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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
sam versagt haben? Wie werden sie erzittern,
wenn sie nunmehr mit eigenen Augen sehen wer-
den, was sie immer nicht glauben wollten, oder
doch für ungewiß und zweifelhaft hielten, daß
Jesus Christus von Gott verordnet sey zum Rich-
ter der Lebendigen, und der Todten! Das Schre-
cken und die Angst wird um so viel größer seyn,
weil alle diese große, und zuvor noch nie gesehene
Begebenheiten, sich ganz unversehends ereignen
werden. Denn der Tag des Herrn wird kom-
men wie ein Dieb in der Nacht,
eben so unver-
muthet, wie ein Dieb einbricht, deßen Ankunft
man nicht vorhersiehet. Wenn sie (die Gottlosen)
sagen werden: es ist Friede, es hat keine Ge-
fahr,
wenn sie am sichersten seyn, und denken wer-
den, es sey im Geringsten nichts zu befürchten,
so wird sie das Verderben schnell überfallen,
und das Unglück wird sie plötzlich treffen, gleich-
wie der Schmerz ein schwanger Weib, und
werden nicht entfliehen
1 Theß. 5, 2. 3. Sie
werden nicht entfliehen; denn wie wollten sie dem
Allmächtigen entlaufen? Sie werden den sehen,
den sie bisher in allem ihren Thun für nichts ge-
achtet hatten; sie werden sehen, wie auf seinen all-
mächtigen Befehl allenthalben sich die Erde öfnet,
und ihre Todten herausgiebt; sie werden sich vor
seinem Richterstuhl hinstellen, und das fürchterli-
che, unwiderrufliche Urtheil der Verdammnis hö-
ren müßen, ohne etwas dagegen einwenden zu
können.

Aber was wird aus denen werden, die die
Ankunft Christi noch am Leben antreffen wird?

Wir,

Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
ſam verſagt haben? Wie werden ſie erzittern,
wenn ſie nunmehr mit eigenen Augen ſehen wer-
den, was ſie immer nicht glauben wollten, oder
doch für ungewiß und zweifelhaft hielten, daß
Jeſus Chriſtus von Gott verordnet ſey zum Rich-
ter der Lebendigen, und der Todten! Das Schre-
cken und die Angſt wird um ſo viel größer ſeyn,
weil alle dieſe große, und zuvor noch nie geſehene
Begebenheiten, ſich ganz unverſehends ereignen
werden. Denn der Tag des Herrn wird kom-
men wie ein Dieb in der Nacht,
eben ſo unver-
muthet, wie ein Dieb einbricht, deßen Ankunft
man nicht vorherſiehet. Wenn ſie (die Gottloſen)
ſagen werden: es iſt Friede, es hat keine Ge-
fahr,
wenn ſie am ſicherſten ſeyn, und denken wer-
den, es ſey im Geringſten nichts zu befürchten,
ſo wird ſie das Verderben ſchnell überfallen,
und das Unglück wird ſie plötzlich treffen, gleich-
wie der Schmerz ein ſchwanger Weib, und
werden nicht entfliehen
1 Theß. 5, 2. 3. Sie
werden nicht entfliehen; denn wie wollten ſie dem
Allmächtigen entlaufen? Sie werden den ſehen,
den ſie bisher in allem ihren Thun für nichts ge-
achtet hatten; ſie werden ſehen, wie auf ſeinen all-
mächtigen Befehl allenthalben ſich die Erde öfnet,
und ihre Todten herausgiebt; ſie werden ſich vor
ſeinem Richterſtuhl hinſtellen, und das fürchterli-
che, unwiderrufliche Urtheil der Verdammnis hö-
ren müßen, ohne etwas dagegen einwenden zu
können.

Aber was wird aus denen werden, die die
Ankunft Chriſti noch am Leben antreffen wird?

Wir,
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[244/0256] Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk. ſam verſagt haben? Wie werden ſie erzittern, wenn ſie nunmehr mit eigenen Augen ſehen wer- den, was ſie immer nicht glauben wollten, oder doch für ungewiß und zweifelhaft hielten, daß Jeſus Chriſtus von Gott verordnet ſey zum Rich- ter der Lebendigen, und der Todten! Das Schre- cken und die Angſt wird um ſo viel größer ſeyn, weil alle dieſe große, und zuvor noch nie geſehene Begebenheiten, ſich ganz unverſehends ereignen werden. Denn der Tag des Herrn wird kom- men wie ein Dieb in der Nacht, eben ſo unver- muthet, wie ein Dieb einbricht, deßen Ankunft man nicht vorherſiehet. Wenn ſie (die Gottloſen) ſagen werden: es iſt Friede, es hat keine Ge- fahr, wenn ſie am ſicherſten ſeyn, und denken wer- den, es ſey im Geringſten nichts zu befürchten, ſo wird ſie das Verderben ſchnell überfallen, und das Unglück wird ſie plötzlich treffen, gleich- wie der Schmerz ein ſchwanger Weib, und werden nicht entfliehen 1 Theß. 5, 2. 3. Sie werden nicht entfliehen; denn wie wollten ſie dem Allmächtigen entlaufen? Sie werden den ſehen, den ſie bisher in allem ihren Thun für nichts ge- achtet hatten; ſie werden ſehen, wie auf ſeinen all- mächtigen Befehl allenthalben ſich die Erde öfnet, und ihre Todten herausgiebt; ſie werden ſich vor ſeinem Richterſtuhl hinſtellen, und das fürchterli- che, unwiderrufliche Urtheil der Verdammnis hö- ren müßen, ohne etwas dagegen einwenden zu können. Aber was wird aus denen werden, die die Ankunft Chriſti noch am Leben antreffen wird? Wir,

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 244. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/256>, abgerufen am 24.11.2024.