Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.Zehnte Betr. Vom seeligmachenden vor, wenn wir durch Christum begnadiget sind!Und was sind wir alsdann für glückliche Menschen! Wie ruhig, zufrieden und gelaßen können wir in allen Umständen unsers Lebens seyn, wenn wir wis- sen, und vollkommen überzeugt sind, daß Gott unser versöhnter Vater ist, daß er ein gnädiges Wohlgefallen an uns hat, alle unsere Schicksale regieret, und alles was uns begegnet, wenn es auch dem äußerlichen Ansehen nach noch so widrig schei- nen sollte, zu unserm Besten lenken wird! Wie ruhig und froh können wir diese Welt verlaßen, wenn wir gewiß wißen, daß uns ein Glück be- vorstehe, gegen welches alle Reichthümer und Herr- lichkeiten der Erde für nichts zu achten sind! Wel- che Freude, wenn wir am Ende unserer Laufbahn, unsere Augen vergnügt empor heben, und sprechen können: Ich habe einen guten Kampf gekäm- pfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten. Hinfort ist mir beygelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an ienem Tage der gerechte Richter ge- ben wird! 2 Tim. 4, 7. 8. Erquickender, himmlischer Gedanke! Gott, welcher seinen Sohn mir gab, Gewährt mir alles mit dem Sohne, Nicht nur sein Kreutz, nicht nur sein Grab, Auch seinen Thron, auch seine Krone. Ja, was er redet, hat und thut, Sein Wort und Geist, sein Fleisch und Blut, Was er gewonnen und erstritten, Was er geleistet und gelitten, Das
Zehnte Betr. Vom ſeeligmachenden vor, wenn wir durch Chriſtum begnadiget ſind!Und was ſind wir alsdann für glückliche Menſchen! Wie ruhig, zufrieden und gelaßen können wir in allen Umſtänden unſers Lebens ſeyn, wenn wir wiſ- ſen, und vollkommen überzeugt ſind, daß Gott unſer verſöhnter Vater iſt, daß er ein gnädiges Wohlgefallen an uns hat, alle unſere Schickſale regieret, und alles was uns begegnet, wenn es auch dem äußerlichen Anſehen nach noch ſo widrig ſchei- nen ſollte, zu unſerm Beſten lenken wird! Wie ruhig und froh können wir dieſe Welt verlaßen, wenn wir gewiß wißen, daß uns ein Glück be- vorſtehe, gegen welches alle Reichthümer und Herr- lichkeiten der Erde für nichts zu achten ſind! Wel- che Freude, wenn wir am Ende unſerer Laufbahn, unſere Augen vergnügt empor heben, und ſprechen können: Ich habe einen guten Kampf gekäm- pfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe Glauben gehalten. Hinfort iſt mir beygelegt die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der Herr an ienem Tage der gerechte Richter ge- ben wird! 2 Tim. 4, 7. 8. Erquickender, himmliſcher Gedanke! Gott, welcher ſeinen Sohn mir gab, Gewährt mir alles mit dem Sohne, Nicht nur ſein Kreutz, nicht nur ſein Grab, Auch ſeinen Thron, auch ſeine Krone. Ja, was er redet, hat und thut, Sein Wort und Geiſt, ſein Fleiſch und Blut, Was er gewonnen und erſtritten, Was er geleiſtet und gelitten, Das
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Zehnte Betr. Vom ſeeligmachenden
vor, wenn wir durch Chriſtum begnadiget ſind!
Und was ſind wir alsdann für glückliche Menſchen!
Wie ruhig, zufrieden und gelaßen können wir in
allen Umſtänden unſers Lebens ſeyn, wenn wir wiſ-
ſen, und vollkommen überzeugt ſind, daß Gott
unſer verſöhnter Vater iſt, daß er ein gnädiges
Wohlgefallen an uns hat, alle unſere Schickſale
regieret, und alles was uns begegnet, wenn es auch
dem äußerlichen Anſehen nach noch ſo widrig ſchei-
nen ſollte, zu unſerm Beſten lenken wird! Wie
ruhig und froh können wir dieſe Welt verlaßen,
wenn wir gewiß wißen, daß uns ein Glück be-
vorſtehe, gegen welches alle Reichthümer und Herr-
lichkeiten der Erde für nichts zu achten ſind! Wel-
che Freude, wenn wir am Ende unſerer Laufbahn,
unſere Augen vergnügt empor heben, und ſprechen
können: Ich habe einen guten Kampf gekäm-
pfet, ich habe den Lauf vollendet, ich habe
Glauben gehalten. Hinfort iſt mir beygelegt
die Krone der Gerechtigkeit, welche mir der
Herr an ienem Tage der gerechte Richter ge-
ben wird! 2 Tim. 4, 7. 8.
Erquickender, himmliſcher Gedanke!
Gott, welcher ſeinen Sohn mir gab,
Gewährt mir alles mit dem Sohne,
Nicht nur ſein Kreutz, nicht nur ſein Grab,
Auch ſeinen Thron, auch ſeine Krone.
Ja, was er redet, hat und thut,
Sein Wort und Geiſt, ſein Fleiſch und Blut,
Was er gewonnen und erſtritten,
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