Das der Mensch zurückläßt künftigen Zeiten, Da über seinen Staub die Urenkel schreiten. Das Gebein ist zerstreut, der Grabstein verwittert, Das Haus zerfallen, die Werke zersplittert; Wer weist in der ewigen, großen Natur In der wir gewaltet, unsere Spur? Neue Menschen ringen mit neuem Geschick, Keiner denkt an die alten zurück. Da ist ein Blatt mit seinen bleichen Tintenstrichen oft das einzige Zeichen, Von dem Wesen, das einst gelebt und gelitten, Gelacht, geweint, genossen, gestritten; Und der Gedanke, dem Herzen entsprossen In Schmerz oder Lust und tollen Possen, Sinkt hier nieder, und der Ewigkeit Kuß Verhärtet ihn zu einem ewigen Guß. O, möge er geläutert in fernen Zeiten Wieder in die Herzen der Menschen gleiten!
Meine Ankunft hier ist an einem Samstag gewesen. Als ich am Winkelbach hereingestolpert bin, ist mir schon hie und da so ein Waldteufel begegnet, wie sie braun und bärtig, voll Moos und Harz in ihren Lodenkitteln hier herumgehen. Sie sind anzuschauen, wie verbannte dürrästige Baumstrünke, die nach einem frischen Erdboden suchen, auf dem sie wieder wachsen und gedeihen mögen. Da sind sie gerne vor mir stehen geblie- ben, haben mit Schwamm und Stein Tabakfeuer
Das der Menſch zurückläßt künftigen Zeiten, Da über ſeinen Staub die Urenkel ſchreiten. Das Gebein iſt zerſtreut, der Grabſtein verwittert, Das Haus zerfallen, die Werke zerſplittert; Wer weiſt in der ewigen, großen Natur In der wir gewaltet, unſere Spur? Neue Menſchen ringen mit neuem Geſchick, Keiner denkt an die alten zurück. Da iſt ein Blatt mit ſeinen bleichen Tintenſtrichen oft das einzige Zeichen, Von dem Weſen, das einſt gelebt und gelitten, Gelacht, geweint, genoſſen, geſtritten; Und der Gedanke, dem Herzen entſproſſen In Schmerz oder Luſt und tollen Poſſen, Sinkt hier nieder, und der Ewigkeit Kuß Verhärtet ihn zu einem ewigen Guß. O, möge er geläutert in fernen Zeiten Wieder in die Herzen der Menſchen gleiten!
Meine Ankunft hier iſt an einem Samſtag geweſen. Als ich am Winkelbach hereingeſtolpert bin, iſt mir ſchon hie und da ſo ein Waldteufel begegnet, wie ſie braun und bärtig, voll Moos und Harz in ihren Lodenkitteln hier herumgehen. Sie ſind anzuſchauen, wie verbannte dürräſtige Baumſtrünke, die nach einem friſchen Erdboden ſuchen, auf dem ſie wieder wachſen und gedeihen mögen. Da ſind ſie gerne vor mir ſtehen geblie- ben, haben mit Schwamm und Stein Tabakfeuer
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Das der Menſch zurückläßt künftigen Zeiten,
Da über ſeinen Staub die Urenkel ſchreiten.
Das Gebein iſt zerſtreut, der Grabſtein verwittert,
Das Haus zerfallen, die Werke zerſplittert;
Wer weiſt in der ewigen, großen Natur
In der wir gewaltet, unſere Spur?
Neue Menſchen ringen mit neuem Geſchick,
Keiner denkt an die alten zurück.
Da iſt ein Blatt mit ſeinen bleichen
Tintenſtrichen oft das einzige Zeichen,
Von dem Weſen, das einſt gelebt und gelitten,
Gelacht, geweint, genoſſen, geſtritten;
Und der Gedanke, dem Herzen entſproſſen
In Schmerz oder Luſt und tollen Poſſen,
Sinkt hier nieder, und der Ewigkeit Kuß
Verhärtet ihn zu einem ewigen Guß.
O, möge er geläutert in fernen Zeiten
Wieder in die Herzen der Menſchen gleiten!
Meine Ankunft hier iſt an einem Samſtag
geweſen. Als ich am Winkelbach hereingeſtolpert
bin, iſt mir ſchon hie und da ſo ein Waldteufel
begegnet, wie ſie braun und bärtig, voll Moos
und Harz in ihren Lodenkitteln hier herumgehen.
Sie ſind anzuſchauen, wie verbannte dürräſtige
Baumſtrünke, die nach einem friſchen Erdboden
ſuchen, auf dem ſie wieder wachſen und gedeihen
mögen. Da ſind ſie gerne vor mir ſtehen geblie-
ben, haben mit Schwamm und Stein Tabakfeuer
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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 69. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/79>, abgerufen am 28.07.2024.
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