſt die
Groͤſſe meiner Pein!
Und die Schmertzen in dem Hertzen wollen
nicht getroͤſtet ſeyn.
Saget mir, ihr ſtillen Waͤlder, wie wird
meine Noth geſtillt,
Und das Wuͤnſchen meiner Seele endlich
doch einmal erfuͤllt?
Doch ich klage keinesweges meiner Schoͤ-
nen Unrecht an,
Das ſie durch viel Grauſamkeiten meiner
Liebe angethan.
Nicht ſie, mein Verhaͤngniß iſt es, ſo mir
dieſe Quaal gebiehrt,
Und mein abgezehrtes Leben vor der Zeit
zu Grabe fuͤhrt.
Meine Seel gibt ihrer Seele keine falſche
Untreu ſchuld,
Und ertraͤget alles Leiden in der Stille
mit Gedult:
Denn es iſt ein Erb-Gebrechen, den das
weibliche Geſchlecht
Von der Muͤtter Bruͤſten ſauget; alſo bin
ich viel zu ſchlecht,
Der Natur zu widerſtreben: Jhre Treue
gaͤlte mehr,
Wenn nicht dieſes aller Weiber Proprium
und Fehler waͤr.
Alſo ſchleppet ſich mein Leben mit dem
Lieben biß ins Grab,
Weil ich doch auf dieſer Erden keinen
Troſt mehr uͤbrig hab.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers si… [mehr]
Die Angaben des Verlagsortes und des Verlegers sind fingiert. Die Angaben basieren auf dem Katalogeintrag der Bayerische Staatsbibliothek München sowie Weller (Druckorte), Bd. 1, S. 70. - Bibliogr. Nachweis: BLC to 1975, Bd. 186, S. 449.
Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 105. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/125>, abgerufen am 24.11.2024.
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