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Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721.

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und der Hertzog von Buckingham.
im Gemüthe gab der Madame Cosens gleich-
falls zu verstehen, daß ein Sturm darauf folgen
werde; Alleine ihr Mann sagte mehr nicht zu ihr,
als daß er sie des nächsten Morgens mit nach
Northumberland nehmen wollte. Die Be-
stürtzung, so dieses in ihr erweckte, ist nicht zu be-
schreiben: Sie vermeldete ihm, was massen es noch
zu bald und zu heiß wäre, aufs Land zu reisen; Er
gab ihr Versicherung, man wolle schon kühle Apar-
tement
s für sie verschaffen: Sie antwortete, sie
würde unfehlbar in Kranckheit verfallen; Wir ha-
ben gute Medicos daselbsten, erwiederte er: Sie
versatzte nochmals und bestunde darauf, wie sehr
gefährlich dieses ihrer Gesundheit seyn würde; Al-
leine er bathe sie, deßwegen unbesorgt zu leben.
Kurtz: Alle ihre Gründe waren vergeblich; Er
liesse sie einmal für allemal wissen, welcher gestalt
es vergeblich sey, sich mit mehrern Ausflüchten zu
bemühen, es wäre sein Wille, mit anbrechendem
Tag abzureisen, und ihre Schuldigkeit erfordere,
ihm hierinnen zu gehorchen. Mittlerweile hatte
der Hertzog durch ihre Magd von ihres Mannes
Resolution Nachricht eingezogen: Deßwegen
schickte er ihr in Geheim einen Brieff zu, worinuen
er ihr berichtete, was massen er entschlossen sey, sie
aus der Hand ihres Mannes zu erretten; Weil
aber zwischen diesen beyden eine Versöhnung im
Werck war, schickte sie ihre Magd hin, dem Hertzoge

zu
G 4

und der Hertzog von Buckingham.
im Gemuͤthe gab der Madame Coſens gleich-
falls zu verſtehen, daß ein Sturm darauf folgen
werde; Alleine ihr Mann ſagte mehr nicht zu ihr,
als daß er ſie des naͤchſten Morgens mit nach
Northumberland nehmen wollte. Die Be-
ſtuͤrtzung, ſo dieſes in ihr erweckte, iſt nicht zu be-
ſchreiben: Sie vermeldete ihm, was maſſen es noch
zu bald und zu heiß waͤre, aufs Land zu reiſen; Er
gab ihr Verſicherung, man wolle ſchon kuͤhle Apar-
tement
s fuͤr ſie verſchaffen: Sie antwortete, ſie
wuͤrde unfehlbar in Kranckheit verfallen; Wir ha-
ben gute Medicos daſelbſten, erwiederte er: Sie
verſatzte nochmals und beſtunde darauf, wie ſehr
gefaͤhrlich dieſes ihrer Geſundheit ſeyn wuͤrde; Al-
leine er bathe ſie, deßwegen unbeſorgt zu leben.
Kurtz: Alle ihre Gruͤnde waren vergeblich; Er
lieſſe ſie einmal fuͤr allemal wiſſen, welcher geſtalt
es vergeblich ſey, ſich mit mehrern Ausfluͤchten zu
bemuͤhen, es waͤre ſein Wille, mit anbrechendem
Tag abzureiſen, und ihre Schuldigkeit erfordere,
ihm hierinnen zu gehorchen. Mittlerweile hatte
der Hertzog durch ihre Magd von ihres Mannes
Reſolution Nachricht eingezogen: Deßwegen
ſchickte er ihr in Geheim einen Brieff zu, worinuen
er ihr berichtete, was maſſen er entſchloſſen ſey, ſie
aus der Hand ihres Mannes zu erretten; Weil
aber zwiſchen dieſen beyden eine Verſoͤhnung im
Werck war, ſchickte ſie ihre Magd hin, dem Hertzoge

zu
G 4
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[103/0123] und der Hertzog von Buckingham. im Gemuͤthe gab der Madame Coſens gleich- falls zu verſtehen, daß ein Sturm darauf folgen werde; Alleine ihr Mann ſagte mehr nicht zu ihr, als daß er ſie des naͤchſten Morgens mit nach Northumberland nehmen wollte. Die Be- ſtuͤrtzung, ſo dieſes in ihr erweckte, iſt nicht zu be- ſchreiben: Sie vermeldete ihm, was maſſen es noch zu bald und zu heiß waͤre, aufs Land zu reiſen; Er gab ihr Verſicherung, man wolle ſchon kuͤhle Apar- tements fuͤr ſie verſchaffen: Sie antwortete, ſie wuͤrde unfehlbar in Kranckheit verfallen; Wir ha- ben gute Medicos daſelbſten, erwiederte er: Sie verſatzte nochmals und beſtunde darauf, wie ſehr gefaͤhrlich dieſes ihrer Geſundheit ſeyn wuͤrde; Al- leine er bathe ſie, deßwegen unbeſorgt zu leben. Kurtz: Alle ihre Gruͤnde waren vergeblich; Er lieſſe ſie einmal fuͤr allemal wiſſen, welcher geſtalt es vergeblich ſey, ſich mit mehrern Ausfluͤchten zu bemuͤhen, es waͤre ſein Wille, mit anbrechendem Tag abzureiſen, und ihre Schuldigkeit erfordere, ihm hierinnen zu gehorchen. Mittlerweile hatte der Hertzog durch ihre Magd von ihres Mannes Reſolution Nachricht eingezogen: Deßwegen ſchickte er ihr in Geheim einen Brieff zu, worinuen er ihr berichtete, was maſſen er entſchloſſen ſey, ſie aus der Hand ihres Mannes zu erretten; Weil aber zwiſchen dieſen beyden eine Verſoͤhnung im Werck war, ſchickte ſie ihre Magd hin, dem Hertzoge zu G 4

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Zitationshilfe: Rost, Johann Leonhard: Leben und Thaten Derer berühmtesten Englischen Coquetten und Maitressen. Nürnberg, 1721, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rost_thaten_1721/123>, abgerufen am 22.11.2024.