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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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Wir schritten weiter; bald merkte ich, daß
mein Begleiter selbst den Weg nicht kenne. Wir
gingen den Felsen zu, stiegen an den Mulden
empor, wie ich mich erinnerte, daß der Schulmeister
gegangen war, und endlich kamen wir auf das
Grat.

Das Bild war unvergleichlich. Der Schulmeister
hat es geschildert.

Wir gingen dem Grat entlang; ruhten dann
ein wenig, um uns mit Brot und Fleisch zu
laben und die Steigeisen an die Füße zu schnallen.
Hierauf gingen wir langsam über das Gletscherfeld
hinan gegen den Kegel.

Die Luft war außerdentlich rein und ruhig
und fast kalt; ich empfand in mir eine Frische und
ein Wohlbehagen zum Aufjauchzen. Je näher wir
der Spitze kamen, desto behender förderten wir
unsere Schritte; auch der Peter war lustig ge-
worden.

Nun waren wir oben, standen auf der Spitze
des Zahn. Mir war zu Muthe, als wäre ich
schon früher mehrmals auf dieser Höhe gewesen.
Um uns lag in einer unendlichen Runde -- wie
der Schulmeister sagt -- die Krone der Alpen.

Selbst dort über den weiten Wäldern, im
sonnendurchwobenen Mittag ragten die Kanten und
Spitzen eines neuen Gebirgszuges noch deutlich und

Wir ſchritten weiter; bald merkte ich, daß
mein Begleiter ſelbſt den Weg nicht kenne. Wir
gingen den Felſen zu, ſtiegen an den Mulden
empor, wie ich mich erinnerte, daß der Schulmeiſter
gegangen war, und endlich kamen wir auf das
Grat.

Das Bild war unvergleichlich. Der Schulmeiſter
hat es geſchildert.

Wir gingen dem Grat entlang; ruhten dann
ein wenig, um uns mit Brot und Fleiſch zu
laben und die Steigeiſen an die Füße zu ſchnallen.
Hierauf gingen wir langſam über das Gletſcherfeld
hinan gegen den Kegel.

Die Luft war außerdentlich rein und ruhig
und faſt kalt; ich empfand in mir eine Friſche und
ein Wohlbehagen zum Aufjauchzen. Je näher wir
der Spitze kamen, deſto behender förderten wir
unſere Schritte; auch der Peter war luſtig ge-
worden.

Nun waren wir oben, ſtanden auf der Spitze
des Zahn. Mir war zu Muthe, als wäre ich
ſchon früher mehrmals auf dieſer Höhe geweſen.
Um uns lag in einer unendlichen Runde — wie
der Schulmeiſter ſagt — die Krone der Alpen.

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ſonnendurchwobenen Mittag ragten die Kanten und
Spitzen eines neuen Gebirgszuges noch deutlich und

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[437/0447] Wir ſchritten weiter; bald merkte ich, daß mein Begleiter ſelbſt den Weg nicht kenne. Wir gingen den Felſen zu, ſtiegen an den Mulden empor, wie ich mich erinnerte, daß der Schulmeiſter gegangen war, und endlich kamen wir auf das Grat. Das Bild war unvergleichlich. Der Schulmeiſter hat es geſchildert. Wir gingen dem Grat entlang; ruhten dann ein wenig, um uns mit Brot und Fleiſch zu laben und die Steigeiſen an die Füße zu ſchnallen. Hierauf gingen wir langſam über das Gletſcherfeld hinan gegen den Kegel. Die Luft war außerdentlich rein und ruhig und faſt kalt; ich empfand in mir eine Friſche und ein Wohlbehagen zum Aufjauchzen. Je näher wir der Spitze kamen, deſto behender förderten wir unſere Schritte; auch der Peter war luſtig ge- worden. Nun waren wir oben, ſtanden auf der Spitze des Zahn. Mir war zu Muthe, als wäre ich ſchon früher mehrmals auf dieſer Höhe geweſen. Um uns lag in einer unendlichen Runde — wie der Schulmeiſter ſagt — die Krone der Alpen. Selbſt dort über den weiten Wäldern, im ſonnendurchwobenen Mittag ragten die Kanten und Spitzen eines neuen Gebirgszuges noch deutlich und

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 437. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/447>, abgerufen am 25.11.2024.