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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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Neunte Betr. Jesus Christus der gröste
große Geheimnis unserer Wiederherstellung in sei-
nem ganzen Umfang wißen, und dem menschlichen
Geschlecht bekannt machen konnte. Niemand hat
Gott ie gesehen,
niemand hat die göttlichen Rath-
schlüße, und seinen ganz vollständigen Willen von
der Menschen Seeligkeit, nach ihrem ganzen Um-
fang erkannt; der eingebohrne Sohn, der in des
Vaters Schoos,
sein Liebling und Vertrautester
ist, nur der hat es uns verkündiget, und konnte
es uns verkündigen. Joh. 1, 18. Mit so vieler
Klarheit, und so vollständig konnte auch nicht ein-
mahl ein von Gott erleuchteter Prophet unsere Aus-
söhnung mit Gott, und andere höchstwichtige Re-
ligionswahrheiten erkennen. Die Apostel und Jün-
ger des Herrn hörten, sehen, verstunden, was
kein Prophet im alten Testamente einsehen und ver-
stehen konnte, Luc. 10, 23. 24. Eben diese Apo-
stel verkündigten das, was sie von Christo gehört,
und durch besondere Erleuchtung des heiligen Gei-
stes gelernt hatten unter allen Völkern, und erklär-
ten diese vortrefliche Lehre ausdrücklich für ein Ge-
heimnis, welches von der Welt her,
das ist in
den ältesten bis auf ihre Zeiten verborgen gewe-
sen sey.
Col. 1, 26. Dank und Preis, und ewi-
ger Ruhm sey dir, großer, erhabener Lehrer, Sohn
des Allerhöchsten, daß du für unsere Ruhe und
Glückseeligkeit so vollkommen gesorget hast. Nun
wißen wir, was uns kein Weiser auf Erden sagen
konnte, und doch so unaussprechlich beruhigend für
uns ist, nun wißen wir daß wir ohnerachtet unse-
rer Unwürdigkeit und großen Verschuldung doch
noch der Gnade Gottes und iener großen Seeligkei-

ten

Neunte Betr. Jeſus Chriſtus der gröſte
große Geheimnis unſerer Wiederherſtellung in ſei-
nem ganzen Umfang wißen, und dem menſchlichen
Geſchlecht bekannt machen konnte. Niemand hat
Gott ie geſehen,
niemand hat die göttlichen Rath-
ſchlüße, und ſeinen ganz vollſtändigen Willen von
der Menſchen Seeligkeit, nach ihrem ganzen Um-
fang erkannt; der eingebohrne Sohn, der in des
Vaters Schoos,
ſein Liebling und Vertrauteſter
iſt, nur der hat es uns verkündiget, und konnte
es uns verkündigen. Joh. 1, 18. Mit ſo vieler
Klarheit, und ſo vollſtändig konnte auch nicht ein-
mahl ein von Gott erleuchteter Prophet unſere Aus-
ſöhnung mit Gott, und andere höchſtwichtige Re-
ligionswahrheiten erkennen. Die Apoſtel und Jün-
ger des Herrn hörten, ſehen, verſtunden, was
kein Prophet im alten Teſtamente einſehen und ver-
ſtehen konnte, Luc. 10, 23. 24. Eben dieſe Apo-
ſtel verkündigten das, was ſie von Chriſto gehört,
und durch beſondere Erleuchtung des heiligen Gei-
ſtes gelernt hatten unter allen Völkern, und erklär-
ten dieſe vortrefliche Lehre ausdrücklich für ein Ge-
heimnis, welches von der Welt her,
das iſt in
den älteſten bis auf ihre Zeiten verborgen gewe-
ſen ſey.
Col. 1, 26. Dank und Preis, und ewi-
ger Ruhm ſey dir, großer, erhabener Lehrer, Sohn
des Allerhöchſten, daß du für unſere Ruhe und
Glückſeeligkeit ſo vollkommen geſorget haſt. Nun
wißen wir, was uns kein Weiſer auf Erden ſagen
konnte, und doch ſo unausſprechlich beruhigend für
uns iſt, nun wißen wir daß wir ohnerachtet unſe-
rer Unwürdigkeit und großen Verſchuldung doch
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[128/0140] Neunte Betr. Jeſus Chriſtus der gröſte große Geheimnis unſerer Wiederherſtellung in ſei- nem ganzen Umfang wißen, und dem menſchlichen Geſchlecht bekannt machen konnte. Niemand hat Gott ie geſehen, niemand hat die göttlichen Rath- ſchlüße, und ſeinen ganz vollſtändigen Willen von der Menſchen Seeligkeit, nach ihrem ganzen Um- fang erkannt; der eingebohrne Sohn, der in des Vaters Schoos, ſein Liebling und Vertrauteſter iſt, nur der hat es uns verkündiget, und konnte es uns verkündigen. Joh. 1, 18. Mit ſo vieler Klarheit, und ſo vollſtändig konnte auch nicht ein- mahl ein von Gott erleuchteter Prophet unſere Aus- ſöhnung mit Gott, und andere höchſtwichtige Re- ligionswahrheiten erkennen. Die Apoſtel und Jün- ger des Herrn hörten, ſehen, verſtunden, was kein Prophet im alten Teſtamente einſehen und ver- ſtehen konnte, Luc. 10, 23. 24. Eben dieſe Apo- ſtel verkündigten das, was ſie von Chriſto gehört, und durch beſondere Erleuchtung des heiligen Gei- ſtes gelernt hatten unter allen Völkern, und erklär- ten dieſe vortrefliche Lehre ausdrücklich für ein Ge- heimnis, welches von der Welt her, das iſt in den älteſten bis auf ihre Zeiten verborgen gewe- ſen ſey. Col. 1, 26. Dank und Preis, und ewi- ger Ruhm ſey dir, großer, erhabener Lehrer, Sohn des Allerhöchſten, daß du für unſere Ruhe und Glückſeeligkeit ſo vollkommen geſorget haſt. Nun wißen wir, was uns kein Weiſer auf Erden ſagen konnte, und doch ſo unausſprechlich beruhigend für uns iſt, nun wißen wir daß wir ohnerachtet unſe- rer Unwürdigkeit und großen Verſchuldung doch noch der Gnade Gottes und iener großen Seeligkei- ten

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 128. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/140>, abgerufen am 22.11.2024.