riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du wirst mein Gebet erhören, und mir diesen Wunsch gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen- wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, keine Kreatur soll mich von deiner Liebe scheiden. Amen.
Siebzehnte Betrachtung. Von den Ursachen, warum uns Gott die Beschaffenheit unsers zukünftigen Zustan- des nicht deutlicher geoffenbaret hat.
Ueber 1 Kor. 13, 9 -- 12. Unser Wißen ist Stückwerk, und unser Weis- sagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, so wird das Stück- werk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, und war klug wie ein Kind, und hatte kindische Anschläge. Da ich aber ein Mann ward, thät ich ab, was kindisch war. Wir sehen ietzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ichs stückweise, dann aber werde ichs erkennen, gleichwie ich erkennet bin.
Gott
Siebzehnte Betr. Von den Urſachen,
riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du wirſt mein Gebet erhören, und mir dieſen Wunſch gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen- wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, keine Kreatur ſoll mich von deiner Liebe ſcheiden. Amen.
Siebzehnte Betrachtung. Von den Urſachen, warum uns Gott die Beſchaffenheit unſers zukünftigen Zuſtan- des nicht deutlicher geoffenbaret hat.
Ueber 1 Kor. 13, 9 — 12. Unſer Wißen iſt Stückwerk, und unſer Weiſ- ſagen iſt Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, ſo wird das Stück- werk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, und war klug wie ein Kind, und hatte kindiſche Anſchläge. Da ich aber ein Mann ward, thät ich ab, was kindiſch war. Wir ſehen ietzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht zu Angeſicht. Jetzt erkenne ichs ſtückweiſe, dann aber werde ichs erkennen, gleichwie ich erkennet bin.
Gott
<TEI><text><body><divn="1"><p><pbfacs="#f0266"n="256[254]"/><fwplace="top"type="header"><hirendition="#b">Siebzehnte Betr. Von den Urſachen,</hi></fw><lb/>
riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde<lb/>
immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du<lb/>
wirſt mein Gebet erhören, und mir dieſen Wunſch<lb/>
gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen-<lb/>
wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch<lb/>
Tiefes, keine Kreatur ſoll mich von deiner Liebe<lb/>ſcheiden. Amen.</p></div><lb/><milestonerendition="#hr"unit="section"/><lb/><divn="1"><head><hirendition="#b">Siebzehnte Betrachtung.</hi><lb/>
Von den Urſachen, warum uns Gott die<lb/>
Beſchaffenheit unſers zukünftigen Zuſtan-<lb/>
des nicht deutlicher geoffenbaret hat.</head><lb/><cit><quote><hirendition="#c">Ueber 1 Kor. 13, 9 — 12.</hi><lb/><hirendition="#fr">Unſer Wißen iſt Stückwerk, und unſer Weiſ-<lb/>ſagen iſt Stückwerk. Wenn aber kommen<lb/>
wird das Vollkommene, ſo wird das Stück-<lb/>
werk aufhören. Da ich ein Kind war,<lb/>
da redete ich wie ein Kind, und war<lb/>
klug wie ein Kind, und hatte kindiſche<lb/>
Anſchläge. Da ich aber ein Mann ward,<lb/>
thät ich ab, was kindiſch war. Wir<lb/>ſehen ietzt durch einen Spiegel in einem<lb/>
dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht<lb/>
zu Angeſicht. Jetzt erkenne ichs ſtückweiſe,<lb/>
dann aber werde ichs erkennen, gleichwie<lb/>
ich erkennet bin.</hi></quote></cit><lb/><fwplace="bottom"type="catch">Gott</fw><lb/></div></body></text></TEI>
[256[254]/0266]
Siebzehnte Betr. Von den Urſachen,
riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde
immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du
wirſt mein Gebet erhören, und mir dieſen Wunſch
gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen-
wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch
Tiefes, keine Kreatur ſoll mich von deiner Liebe
ſcheiden. Amen.
Siebzehnte Betrachtung.
Von den Urſachen, warum uns Gott die
Beſchaffenheit unſers zukünftigen Zuſtan-
des nicht deutlicher geoffenbaret hat.
Ueber 1 Kor. 13, 9 — 12.
Unſer Wißen iſt Stückwerk, und unſer Weiſ-
ſagen iſt Stückwerk. Wenn aber kommen
wird das Vollkommene, ſo wird das Stück-
werk aufhören. Da ich ein Kind war,
da redete ich wie ein Kind, und war
klug wie ein Kind, und hatte kindiſche
Anſchläge. Da ich aber ein Mann ward,
thät ich ab, was kindiſch war. Wir
ſehen ietzt durch einen Spiegel in einem
dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht
zu Angeſicht. Jetzt erkenne ichs ſtückweiſe,
dann aber werde ichs erkennen, gleichwie
ich erkennet bin.
Gott
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang:
Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 256[254]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/266>, abgerufen am 18.07.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.