3 Erlen (von denen ebenfalls eine wegbleiben mußte), die zahme Kastanie (kein deutscher Baum), 2 Hornbäume, 2 Haseln, 4 Pappeln (von denen die italienische wegzulassen war), Weiden (ohne eine bestimmt zu bevor- zugen), die Esche, 3 Rüstern, Weißdorn, Mispel, den wilden Apfel- und Birnbaum, 2 Ebereschen, Elsbeerbirne, 4 Steinfruchtpflanzen (Kirsche etc.), Schotendorn oder Akazie (kein deutscher Baum), 4 Ahorne (von denen der vierte wegfällt), Roßkastanie (kein deutscher Baum), Linde. Alle übrigen Sträucher bezeichnet er als "sich nur zufällig im Walde findend."
Wenn wir also die angedeuteten Abzüge machen und uns die Haseln und einige andere, von denen seine letzte Bemerkung ebenfalls gilt, ge- fallen lassen, so blieben nur 34 deutsche Laubholzarten, welche den Namen Forstkulturpflanzen verdienten, zu denen wir als 35. wohl noch eine zweite Lindenart hinzufügen können. Eine ominöse Uebereinstimmung mit der staatlichen Gliederung des Landes der deutschen Eiche.
Ueberblicken wir die genannten Laubholzarten vom Gesichtspunkte der botanischen Systematik, so erkennt auch der Nichtbotaniker ihre sehr verschiedene Geltung auf der Stufenleiter des Systems. Auf ihr stehen Eichen und Buchen, Weiden und Birken sehr tief, während die Linde zu den vollkommensten Gewächsen gehört; denn nicht die Kraft und stolze Größe gilt hier als Maaßstab, sondern die Vollkommenheit in der Aus- prägung der Blüthentheile. Diese werden wir bei der Eiche sehr unvoll- kommen finden, während Jedermann weiß, daß bei der Linde alle vier Blüthenkreise -- Kelch, Blumenkrone, Staubgefäße und Stempel -- vollkommen und unabhängig von einander ausgebildet sind.
Daß hinsichtlich der Architektur und Ornamentik (S. 217 f.) die Laubhölzer als ästhetische Gruppe sich von den Nadelhölzern unterscheiden, weiß Jedermann, ebenso wie hier auch nochmals an den Unterschied des den Nadelhölzern fast abgehenden Ausschlagsvermögens erinnert werden soll.
Durch den Vortheil des Ausschlagsvermögens, welches übrigens den Laubhölzern nicht in gleichem Maaße eigen ist, gewähren diese dem Forstmanne eine größere Manchfaltigkeit in der Walderziehung. Während jene, wenigstens als reine Bestände, sich nur als Hoch- oder Baum- wald erziehen lassen, kommt zu diesem bei den Laubhölzern noch der Mittel- und der Niederwaldbetrieb (S. 193).
3 Erlen (von denen ebenfalls eine wegbleiben mußte), die zahme Kaſtanie (kein deutſcher Baum), 2 Hornbäume, 2 Haſeln, 4 Pappeln (von denen die italieniſche wegzulaſſen war), Weiden (ohne eine beſtimmt zu bevor- zugen), die Eſche, 3 Rüſtern, Weißdorn, Mispel, den wilden Apfel- und Birnbaum, 2 Ebereſchen, Elsbeerbirne, 4 Steinfruchtpflanzen (Kirſche etc.), Schotendorn oder Akazie (kein deutſcher Baum), 4 Ahorne (von denen der vierte wegfällt), Roßkaſtanie (kein deutſcher Baum), Linde. Alle übrigen Sträucher bezeichnet er als „ſich nur zufällig im Walde findend.“
Wenn wir alſo die angedeuteten Abzüge machen und uns die Haſeln und einige andere, von denen ſeine letzte Bemerkung ebenfalls gilt, ge- fallen laſſen, ſo blieben nur 34 deutſche Laubholzarten, welche den Namen Forſtkulturpflanzen verdienten, zu denen wir als 35. wohl noch eine zweite Lindenart hinzufügen können. Eine ominöſe Uebereinſtimmung mit der ſtaatlichen Gliederung des Landes der deutſchen Eiche.
