Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863.

Bild:
<< vorherige Seite

Holzarbeiter "über Hirn," "Hirnholz" nennt, -- zweitens den Spalt-
schnitt
(Sp), welcher vom Mittelpunkte nach einem Punkte des Um-
fanges des Stengels geführt ist, und drittens den Sekantenschnitt (Se),
oft auch, aber weniger richtig, Tangentialschnitt genannt -- durch welchen
auf der Sägemühle von einem Stamme das erste Bret abgeschnitten wird,
also rechtwinklig auf den Spaltschnitt. Es versteht sich von selbst, daß
außer diesen drei Schnitten noch unzählige andere durch einen Zweig oder

[Abbildung] IX.

Schema des Stammbaues.
m das Mark, und zwar m' dessen Kern- und m dessen Kreisschicht; -- h das Holz, und
zwar 2 Jahresringe, zwischen denen die Jahresgrenze jj; -- 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. sieben
Markstrahlen; -- c die Cambiumschicht; -- r die Rinde, darin die Rindenmarkstrahlen *; --
Q Querschnitt; Sp Spaltschnitt; Se Sekantenschnitt.

Stamm geführt werden können, welche immer eine andere Ansicht von
dessen innerem Gefüge geben müssen. Jene drei aber erkennen wir leicht
als die allein maaßgebenden, weil sie in einem regelmäßigen Verhältnisse
zu dem Gewebe des Stammes stehen und wir wollen sie daher die drei
Normalschnitte
nennen.

Auf dem Querschnitte sehen wir an der rechten Ecke das Mark (m),
dann das Holz (h) und außen die Rinde (r). An dem Marksechstel
unterscheiden wir die Kernschicht (m') und die Kreisschicht (m). Wo
diese beiden Marktheile sich gegensätzlich ausgeprägt finden, da ist der

Holzarbeiter „über Hirn,“ „Hirnholz“ nennt, — zweitens den Spalt-
ſchnitt
(Sp), welcher vom Mittelpunkte nach einem Punkte des Um-
fanges des Stengels geführt iſt, und drittens den Sekantenſchnitt (Se),
oft auch, aber weniger richtig, Tangentialſchnitt genannt — durch welchen
auf der Sägemühle von einem Stamme das erſte Bret abgeſchnitten wird,
alſo rechtwinklig auf den Spaltſchnitt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß
außer dieſen drei Schnitten noch unzählige andere durch einen Zweig oder

[Abbildung] IX.

Schema des Stammbaues.
m das Mark, und zwar m′ deſſen Kern- und m deſſen Kreisſchicht; — h das Holz, und
zwar 2 Jahresringe, zwiſchen denen die Jahresgrenze jj; — 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. ſieben
Markſtrahlen; — c die Cambiumſchicht; — r die Rinde, darin die Rindenmarkſtrahlen *; —
Q Querſchnitt; Sp Spaltſchnitt; Se Sekantenſchnitt.

Stamm geführt werden können, welche immer eine andere Anſicht von
deſſen innerem Gefüge geben müſſen. Jene drei aber erkennen wir leicht
als die allein maaßgebenden, weil ſie in einem regelmäßigen Verhältniſſe
zu dem Gewebe des Stammes ſtehen und wir wollen ſie daher die drei
Normalſchnitte
nennen.

