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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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diesem seltsamen Manne seine Verkörperung ge-
funden.

Auf Vater Pauls Grab steht ein Kreuz
aus dem Holze einer uralten Tanne. Auf des
Sängers Hügel pflanze ich einen jungen, leben-
digen Baum.



Juli 1832.

Mit den Jodelbuben haben wir ein Elend.
Sie wollen oben in der Almhütte nicht mehr
bleiben; sie sollen in den Nächten ein ewiges
Klopfen und Stöhnen auf dem Heuboden ver-
nehmen. Mitten im Sommer muß der Kropfjodel
abtreiben und die Hütte sperren. Der Veit will
sich an keiner Quelle mehr waschen. Er sieht in
jedem Brunnen Blutstropfen, die sich anklagend an
seine Hand wollen legen. Es ist dieselbe übermüthige
Hand, welche die Harfe des Alten zerbrochen.



Im Herbst 1834.

Die Schule ist auf einige Wochen geschlossen.
Die Kinder helfen bei der Ernte; diese ist spät
reif geworden und muß nun noch vor dem Frost
gewonnen werden. Oben auf den Felsenhöhen gibt
es schon Schneestürme.

Ich hätte doch wieder einmal hinaufsteigen
mögen auf den hohen Berg, auf daß ich könnte

dieſem ſeltſamen Manne ſeine Verkörperung ge-
funden.

Auf Vater Pauls Grab ſteht ein Kreuz
aus dem Holze einer uralten Tanne. Auf des
Sängers Hügel pflanze ich einen jungen, leben-
digen Baum.



Juli 1832.

Mit den Jodelbuben haben wir ein Elend.
Sie wollen oben in der Almhütte nicht mehr
bleiben; ſie ſollen in den Nächten ein ewiges
Klopfen und Stöhnen auf dem Heuboden ver-
nehmen. Mitten im Sommer muß der Kropfjodel
abtreiben und die Hütte ſperren. Der Veit will
ſich an keiner Quelle mehr waſchen. Er ſieht in
jedem Brunnen Blutstropfen, die ſich anklagend an
ſeine Hand wollen legen. Es iſt dieſelbe übermüthige
Hand, welche die Harfe des Alten zerbrochen.



Im Herbſt 1834.

Die Schule iſt auf einige Wochen geſchloſſen.
Die Kinder helfen bei der Ernte; dieſe iſt ſpät
reif geworden und muß nun noch vor dem Froſt
gewonnen werden. Oben auf den Felſenhöhen gibt
es ſchon Schneeſtürme.

Ich hätte doch wieder einmal hinaufſteigen
mögen auf den hohen Berg, auf daß ich könnte

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[391/0401] dieſem ſeltſamen Manne ſeine Verkörperung ge- funden. Auf Vater Pauls Grab ſteht ein Kreuz aus dem Holze einer uralten Tanne. Auf des Sängers Hügel pflanze ich einen jungen, leben- digen Baum. Juli 1832. Mit den Jodelbuben haben wir ein Elend. Sie wollen oben in der Almhütte nicht mehr bleiben; ſie ſollen in den Nächten ein ewiges Klopfen und Stöhnen auf dem Heuboden ver- nehmen. Mitten im Sommer muß der Kropfjodel abtreiben und die Hütte ſperren. Der Veit will ſich an keiner Quelle mehr waſchen. Er ſieht in jedem Brunnen Blutstropfen, die ſich anklagend an ſeine Hand wollen legen. Es iſt dieſelbe übermüthige Hand, welche die Harfe des Alten zerbrochen. Im Herbſt 1834. Die Schule iſt auf einige Wochen geſchloſſen. Die Kinder helfen bei der Ernte; dieſe iſt ſpät reif geworden und muß nun noch vor dem Froſt gewonnen werden. Oben auf den Felſenhöhen gibt es ſchon Schneeſtürme. Ich hätte doch wieder einmal hinaufſteigen mögen auf den hohen Berg, auf daß ich könnte

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 391. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/401>, abgerufen am 24.11.2024.