Roßmäßler, Emil Adolf: Das Süßwasser-Aquarium. Leipzig, 1857.Pflanzen für das Bassin-Aquarium. und großer Gräben, namentlich die breitblättrige Art, in Deutschlandan vielen Orten wächst. Man muß sich dabei hüten, die Stöcke durch Ziehen aus dem Boden herauszureißen, weil dies nicht ohne eine Ver- letzung des inneren Zellgewebes möglich ist, in Folge deren die Stöcke alsdann meist eingehen. 5. Der Kalmus, Acorus calamus. (Fig. 40.) Unter dem weitschichti- [Abbildung]
Fig. 40. dern der Teiche, breiter GräbenDer Kalmus, Acorus calamus. () und selbst langsam fließender Flüsse, und es wird wenige Nichtbotaniker geben, welche den höchst eigenthümlichen Blü- thenbau des Kalmus schon ein- mal gesehen haben. Die Blät- ter sind denen der Rohrkolben und des großen Igelkolbens sehr ähnlich, aber ihre und des lan- gen Schaftes Zweischneidigkeit und der bekannte Reichthum der ganzen Pflanze an aroma- tischem Stoff läßt sie leicht un- terscheiden. Die sehr kleinen sechsblättrigen, mit 6 Staubge- fäßen und 1 Pistill versehenen Blüthchen sind in regelmäßigen Spiral- reihen auf einem spindelförmigen Kolben zusammengedrängt, der einige Aehnlichkeit mit einem Kieferzapfen hat. Längst in ganz Deutschland verbreitet ist der Kalmus dennoch kein eingeborner Deutscher, sondern ist, wie man sagt, vor alten Zeiten durch Mönche aus dem Orient eingeführt worden. Die Figur ist ungewöhnlich stark verkleinert. 6. Die gelbe Schwertlilie, Iris Pseudacorus. (Fig. 41.) Durch die Pflanzen für das Baſſin-Aquarium. und großer Gräben, namentlich die breitblättrige Art, in Deutſchlandan vielen Orten wächſt. Man muß ſich dabei hüten, die Stöcke durch Ziehen aus dem Boden herauszureißen, weil dies nicht ohne eine Ver- letzung des inneren Zellgewebes möglich iſt, in Folge deren die Stöcke alsdann meiſt eingehen. 5. Der Kalmus, Acorus calamus. (Fig. 40.) Unter dem weitſchichti- [Abbildung]
Fig. 40. dern der Teiche, breiter GräbenDer Kalmus, Acorus calamus. () und ſelbſt langſam fließender Flüſſe, und es wird wenige Nichtbotaniker geben, welche den höchſt eigenthümlichen Blü- thenbau des Kalmus ſchon ein- mal geſehen haben. Die Blät- ter ſind denen der Rohrkolben und des großen Igelkolbens ſehr ähnlich, aber ihre und des lan- gen Schaftes Zweiſchneidigkeit und der bekannte Reichthum der ganzen Pflanze an aroma- tiſchem Stoff läßt ſie leicht un- terſcheiden. Die ſehr kleinen ſechsblättrigen, mit 6 Staubge- fäßen und 1 Piſtill verſehenen Blüthchen ſind in regelmäßigen Spiral- reihen auf einem ſpindelförmigen Kolben zuſammengedrängt, der einige Aehnlichkeit mit einem Kieferzapfen hat. Längſt in ganz Deutſchland verbreitet iſt der Kalmus dennoch kein eingeborner Deutſcher, ſondern iſt, wie man ſagt, vor alten Zeiten durch Mönche aus dem Orient eingeführt worden. Die Figur iſt ungewöhnlich ſtark verkleinert. 6. Die gelbe Schwertlilie, Iris Pseudacorus. (Fig. 41.) Durch die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0062" n="46"/><fw place="top" type="header">Pflanzen für das Baſſin-Aquarium.</fw><lb/> und großer Gräben, namentlich die breitblättrige Art, in Deutſchland<lb/> an vielen Orten wächſt. Man muß ſich dabei hüten, die Stöcke durch<lb/> Ziehen aus dem Boden herauszureißen, weil dies nicht ohne eine Ver-<lb/> letzung des inneren Zellgewebes möglich iſt, in Folge deren die Stöcke<lb/> alsdann meiſt eingehen.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">5. Der Kalmus, <hi rendition="#aq">Acorus calamus.