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Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.

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und die dazu erforderlichen Dinge.
versuchen. Ob einige mit Flußwasser gefüllte Aquarien, welche verdar-
ben, eben des Flußwassers wegen verdorben seien, läßt sich zur Zeit noch
nicht entscheiden. Eben so ist es möglich, daß sich manches Quell- oder
Brunnenwasser schlechter bewährt, als Bach- oder Flußwasser. Hier wird
man eben erst nach der Beschaffenheit des zu Gebote stehenden Wassers
eine Probezeit zu bestehen haben.

Bei der Füllung der Aquarien können kaum erhebliche Fehler be-
gangen werden, durch welche ein nachheriges Verderben des Wassers und
daraus folgendes Absterben der Thiere und Pflanzen veranlaßt werden
könnte. Die öfteren Klagen darüber, welche gegen mich laut geworden
sind, haben ihren letzten Grund wahrscheinlich mehr in der nachherigen
Behandlung und Pflege.

Das Einpflanzen der höheren Wassergewächse in den sandigen Bo-
den des Aquariums darf nicht zu seicht gemacht werden, weil sie sonst
nachher, wenn man das volle Wasser eingefüllt hat, leicht emporgehoben
werden, da sie leichter als das Wasser sind.

Am besten thut man bei dem Einpflanzen, wenn man vorher etwa
2 Zoll von der Sandschicht wegnimmt, dann die Pflanzenwurzeln auf
die Oberfläche des bleibenden Sandes aufstellt, oder wenn es tiefergehende
sind, in Löcher einläßt, und dann den herausgenommenen Sand als
einen dicken, mit Wasser angemachten Brei wieder darauf gießt, wodurch
sie gleichmäßig bedeckt und fest werden.

Wie weit ich das freudige Gedeihen meines Aquariums dem Um-
stande zuschreiben darf, daß ich zu unterst etwa 1 Zoll hoch Moorerde
habe, wage ich dem Umstande gegenüber, daß Andere auch von reinem
Flußsande die besten Resultate haben, nicht zu entscheiden. Mindestens
muß ich anerkennen, daß sich in dem reinen Sande nach kurzer Zeit ein
Gehalt an verweslichen, den Pflanzen als Dünger dienenden Stoffen
von selbst ansammelt.



Roßmäßler, Aquarium. 6

und die dazu erforderlichen Dinge.
verſuchen. Ob einige mit Flußwaſſer gefüllte Aquarien, welche verdar-
ben, eben des Flußwaſſers wegen verdorben ſeien, läßt ſich zur Zeit noch
nicht entſcheiden. Eben ſo iſt es möglich, daß ſich manches Quell- oder
Brunnenwaſſer ſchlechter bewährt, als Bach- oder Flußwaſſer. Hier wird
man eben erſt nach der Beſchaffenheit des zu Gebote ſtehenden Waſſers
eine Probezeit zu beſtehen haben.

Bei der Füllung der Aquarien können kaum erhebliche Fehler be-
gangen werden, durch welche ein nachheriges Verderben des Waſſers und
daraus folgendes Abſterben der Thiere und Pflanzen veranlaßt werden
könnte. Die öfteren Klagen darüber, welche gegen mich laut geworden
ſind, haben ihren letzten Grund wahrſcheinlich mehr in der nachherigen
Behandlung und Pflege.

Das Einpflanzen der höheren Waſſergewächſe in den ſandigen Bo-
den des Aquariums darf nicht zu ſeicht gemacht werden, weil ſie ſonſt
nachher, wenn man das volle Waſſer eingefüllt hat, leicht emporgehoben
werden, da ſie leichter als das Waſſer ſind.

Am beſten thut man bei dem Einpflanzen, wenn man vorher etwa
2 Zoll von der Sandſchicht wegnimmt, dann die Pflanzenwurzeln auf
die Oberfläche des bleibenden Sandes aufſtellt, oder wenn es tiefergehende
ſind, in Löcher einläßt, und dann den herausgenommenen Sand als
einen dicken, mit Waſſer angemachten Brei wieder darauf gießt, wodurch
ſie gleichmäßig bedeckt und feſt werden.

Wie weit ich das freudige Gedeihen meines Aquariums dem Um-
ſtande zuſchreiben darf, daß ich zu unterſt etwa 1 Zoll hoch Moorerde
habe, wage ich dem Umſtande gegenüber, daß Andere auch von reinem
Flußſande die beſten Reſultate haben, nicht zu entſcheiden. Mindeſtens
muß ich anerkennen, daß ſich in dem reinen Sande nach kurzer Zeit ein
Gehalt an verweslichen, den Pflanzen als Dünger dienenden Stoffen
von ſelbſt anſammelt.



Roßmäßler, Aquarium. 6
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[81/0097] und die dazu erforderlichen Dinge. verſuchen. Ob einige mit Flußwaſſer gefüllte Aquarien, welche verdar- ben, eben des Flußwaſſers wegen verdorben ſeien, läßt ſich zur Zeit noch nicht entſcheiden. Eben ſo iſt es möglich, daß ſich manches Quell- oder Brunnenwaſſer ſchlechter bewährt, als Bach- oder Flußwaſſer. Hier wird man eben erſt nach der Beſchaffenheit des zu Gebote ſtehenden Waſſers eine Probezeit zu beſtehen haben. Bei der Füllung der Aquarien können kaum erhebliche Fehler be- gangen werden, durch welche ein nachheriges Verderben des Waſſers und daraus folgendes Abſterben der Thiere und Pflanzen veranlaßt werden könnte. Die öfteren Klagen darüber, welche gegen mich laut geworden ſind, haben ihren letzten Grund wahrſcheinlich mehr in der nachherigen Behandlung und Pflege. Das Einpflanzen der höheren Waſſergewächſe in den ſandigen Bo- den des Aquariums darf nicht zu ſeicht gemacht werden, weil ſie ſonſt nachher, wenn man das volle Waſſer eingefüllt hat, leicht emporgehoben werden, da ſie leichter als das Waſſer ſind. Am beſten thut man bei dem Einpflanzen, wenn man vorher etwa 2 Zoll von der Sandſchicht wegnimmt, dann die Pflanzenwurzeln auf die Oberfläche des bleibenden Sandes aufſtellt, oder wenn es tiefergehende ſind, in Löcher einläßt, und dann den herausgenommenen Sand als einen dicken, mit Waſſer angemachten Brei wieder darauf gießt, wodurch ſie gleichmäßig bedeckt und feſt werden. Wie weit ich das freudige Gedeihen meines Aquariums dem Um- ſtande zuſchreiben darf, daß ich zu unterſt etwa 1 Zoll hoch Moorerde habe, wage ich dem Umſtande gegenüber, daß Andere auch von reinem Flußſande die beſten Reſultate haben, nicht zu entſcheiden. Mindeſtens muß ich anerkennen, daß ſich in dem reinen Sande nach kurzer Zeit ein Gehalt an verweslichen, den Pflanzen als Dünger dienenden Stoffen von ſelbſt anſammelt. Roßmäßler, Aquarium. 6

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Zitationshilfe: Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rossmaessler_suesswasseraquarium_1857/97>, abgerufen am 24.11.2024.