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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Siebzehnte Betr. Von den Ursachen,
riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde
immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du
wirst mein Gebet erhören, und mir diesen Wunsch
gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen-
wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch
Tiefes, keine Kreatur soll mich von deiner Liebe
scheiden. Amen.



Siebzehnte Betrachtung.
Von den Ursachen, warum uns Gott die
Beschaffenheit unsers zukünftigen Zustan-
des nicht deutlicher geoffenbaret hat.
Ueber 1 Kor. 13, 9 -- 12.
Unser Wißen ist Stückwerk, und unser Weis-
sagen ist Stückwerk. Wenn aber kommen
wird das Vollkommene, so wird das Stück-
werk aufhören. Da ich ein Kind war,
da redete ich wie ein Kind, und war
klug wie ein Kind, und hatte kindische
Anschläge. Da ich aber ein Mann ward,
thät ich ab, was kindisch war. Wir
sehen ietzt durch einen Spiegel in einem
dunkeln Wort; dann aber von Angesicht
zu Angesicht. Jetzt erkenne ichs stückweise,
dann aber werde ichs erkennen, gleichwie
ich erkennet bin.

Gott

Siebzehnte Betr. Von den Urſachen,
riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde
immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du
wirſt mein Gebet erhören, und mir dieſen Wunſch
gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen-
wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch
Tiefes, keine Kreatur ſoll mich von deiner Liebe
ſcheiden. Amen.



Siebzehnte Betrachtung.
Von den Urſachen, warum uns Gott die
Beſchaffenheit unſers zukünftigen Zuſtan-
des nicht deutlicher geoffenbaret hat.
Ueber 1 Kor. 13, 9 — 12.
Unſer Wißen iſt Stückwerk, und unſer Weiſ-
ſagen iſt Stückwerk. Wenn aber kommen
wird das Vollkommene, ſo wird das Stück-
werk aufhören. Da ich ein Kind war,
da redete ich wie ein Kind, und war
klug wie ein Kind, und hatte kindiſche
Anſchläge. Da ich aber ein Mann ward,
thät ich ab, was kindiſch war. Wir
ſehen ietzt durch einen Spiegel in einem
dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht
zu Angeſicht. Jetzt erkenne ichs ſtückweiſe,
dann aber werde ichs erkennen, gleichwie
ich erkennet bin.

Gott
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[256[254]/0266] Siebzehnte Betr. Von den Urſachen, riger gehorche, und deinem erhabenen Vorbilde immer mehr ähnlich werde. Ja, ich weiß, du wirſt mein Gebet erhören, und mir dieſen Wunſch gewähren. Weder Tod noch Leben, weder Gegen- wärtiges noch Zukünftiges, weder Hohes noch Tiefes, keine Kreatur ſoll mich von deiner Liebe ſcheiden. Amen. Siebzehnte Betrachtung. Von den Urſachen, warum uns Gott die Beſchaffenheit unſers zukünftigen Zuſtan- des nicht deutlicher geoffenbaret hat. Ueber 1 Kor. 13, 9 — 12. Unſer Wißen iſt Stückwerk, und unſer Weiſ- ſagen iſt Stückwerk. Wenn aber kommen wird das Vollkommene, ſo wird das Stück- werk aufhören. Da ich ein Kind war, da redete ich wie ein Kind, und war klug wie ein Kind, und hatte kindiſche Anſchläge. Da ich aber ein Mann ward, thät ich ab, was kindiſch war. Wir ſehen ietzt durch einen Spiegel in einem dunkeln Wort; dann aber von Angeſicht zu Angeſicht. Jetzt erkenne ichs ſtückweiſe, dann aber werde ichs erkennen, gleichwie ich erkennet bin. Gott

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 256[254]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/266>, abgerufen am 12.12.2024.