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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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welche Gott den Menschen zugedacht hat.
die wir so oft auch bey dem besten Vorsatz unserm
Gott Treue und Gehorsam versagen, daß wir zu
Mitgliedern einer so vortreflichen Gesellschaft aufge-
nommen werden? Hier ist die Schwierigkeit auf
einmahl gelöset! Wir selbst sind zwar dieser gros-
sen Ehre nicht würdig. Aber Jesus Christus, das
große Oberhaupt der Engel und Menschen hat durch
seine große Vermittelung alles in den Stand ge-
setzt, daß wir ohne Hindernis als Unterthanen des
großen himmlischen Reiches können angenommen
werden. Er hat sich das Recht über uns theuer
genug erworben; er hat uns auch alle mögliche
Mittel verschafft, daß wir uns in den Gesinnungen
und Tugenden üben können, die von Bürgern des
Himmels erfordert werden. Ja er alleine konnte
uns diese großen Vorrechte verschaffen. Durch
ihn werden wir zu dem geistlichen Berge Zion ge-
führet, dem Himmel, wo er der große König sein
Reich verwaltet, zu dem himmlischen Jerusalem,
und zu der Menge vieler tausend Engel, und
zu der Gemeine der Erstgebornen, die im Him-
mel angeschrieben sind,
(zu der Gesellschaft der-
er, die sich Gott als ihm geheiliget, aus dem
menschlichen Geschlechte auserlesen hat, und die
gleichsam in dem himmlischen Stadtbuch eingeschrie.
ben sind,) und zu Gott, dem Richter über alle,
(wo nicht Menschen, sondern der höchste Gott selbst
der einige Regent und Richter ist,) und zu den
Geistern der Vollkommenen Gerechten,
(wo
die abgeschiedenen Geister der Geseegneten Gottes
ihren Wohnsitz haben,) und zu dem Mittler des
neuen Testamentes, Jesu, und zu dem Blute

der

welche Gott den Menſchen zugedacht hat.
die wir ſo oft auch bey dem beſten Vorſatz unſerm
Gott Treue und Gehorſam verſagen, daß wir zu
Mitgliedern einer ſo vortreflichen Geſellſchaft aufge-
nommen werden? Hier iſt die Schwierigkeit auf
einmahl gelöſet! Wir ſelbſt ſind zwar dieſer groſ-
ſen Ehre nicht würdig. Aber Jeſus Chriſtus, das
große Oberhaupt der Engel und Menſchen hat durch
ſeine große Vermittelung alles in den Stand ge-
ſetzt, daß wir ohne Hindernis als Unterthanen des
großen himmliſchen Reiches können angenommen
werden. Er hat ſich das Recht über uns theuer
genug erworben; er hat uns auch alle mögliche
Mittel verſchafft, daß wir uns in den Geſinnungen
und Tugenden üben können, die von Bürgern des
Himmels erfordert werden. Ja er alleine konnte
uns dieſe großen Vorrechte verſchaffen. Durch
ihn werden wir zu dem geiſtlichen Berge Zion ge-
führet, dem Himmel, wo er der große König ſein
Reich verwaltet, zu dem himmliſchen Jeruſalem,
und zu der Menge vieler tauſend Engel, und
zu der Gemeine der Erſtgebornen, die im Him-
mel angeſchrieben ſind,
(zu der Geſellſchaft der-
er, die ſich Gott als ihm geheiliget, aus dem
menſchlichen Geſchlechte auserleſen hat, und die
gleichſam in dem himmliſchen Stadtbuch eingeſchrie.
ben ſind,) und zu Gott, dem Richter über alle,
(wo nicht Menſchen, ſondern der höchſte Gott ſelbſt
der einige Regent und Richter iſt,) und zu den
Geiſtern der Vollkommenen Gerechten,
(wo
die abgeſchiedenen Geiſter der Geſeegneten Gottes
ihren Wohnſitz haben,) und zu dem Mittler des
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[79/0091] welche Gott den Menſchen zugedacht hat. die wir ſo oft auch bey dem beſten Vorſatz unſerm Gott Treue und Gehorſam verſagen, daß wir zu Mitgliedern einer ſo vortreflichen Geſellſchaft aufge- nommen werden? Hier iſt die Schwierigkeit auf einmahl gelöſet! Wir ſelbſt ſind zwar dieſer groſ- ſen Ehre nicht würdig. Aber Jeſus Chriſtus, das große Oberhaupt der Engel und Menſchen hat durch ſeine große Vermittelung alles in den Stand ge- ſetzt, daß wir ohne Hindernis als Unterthanen des großen himmliſchen Reiches können angenommen werden. Er hat ſich das Recht über uns theuer genug erworben; er hat uns auch alle mögliche Mittel verſchafft, daß wir uns in den Geſinnungen und Tugenden üben können, die von Bürgern des Himmels erfordert werden. Ja er alleine konnte uns dieſe großen Vorrechte verſchaffen. Durch ihn werden wir zu dem geiſtlichen Berge Zion ge- führet, dem Himmel, wo er der große König ſein Reich verwaltet, zu dem himmliſchen Jeruſalem, und zu der Menge vieler tauſend Engel, und zu der Gemeine der Erſtgebornen, die im Him- mel angeſchrieben ſind, (zu der Geſellſchaft der- er, die ſich Gott als ihm geheiliget, aus dem menſchlichen Geſchlechte auserleſen hat, und die gleichſam in dem himmliſchen Stadtbuch eingeſchrie. ben ſind,) und zu Gott, dem Richter über alle, (wo nicht Menſchen, ſondern der höchſte Gott ſelbſt der einige Regent und Richter iſt,) und zu den Geiſtern der Vollkommenen Gerechten, (wo die abgeſchiedenen Geiſter der Geſeegneten Gottes ihren Wohnſitz haben,) und zu dem Mittler des neuen Teſtamentes, Jeſu, und zu dem Blute der

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 79. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/91>, abgerufen am 23.11.2024.