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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
uns nicht wundern. Denn obgleich den Aposteln
alle nöthige Heylswahrheiten geoffenbaret waren,
so wurden sie doch dadurch nicht allwißend. Es
waren daher viele Dinge, die ihnen noch unbe-
kannt waren, weil die Kenntnis derselben eben
nicht zur Seeligkeit unentbehrlich ist. Und es hat
Gott gewiß aus den weisesten Ursachen den Aposteln
und allen andern Christen die eigentliche Zeit der
Ankunft Christi verborgen; vornemlich aber hat er
uns deßwegen über diesen Punkt in Ungewißheit
gelaßen, damit wir zu allen Zeiten bereit seyn sol-
len. Wachet, denn ihr wißet nicht zu welcher
Stunde euer Herr kommt.
Matth. 24, 42.
Diese herrliche Zukunft Christi wird von dem Apo-
stel ferner in folgenden Worten beschrieben:

Denn er selbst, der Herr, wird mit einem
Feldgeschrey, und Stimme des Erzengels,
und mit der Posaune Gottes hernieder kom-
men vom Himmel.
Hiemit wird die Pracht und
Feyerlichkeit dieser Ankunft beschrieben, und zwar
in solchen Ausdrücken, welche von bekannten Sa-
chen hergenommen sind, ohne daß es alles ganz
eigentlich zu verstehen wäre. Wenn ein ganzes
Heer von Soldaten ein Feldgeschrey erhebet, so
wird alles munter. Durch den Klang der Posau-
ne wurde in den alten Zeiten das Volk zusammen-
gerufen, oder auch die Haltung eines Gerichtes an-
gekündiget. So wird auch bey der prächtigen An-
kunft Christi alles in Leben und Bewegung gesetzt
werden. Er nicht allein wird erscheinen, sondern
das ganze Heer der heil. Engel wird ihn begleiten,
Matth. 25, 31.

Und

Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk.
uns nicht wundern. Denn obgleich den Apoſteln
alle nöthige Heylswahrheiten geoffenbaret waren,
ſo wurden ſie doch dadurch nicht allwißend. Es
waren daher viele Dinge, die ihnen noch unbe-
kannt waren, weil die Kenntnis derſelben eben
nicht zur Seeligkeit unentbehrlich iſt. Und es hat
Gott gewiß aus den weiſeſten Urſachen den Apoſteln
und allen andern Chriſten die eigentliche Zeit der
Ankunft Chriſti verborgen; vornemlich aber hat er
uns deßwegen über dieſen Punkt in Ungewißheit
gelaßen, damit wir zu allen Zeiten bereit ſeyn ſol-
len. Wachet, denn ihr wißet nicht zu welcher
Stunde euer Herr kommt.
Matth. 24, 42.
Dieſe herrliche Zukunft Chriſti wird von dem Apo-
ſtel ferner in folgenden Worten beſchrieben:

Denn er ſelbſt, der Herr, wird mit einem
Feldgeſchrey, und Stimme des Erzengels,
und mit der Poſaune Gottes hernieder kom-
men vom Himmel.
Hiemit wird die Pracht und
Feyerlichkeit dieſer Ankunft beſchrieben, und zwar
in ſolchen Ausdrücken, welche von bekannten Sa-
chen hergenommen ſind, ohne daß es alles ganz
eigentlich zu verſtehen wäre. Wenn ein ganzes
Heer von Soldaten ein Feldgeſchrey erhebet, ſo
wird alles munter. Durch den Klang der Poſau-
ne wurde in den alten Zeiten das Volk zuſammen-
gerufen, oder auch die Haltung eines Gerichtes an-
gekündiget. So wird auch bey der prächtigen An-
kunft Chriſti alles in Leben und Bewegung geſetzt
werden. Er nicht allein wird erſcheinen, ſondern
das ganze Heer der heil. Engel wird ihn begleiten,
Matth. 25, 31.

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[242/0254] Sechzehnte Betr. Von der letzt. Zuk. uns nicht wundern. Denn obgleich den Apoſteln alle nöthige Heylswahrheiten geoffenbaret waren, ſo wurden ſie doch dadurch nicht allwißend. Es waren daher viele Dinge, die ihnen noch unbe- kannt waren, weil die Kenntnis derſelben eben nicht zur Seeligkeit unentbehrlich iſt. Und es hat Gott gewiß aus den weiſeſten Urſachen den Apoſteln und allen andern Chriſten die eigentliche Zeit der Ankunft Chriſti verborgen; vornemlich aber hat er uns deßwegen über dieſen Punkt in Ungewißheit gelaßen, damit wir zu allen Zeiten bereit ſeyn ſol- len. Wachet, denn ihr wißet nicht zu welcher Stunde euer Herr kommt. Matth. 24, 42. Dieſe herrliche Zukunft Chriſti wird von dem Apo- ſtel ferner in folgenden Worten beſchrieben: Denn er ſelbſt, der Herr, wird mit einem Feldgeſchrey, und Stimme des Erzengels, und mit der Poſaune Gottes hernieder kom- men vom Himmel. Hiemit wird die Pracht und Feyerlichkeit dieſer Ankunft beſchrieben, und zwar in ſolchen Ausdrücken, welche von bekannten Sa- chen hergenommen ſind, ohne daß es alles ganz eigentlich zu verſtehen wäre. Wenn ein ganzes Heer von Soldaten ein Feldgeſchrey erhebet, ſo wird alles munter. Durch den Klang der Poſau- ne wurde in den alten Zeiten das Volk zuſammen- gerufen, oder auch die Haltung eines Gerichtes an- gekündiget. So wird auch bey der prächtigen An- kunft Chriſti alles in Leben und Bewegung geſetzt werden. Er nicht allein wird erſcheinen, ſondern das ganze Heer der heil. Engel wird ihn begleiten, Matth. 25, 31. Und

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 242. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/254>, abgerufen am 24.11.2024.