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Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778.

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des Erlösers.
von uns weggenommen, und durch deine Vermitte-
lung uns das Recht zum Himmel wieder verschaft.
Wir sind zwar noch immer schwache, sündige Ge-
schöpfe; aber durch dich, und durch deine göttliche
Lehre werden wir neugebohren, gute Menschen,
rechtschaffene Menschen, zu ienem vergnügten En-
gelleben schon iezt vorberitet, wenigstens dem An-
fange nach so, wie wir in der Ewigkeit seyn sollen.
Darum ist es billig, daß wir dich mit dem wärm-
sten, demüthigsten Dank verehren; darum freuet
euch ihr Himmel, und die darinnen wohnen; betet
ihn an, den großen Gottmenschen, der euch aus
unserm Geschlechte so große Schaaren zuführet,
die sich in alle Ewigkeit mit euch zum frohen Lobe
des Schöpfers, und zur beständigen Ausübung al-
les deßen, was gut, edel und vortreflich ist, ver-
einigen werden. So groß, so erhaden ist die
Würde des Erlösers. Gott hat ihn, nach dem
er ihn von den Todten auferweckt hatte, zu sei-
ner Rechten im Himmel gesetzt, über alle Für-
stenthum, Gewalt, Macht, Herrschaft, und
alles was genannt mag werden, nicht allein in
dieser Welt, sondern auch in der zukünftigen.
Und hat alle Dinge unter seine Füße gethan,

(alles seiner unumschränkter Herrschaft unterwor-
fen,) und hat ihn gesetzt zum Haupte der Ge-
meine über alles,
(ihn zum Oberherrn der gan-
zen christlichen Gesellschaft auf dem ganzen Erden-
kreis bestellt) zum Haupt der Gemeine, oder
großen, auserlesenen Gesellschaft, welche da ist
sein Leib,
(eben so genau mit ihm vereiniget ist,
und mit ihm in einer solchen Verbindung stehet wie

die
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des Erlöſers.
von uns weggenommen, und durch deine Vermitte-
lung uns das Recht zum Himmel wieder verſchaft.
Wir ſind zwar noch immer ſchwache, ſündige Ge-
ſchöpfe; aber durch dich, und durch deine göttliche
Lehre werden wir neugebohren, gute Menſchen,
rechtſchaffene Menſchen, zu ienem vergnügten En-
gelleben ſchon iezt vorberitet, wenigſtens dem An-
fange nach ſo, wie wir in der Ewigkeit ſeyn ſollen.
Darum iſt es billig, daß wir dich mit dem wärm-
ſten, demüthigſten Dank verehren; darum freuet
euch ihr Himmel, und die darinnen wohnen; betet
ihn an, den großen Gottmenſchen, der euch aus
unſerm Geſchlechte ſo große Schaaren zuführet,
die ſich in alle Ewigkeit mit euch zum frohen Lobe
des Schöpfers, und zur beſtändigen Ausübung al-
les deßen, was gut, edel und vortreflich iſt, ver-
einigen werden. So groß, ſo erhaden iſt die
Würde des Erlöſers. Gott hat ihn, nach dem
er ihn von den Todten auferweckt hatte, zu ſei-
ner Rechten im Himmel geſetzt, über alle Für-
ſtenthum, Gewalt, Macht, Herrſchaft, und
alles was genannt mag werden, nicht allein in
dieſer Welt, ſondern auch in der zukünftigen.
Und hat alle Dinge unter ſeine Füße gethan,

(alles ſeiner unumſchränkter Herrſchaft unterwor-
fen,) und hat ihn geſetzt zum Haupte der Ge-
meine über alles,
(ihn zum Oberherrn der gan-
zen chriſtlichen Geſellſchaft auf dem ganzen Erden-
kreis beſtellt) zum Haupt der Gemeine, oder
großen, auserleſenen Geſellſchaft, welche da iſt
ſein Leib,
(eben ſo genau mit ihm vereiniget iſt,
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[115/0127] des Erlöſers. von uns weggenommen, und durch deine Vermitte- lung uns das Recht zum Himmel wieder verſchaft. Wir ſind zwar noch immer ſchwache, ſündige Ge- ſchöpfe; aber durch dich, und durch deine göttliche Lehre werden wir neugebohren, gute Menſchen, rechtſchaffene Menſchen, zu ienem vergnügten En- gelleben ſchon iezt vorberitet, wenigſtens dem An- fange nach ſo, wie wir in der Ewigkeit ſeyn ſollen. Darum iſt es billig, daß wir dich mit dem wärm- ſten, demüthigſten Dank verehren; darum freuet euch ihr Himmel, und die darinnen wohnen; betet ihn an, den großen Gottmenſchen, der euch aus unſerm Geſchlechte ſo große Schaaren zuführet, die ſich in alle Ewigkeit mit euch zum frohen Lobe des Schöpfers, und zur beſtändigen Ausübung al- les deßen, was gut, edel und vortreflich iſt, ver- einigen werden. So groß, ſo erhaden iſt die Würde des Erlöſers. Gott hat ihn, nach dem er ihn von den Todten auferweckt hatte, zu ſei- ner Rechten im Himmel geſetzt, über alle Für- ſtenthum, Gewalt, Macht, Herrſchaft, und alles was genannt mag werden, nicht allein in dieſer Welt, ſondern auch in der zukünftigen. Und hat alle Dinge unter ſeine Füße gethan, (alles ſeiner unumſchränkter Herrſchaft unterwor- fen,) und hat ihn geſetzt zum Haupte der Ge- meine über alles, (ihn zum Oberherrn der gan- zen chriſtlichen Geſellſchaft auf dem ganzen Erden- kreis beſtellt) zum Haupt der Gemeine, oder großen, auserleſenen Geſellſchaft, welche da iſt ſein Leib, (eben ſo genau mit ihm vereiniget iſt, und mit ihm in einer ſolchen Verbindung ſtehet wie die H 2

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Zitationshilfe: Rosenmüller, Johann Georg: Betrachtungen über auserlesene Stellen der Heil. Schrift zur häuslichen Erbauung. Nürnberg, 1778, S. 115. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosenmueller_betrachtungen_1789/127>, abgerufen am 18.07.2024.