Ueberblicken wir die genannten Laubholzarten vom Geſichtspunkte der botaniſchen Syſtematik, ſo erkennt auch der Nichtbotaniker ihre ſehr verſchiedene Geltung auf der Stufenleiter des Syſtems. Auf ihr ſtehen Eichen und Buchen, Weiden und Birken ſehr tief, während die Linde zu den vollkommenſten Gewächſen gehört; denn nicht die Kraft und ſtolze Größe gilt hier als Maaßſtab, ſondern die Vollkommenheit in der Aus- prägung der Blüthentheile. Dieſe werden wir bei der Eiche ſehr unvoll- kommen finden, während Jedermann weiß, daß bei der Linde alle vier Blüthenkreiſe — Kelch, Blumenkrone, Staubgefäße und Stempel — vollkommen und unabhängig von einander ausgebildet ſind.
Daß hinſichtlich der Architektur und Ornamentik (S. 217 f.) die Laubhölzer als äſthetiſche Gruppe ſich von den Nadelhölzern unterſcheiden, weiß Jedermann, ebenſo wie hier auch nochmals an den Unterſchied des den Nadelhölzern faſt abgehenden Ausſchlagsvermögens erinnert werden ſoll.
Durch den Vortheil des Ausſchlagsvermögens, welches übrigens den Laubhölzern nicht in gleichem Maaße eigen iſt, gewähren dieſe dem Forſtmanne eine größere Manchfaltigkeit in der Walderziehung. Während jene, wenigſtens als reine Beſtände, ſich nur als Hoch- oder Baum- wald erziehen laſſen, kommt zu dieſem bei den Laubhölzern noch der Mittel- und der Niederwaldbetrieb (S. 193).
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3 Erlen (von denen ebenfalls eine wegbleiben mußte), die zahme Kaſtanie
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die italieniſche wegzulaſſen war), Weiden (ohne eine beſtimmt zu bevor-
zugen), die Eſche, 3 Rüſtern, Weißdorn, Mispel, den wilden Apfel- und
Birnbaum, 2 Ebereſchen, Elsbeerbirne, 4 Steinfruchtpflanzen (Kirſche etc.),
Schotendorn oder Akazie (kein deutſcher Baum), 4 Ahorne (von denen
der vierte wegfällt), Roßkaſtanie (kein deutſcher Baum), Linde. Alle
übrigen Sträucher bezeichnet er als „ſich nur zufällig im Walde findend.“
Wenn wir alſo die angedeuteten Abzüge machen und uns die Haſeln
und einige andere, von denen ſeine letzte Bemerkung ebenfalls gilt, ge-
fallen laſſen, ſo blieben nur 34 deutſche Laubholzarten, welche den Namen
Forſtkulturpflanzen verdienten, zu denen wir als 35. wohl noch eine
zweite Lindenart hinzufügen können. Eine ominöſe Uebereinſtimmung
mit der ſtaatlichen Gliederung des Landes der deutſchen Eiche.
Ueberblicken wir die genannten Laubholzarten vom Geſichtspunkte
der botaniſchen Syſtematik, ſo erkennt auch der Nichtbotaniker ihre ſehr
verſchiedene Geltung auf der Stufenleiter des Syſtems. Auf ihr ſtehen
Eichen und Buchen, Weiden und Birken ſehr tief, während die Linde zu
den vollkommenſten Gewächſen gehört; denn nicht die Kraft und ſtolze
Größe gilt hier als Maaßſtab, ſondern die Vollkommenheit in der Aus-
prägung der Blüthentheile. Dieſe werden wir bei der Eiche ſehr unvoll-
kommen finden, während Jedermann weiß, daß bei der Linde alle vier
Blüthenkreiſe — Kelch, Blumenkrone, Staubgefäße und Stempel —
vollkommen und unabhängig von einander ausgebildet ſind.
Daß hinſichtlich der Architektur und Ornamentik (S. 217 f.) die
Laubhölzer als äſthetiſche Gruppe ſich von den Nadelhölzern unterſcheiden,
weiß Jedermann, ebenſo wie hier auch nochmals an den Unterſchied
des den Nadelhölzern faſt abgehenden Ausſchlagsvermögens erinnert
werden ſoll.
Durch den Vortheil des Ausſchlagsvermögens, welches übrigens
den Laubhölzern nicht in gleichem Maaße eigen iſt, gewähren dieſe dem
Forſtmanne eine größere Manchfaltigkeit in der Walderziehung. Während
jene, wenigſtens als reine Beſtände, ſich nur als Hoch- oder Baum-
wald erziehen laſſen, kommt zu dieſem bei den Laubhölzern noch der
Mittel- und der Niederwaldbetrieb (S. 193).
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Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 357. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/391>, abgerufen am 05.12.2024.
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