Auf dem Querſchnitte ſehen wir an der rechten Ecke das Mark (m),
dann das Holz (h) und außen die Rinde (r). An dem Markſechstel
unterſcheiden wir die Kernſchicht (m′) und die Kreisſchicht (m). Wo
dieſe beiden Marktheile ſich gegenſätzlich ausgeprägt finden, da iſt der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0112" n="88"/>
Holzarbeiter &#x201E;über Hirn,&#x201C; &#x201E;Hirnholz&#x201C; nennt, &#x2014; <hi rendition="#g">zweitens</hi> den <hi rendition="#g">Spalt-<lb/>
&#x017F;chnitt</hi> (<hi rendition="#aq">Sp</hi>), welcher vom Mittelpunkte nach einem Punkte des Um-<lb/>
fanges des Stengels geführt i&#x017F;t, und <hi rendition="#g">drittens</hi> den <hi rendition="#g">Sekanten&#x017F;chnitt</hi> (<hi rendition="#aq">Se</hi>),<lb/>
oft auch, aber weniger richtig, Tangential&#x017F;chnitt genannt &#x2014; durch welchen<lb/>
auf der Sägemühle von einem Stamme das er&#x017F;te Bret abge&#x017F;chnitten wird,<lb/>
al&#x017F;o rechtwinklig auf den Spalt&#x017F;chnitt. Es ver&#x017F;teht &#x017F;ich von &#x017F;elb&#x017F;t, daß<lb/>
außer die&#x017F;en drei Schnitten noch unzählige andere durch einen Zweig oder<lb/><figure><head><hi rendition="#aq">IX.</hi></head><lb/><p><hi rendition="#g">Schema des Stammbaues</hi>.<lb/><hi rendition="#aq">m</hi> das Mark, und zwar <hi rendition="#aq">m&#x2032;</hi> de&#x017F;&#x017F;en Kern- und <hi rendition="#aq">m</hi> de&#x017F;&#x017F;en Kreis&#x017F;chicht; &#x2014; <hi rendition="#aq">h</hi> das Holz, und<lb/>
zwar 2 Jahresringe, zwi&#x017F;chen denen die Jahresgrenze <hi rendition="#aq">jj</hi>; &#x2014; 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. &#x017F;ieben<lb/>
Mark&#x017F;trahlen; &#x2014; <hi rendition="#aq">c</hi> die Cambium&#x017F;chicht; &#x2014; <hi rendition="#aq">r</hi> die Rinde, darin die Rindenmark&#x017F;trahlen *; &#x2014;<lb/><hi rendition="#aq">Q</hi> Quer&#x017F;chnitt; <hi rendition="#aq">Sp</hi> Spalt&#x017F;chnitt; <hi rendition="#aq">Se</hi> Sekanten&#x017F;chnitt.</p></figure><lb/>
Stamm geführt werden können, welche immer eine andere An&#x017F;icht von<lb/>
de&#x017F;&#x017F;en innerem Gefüge geben mü&#x017F;&#x017F;en. Jene drei aber erkennen wir leicht<lb/>
als die allein maaßgebenden, weil &#x017F;ie in einem regelmäßigen Verhältni&#x017F;&#x017F;e<lb/>
zu dem Gewebe des Stammes &#x017F;tehen und wir wollen &#x017F;ie daher die <hi rendition="#g">drei<lb/>
Normal&#x017F;chnitte</hi> nennen.</p><lb/>
            <p>Auf dem Quer&#x017F;chnitte &#x017F;ehen wir an der rechten Ecke das Mark (<hi rendition="#aq">m</hi>),<lb/>
dann das Holz (<hi rendition="#aq">h</hi>) und außen die Rinde (<hi rendition="#aq">r</hi>). An dem Mark&#x017F;echstel<lb/>
unter&#x017F;cheiden wir die Kern&#x017F;chicht (<hi rendition="#aq">m&#x2032;</hi>) und die Kreis&#x017F;chicht (<hi rendition="#aq">m</hi>). Wo<lb/>
die&#x017F;e beiden Marktheile &#x017F;ich gegen&#x017F;ätzlich ausgeprägt finden, da i&#x017F;t der<lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[88/0112] Holzarbeiter „über Hirn,“ „Hirnholz“ nennt, — zweitens den Spalt- ſchnitt (Sp), welcher vom Mittelpunkte nach einem Punkte des Um- fanges des Stengels geführt iſt, und drittens den Sekantenſchnitt (Se), oft auch, aber weniger richtig, Tangentialſchnitt genannt — durch welchen auf der Sägemühle von einem Stamme das erſte Bret abgeſchnitten wird, alſo rechtwinklig auf den Spaltſchnitt. Es verſteht ſich von ſelbſt, daß außer dieſen drei Schnitten noch unzählige andere durch einen Zweig oder [Abbildung IX. Schema des Stammbaues. m das Mark, und zwar m′ deſſen Kern- und m deſſen Kreisſchicht; — h das Holz, und zwar 2 Jahresringe, zwiſchen denen die Jahresgrenze jj; — 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. ſieben Markſtrahlen; — c die Cambiumſchicht; — r die Rinde, darin die Rindenmarkſtrahlen *; — Q Querſchnitt; Sp Spaltſchnitt; Se Sekantenſchnitt.] Stamm geführt werden können, welche immer eine andere Anſicht von deſſen innerem Gefüge geben müſſen. Jene drei aber erkennen wir leicht als die allein maaßgebenden, weil ſie in einem regelmäßigen Verhältniſſe zu dem Gewebe des Stammes ſtehen und wir wollen ſie daher die drei Normalſchnitte nennen. Auf dem Querſchnitte ſehen wir an der rechten Ecke das Mark (m), dann das Holz (h) und außen die Rinde (r). An dem Markſechstel unterſcheiden wir die Kernſchicht (m′) und die Kreisſchicht (m). Wo dieſe beiden Marktheile ſich gegenſätzlich ausgeprägt finden, da iſt der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/112
Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Der Wald. Leipzig u. a., 1863, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_wald_1863/112>, abgerufen am 22.12.2024.