</hi></hi> (Fig. 40.) Unter dem weitſchichti-<lb/> gen Begriff „Schilf“ verſteckt ſich auch dieſe ſchöne Pflanze an den Rän-<lb/><figure><head>Fig. 40.</head><p rendition="#c">Der Kalmus, <hi rendition="#aq">Acorus calamus.</hi> (<formula notation="TeX">\nicefrac1{12}</formula>)<lb/><hi rendition="#aq">a</hi> der Blüthenkolben (<formula notation="TeX">\nicefrac12</formula>).</p></figure><lb/> dern der Teiche, breiter Gräben<lb/> und ſelbſt langſam fließender<lb/> Flüſſe, und es wird wenige<lb/> Nichtbotaniker geben, welche<lb/> den höchſt eigenthümlichen Blü-<lb/> thenbau des Kalmus ſchon ein-<lb/> mal geſehen haben. Die Blät-<lb/> ter ſind denen der Rohrkolben<lb/> und des großen Igelkolbens ſehr<lb/> ähnlich, aber ihre und des lan-<lb/> gen Schaftes Zweiſchneidigkeit<lb/> und der bekannte Reichthum<lb/> der ganzen Pflanze an aroma-<lb/> tiſchem Stoff läßt ſie leicht un-<lb/> terſcheiden. Die ſehr kleinen<lb/> ſechsblättrigen, mit 6 Staubge-<lb/> fäßen und 1 Piſtill verſehenen Blüthchen ſind in regelmäßigen Spiral-<lb/> reihen auf einem ſpindelförmigen Kolben zuſammengedrängt, der einige<lb/> Aehnlichkeit mit einem Kieferzapfen hat. Längſt in ganz Deutſchland<lb/> verbreitet iſt der Kalmus dennoch kein eingeborner Deutſcher, ſondern iſt,<lb/> wie man ſagt, vor alten Zeiten durch Mönche aus dem Orient eingeführt<lb/> worden. Die Figur iſt ungewöhnlich ſtark verkleinert.</p><lb/> <p><hi rendition="#b">6. Die gelbe Schwertlilie, <hi rendition="#aq">Iris Pseudacorus.</hi></hi> (Fig. 41.) Durch die<lb/> zahlreichen Farbenſpielarten in unſeren Gärten ſind die Schwertlilien hin-<lb/> länglich bekannt. Die ſchönen, großen, citronengelben Blumen der ge-<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [46/0062]
Pflanzen für das Baſſin-Aquarium.
und großer Gräben, namentlich die breitblättrige Art, in Deutſchland
an vielen Orten wächſt. Man muß ſich dabei hüten, die Stöcke durch
Ziehen aus dem Boden herauszureißen, weil dies nicht ohne eine Ver-
letzung des inneren Zellgewebes möglich iſt, in Folge deren die Stöcke
alsdann meiſt eingehen.
5. Der Kalmus, Acorus calamus. (Fig. 40.) Unter dem weitſchichti-
gen Begriff „Schilf“ verſteckt ſich auch dieſe ſchöne Pflanze an den Rän-
[Abbildung Fig. 40. Der Kalmus, Acorus calamus. ([FORMEL])
a der Blüthenkolben ([FORMEL]).]
dern der Teiche, breiter Gräben
und ſelbſt langſam fließender
Flüſſe, und es wird wenige
Nichtbotaniker geben, welche
den höchſt eigenthümlichen Blü-
thenbau des Kalmus ſchon ein-
mal geſehen haben. Die Blät-
ter ſind denen der Rohrkolben
und des großen Igelkolbens ſehr
ähnlich, aber ihre und des lan-
gen Schaftes Zweiſchneidigkeit
und der bekannte Reichthum
der ganzen Pflanze an aroma-
tiſchem Stoff läßt ſie leicht un-
terſcheiden. Die ſehr kleinen
ſechsblättrigen, mit 6 Staubge-
fäßen und 1 Piſtill verſehenen Blüthchen ſind in regelmäßigen Spiral-
reihen auf einem ſpindelförmigen Kolben zuſammengedrängt, der einige
Aehnlichkeit mit einem Kieferzapfen hat. Längſt in ganz Deutſchland
verbreitet iſt der Kalmus dennoch kein eingeborner Deutſcher, ſondern iſt,
wie man ſagt, vor alten Zeiten durch Mönche aus dem Orient eingeführt
worden. Die Figur iſt ungewöhnlich ſtark verkleinert.
6. Die gelbe Schwertlilie, Iris Pseudacorus. (Fig. 41.) Durch die
zahlreichen Farbenſpielarten in unſeren Gärten ſind die Schwertlilien hin-
länglich bekannt. Die ſchönen, großen, citronengelben Blumen der ge-
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