ihr Fleisch ist etwas mehlig, eßbar. Das sofort über die Art entscheidende Kennzeichen liegt in den großen Blättern, welche ungetheilt, länglich eirund, doppelt sägezähnig, oben glatt, glänzend und dunkelgrün, unten aber mit einem silbergrauen Filz bedeckt sind. Die Blätter haben zahl- reiche fast ganz gerade Seitenrippen, etwa 10--12 auf jeder Seite.
Auf dürrem felsigen Boden bleibt die Mehlbirne ein Strauch mit aufrechten straffen Aesten; auf besserem Boden erwächst sie jedoch zu einem bis 40 Fuß hohen Baume mit einer regelmäßigen kegelförmigen Krone. Rinde glatt, graubraun, weißgefleckt. Verbreitet ist sie im mittlen und südlichen Deutschland namentlich in Gebirgswaldungen.
Dieser stattliche durch seine immer pappelartig aufwärtsstrebenden Zweige ausgezeichnete Strauch oder Baum ist die Silberpappel unter den Apfelfrüchtlern, obgleich der Filz der Blattrückseite doch niemals so rein weiß wie bei dieser ist.
Das Blatt ist bald vorwiegend breit eirund, stumpfspitzig (mit nur 6--8 Seitenrippen jederseits), bald mehr länglich elliptisch, zugespitzt, und am Rande außer der doppelten Zähnelung namentlich an der oberen Hälfte auch noch tiefer eingeschnitten.
Die forstliche Bedeutung ist geringer als bei der gemeinen Eber- esche, obgleich das röthlichweiße, sehr harte und dauerhafte Holz der Mehl- beere sehr geschätzt ist Desto mehr Beachtung findet sie aus gleichem Grunde wie die Silberpappel für Parkanlagen und Lustgehölze.
Als nahe verwandte Art unterscheidet man von der Mehlbeere noch S. latifolia Ehrh., welche tiefer und regelmäßiger eingeschnittene Blätter hat, die auf der Unterseite mehr wollig filzig, bei jener mehr glatt an- liegend filzig sind. Dieser vielleicht nur als Abart von S. Aria anzu- sehende Baum kommt in Deutschland nur sehr selten vor. Er vermittelt vollends den Uebergang zu S. hybrida.
ihr Fleiſch iſt etwas mehlig, eßbar. Das ſofort über die Art entſcheidende Kennzeichen liegt in den großen Blättern, welche ungetheilt, länglich eirund, doppelt ſägezähnig, oben glatt, glänzend und dunkelgrün, unten aber mit einem ſilbergrauen Filz bedeckt ſind. Die Blätter haben zahl- reiche faſt ganz gerade Seitenrippen, etwa 10—12 auf jeder Seite.
Auf dürrem felſigen Boden bleibt die Mehlbirne ein Strauch mit aufrechten ſtraffen Aeſten; auf beſſerem Boden erwächſt ſie jedoch zu einem bis 40 Fuß hohen Baume mit einer regelmäßigen kegelförmigen Krone. Rinde glatt, graubraun, weißgefleckt. Verbreitet iſt ſie im mittlen und ſüdlichen Deutſchland namentlich in Gebirgswaldungen.
Dieſer ſtattliche durch ſeine immer pappelartig aufwärtsſtrebenden Zweige ausgezeichnete Strauch oder Baum iſt die Silberpappel unter den Apfelfrüchtlern, obgleich der Filz der Blattrückſeite doch niemals ſo rein weiß wie bei dieſer iſt.
Das Blatt iſt bald vorwiegend breit eirund, ſtumpfſpitzig (mit nur 6—8 Seitenrippen jederſeits), bald mehr länglich elliptiſch, zugeſpitzt, und am Rande außer der doppelten Zähnelung namentlich an der oberen Hälfte auch noch tiefer eingeſchnitten.
Die forſtliche Bedeutung iſt geringer als bei der gemeinen Eber- eſche, obgleich das röthlichweiße, ſehr harte und dauerhafte Holz der Mehl- beere ſehr geſchätzt iſt Deſto mehr Beachtung findet ſie aus gleichem Grunde wie die Silberpappel für Parkanlagen und Luſtgehölze.
Als nahe verwandte Art unterſcheidet man von der Mehlbeere noch S. latifolia Ehrh., welche tiefer und regelmäßiger eingeſchnittene Blätter hat, die auf der Unterſeite mehr wollig filzig, bei jener mehr glatt an- liegend filzig ſind. Dieſer vielleicht nur als Abart von S. Aria anzu- ſehende Baum kommt in Deutſchland nur ſehr ſelten vor. Er vermittelt vollends den Uebergang zu S. hybrida.
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ihr Fleiſch iſt etwas mehlig, eßbar. Das ſofort über die Art entſcheidende
Kennzeichen liegt in den großen Blättern, welche ungetheilt, länglich
eirund, doppelt ſägezähnig, oben glatt, glänzend und dunkelgrün, unten
aber mit einem ſilbergrauen Filz bedeckt ſind. Die Blätter haben zahl-
reiche faſt ganz gerade Seitenrippen, etwa 10—12 auf jeder Seite.
Auf dürrem felſigen Boden bleibt die Mehlbirne ein Strauch mit
aufrechten ſtraffen Aeſten; auf beſſerem Boden erwächſt ſie jedoch zu einem
bis 40 Fuß hohen Baume mit einer regelmäßigen kegelförmigen Krone.
Rinde glatt, graubraun, weißgefleckt. Verbreitet iſt ſie im mittlen und
ſüdlichen Deutſchland namentlich in Gebirgswaldungen.
Dieſer ſtattliche durch ſeine immer pappelartig aufwärtsſtrebenden
Zweige ausgezeichnete Strauch oder Baum iſt die Silberpappel unter den
Apfelfrüchtlern, obgleich der Filz der Blattrückſeite doch niemals ſo rein
weiß wie bei dieſer iſt.
Das Blatt iſt bald vorwiegend breit eirund, ſtumpfſpitzig (mit nur
6—8 Seitenrippen jederſeits), bald mehr länglich elliptiſch, zugeſpitzt, und
am Rande außer der doppelten Zähnelung namentlich an der oberen
Hälfte auch noch tiefer eingeſchnitten.
Die forſtliche Bedeutung iſt geringer als bei der gemeinen Eber-
eſche, obgleich das röthlichweiße, ſehr harte und dauerhafte Holz der Mehl-
beere ſehr geſchätzt iſt Deſto mehr Beachtung findet ſie aus gleichem
Grunde wie die Silberpappel für Parkanlagen und Luſtgehölze.
Volksbenennungen ſind: Mehlbeere, Adlersbeere, Arbutenbeere, Spier-
ling, Mehlboom, Silberlaub, Silberbaum, Elzbeere, Adelsbeere, Oxal-
baum, Arolsbeere, Frauenbirnle, Fliederbaum.
Als nahe verwandte Art unterſcheidet man von der Mehlbeere noch
S. latifolia Ehrh., welche tiefer und regelmäßiger eingeſchnittene Blätter
hat, die auf der Unterſeite mehr wollig filzig, bei jener mehr glatt an-
liegend filzig ſind. Dieſer vielleicht nur als Abart von S. Aria anzu-
ſehende Baum kommt in Deutſchland nur ſehr ſelten vor. Er vermittelt
vollends den Uebergang zu S. hybrida.
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 503. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/555>, abgerufen am 23.12.2024.
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