Siebende Betrachtung. Von Jesu Christo dem Versöhner der Menschen.
Ueber Hebr. 2, 14 -- 18. Nachdem die Kinder Fleisch und Blut haben, ist es Christus gleichermaßen theilhaftig wor- den; auf daß er durch den Tod die Macht nahme dem, der des Todes Gewalt hatte, das ist dem Teufel, und erlösete die, so durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte seyn musten. Denn er nimmt nirgend die Engel an sich, sondern den Saamen Abra- hä nimmt er an sich. Daher muste er al- ler Dinge seinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde, und ein treuer Hoherpriester vor Gott zu versöhnen die Sünde des Volkes. Denn darinnen er ge- litten hat, und versucht ist, kan er helfen denen, die versucht werden.
Wenn du, mein lieber Mitchrist, dasienige oft mit Nachdenken überlegst, was in der vor- hergehenden Betrachtung von der großen Seelig- keit, die uns Gott aus freyer Gnade zugedacht hat, gesagt worden ist, so wird dir der Innhalt, der angeführten Worte nicht so gar unglaublich vor-
kom-
Siebende Betr. Von Jeſu Chriſto
Siebende Betrachtung. Von Jeſu Chriſto dem Verſöhner der Menſchen.
Ueber Hebr. 2, 14 — 18. Nachdem die Kinder Fleiſch und Blut haben, iſt es Chriſtus gleichermaßen theilhaftig wor- den; auf daß er durch den Tod die Macht nahme dem, der des Todes Gewalt hatte, das iſt dem Teufel, und erlöſete die, ſo durch Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte ſeyn muſten. Denn er nimmt nirgend die Engel an ſich, ſondern den Saamen Abra- hä nimmt er an ſich. Daher muſte er al- ler Dinge ſeinen Brüdern gleich werden, auf daß er barmherzig würde, und ein treuer Hoherprieſter vor Gott zu verſöhnen die Sünde des Volkes. Denn darinnen er ge- litten hat, und verſucht iſt, kan er helfen denen, die verſucht werden.
Wenn du, mein lieber Mitchriſt, dasienige oft mit Nachdenken überlegſt, was in der vor- hergehenden Betrachtung von der großen Seelig- keit, die uns Gott aus freyer Gnade zugedacht hat, geſagt worden iſt, ſo wird dir der Innhalt, der angeführten Worte nicht ſo gar unglaublich vor-
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Siebende Betr. Von Jeſu Chriſto
Siebende Betrachtung.
Von Jeſu Chriſto dem Verſöhner
der Menſchen.
Ueber Hebr. 2, 14 — 18.
Nachdem die Kinder Fleiſch und Blut haben,
iſt es Chriſtus gleichermaßen theilhaftig wor-
den; auf daß er durch den Tod die Macht
nahme dem, der des Todes Gewalt hatte,
das iſt dem Teufel, und erlöſete die, ſo durch
Furcht des Todes im ganzen Leben Knechte
ſeyn muſten. Denn er nimmt nirgend die
Engel an ſich, ſondern den Saamen Abra-
hä nimmt er an ſich. Daher muſte er al-
ler Dinge ſeinen Brüdern gleich werden, auf
daß er barmherzig würde, und ein treuer
Hoherprieſter vor Gott zu verſöhnen die
Sünde des Volkes. Denn darinnen er ge-
litten hat, und verſucht iſt, kan er helfen
denen, die verſucht werden.
Wenn du, mein lieber Mitchriſt, dasienige oft
mit Nachdenken überlegſt, was in der vor-
hergehenden Betrachtung von der großen Seelig-
keit, die uns Gott aus freyer Gnade zugedacht hat,
geſagt worden iſt, ſo wird dir der Innhalt, der
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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/98>, abgerufen am 18.07.2024.
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