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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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an Jahren, die Schulmeisterei mag betreiben. Ein-
mal dem alten Kropfjodel gebe ich im Hause ein
Stübchen; und die alte, kinderlose Brunhüterin
aus den Karwässern führe ich hinein und die kranke
Aga; dann führe ich den Markus Jäger herbei,
der erblindet ist, und den Josef Ehrenwald, den
ein fallender Baum geschädigt hat. Und Andere und
Andere, und so wird das große Haus nach und
nach voll werden. Es torkeln viele mühselige Leute
herum in den Winkelwäldern.

Einen Arzt und frische Arzneien stelle ich ihnen
auch her, das heißt, wenn das Geld auslangt.
Dann nehme ich possirliche Leute auf, die viel
Musik machen und ansonsten allerhand unterhaltlich
Spiel treiben. Ein Armenhaus muß man nicht
auch noch mit Einsamkeit und Trübsal umgeben;
die lustige Welt soll ihm zu allen Fenstern herein-
lugen und sagen: ihr seid auch noch mein und
ich lass' euch nicht fahren!

Den Baugrund für dieses Haus brauche ich
heute noch nicht zu zahlen, denn ich baue einstweilen
mein Schloß nur so in die Luft hinein. Die Erb-
schaft ist noch nicht da. Aber es heißt, meine Base
hätte im Glücksspiel große Summen gewonnen.



an Jahren, die Schulmeiſterei mag betreiben. Ein-
mal dem alten Kropfjodel gebe ich im Hauſe ein
Stübchen; und die alte, kinderloſe Brunhüterin
aus den Karwäſſern führe ich hinein und die kranke
Aga; dann führe ich den Markus Jäger herbei,
der erblindet iſt, und den Joſef Ehrenwald, den
ein fallender Baum geſchädigt hat. Und Andere und
Andere, und ſo wird das große Haus nach und
nach voll werden. Es torkeln viele mühſelige Leute
herum in den Winkelwäldern.

Einen Arzt und friſche Arzneien ſtelle ich ihnen
auch her, das heißt, wenn das Geld auslangt.
Dann nehme ich poſſirliche Leute auf, die viel
Muſik machen und anſonſten allerhand unterhaltlich
Spiel treiben. Ein Armenhaus muß man nicht
auch noch mit Einſamkeit und Trübſal umgeben;
die luſtige Welt ſoll ihm zu allen Fenſtern herein-
lugen und ſagen: ihr ſeid auch noch mein und
ich laſſ’ euch nicht fahren!

Den Baugrund für dieſes Haus brauche ich
heute noch nicht zu zahlen, denn ich baue einſtweilen
mein Schloß nur ſo in die Luft hinein. Die Erb-
ſchaft iſt noch nicht da. Aber es heißt, meine Baſe
hätte im Glücksſpiel große Summen gewonnen.



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[347/0357] an Jahren, die Schulmeiſterei mag betreiben. Ein- mal dem alten Kropfjodel gebe ich im Hauſe ein Stübchen; und die alte, kinderloſe Brunhüterin aus den Karwäſſern führe ich hinein und die kranke Aga; dann führe ich den Markus Jäger herbei, der erblindet iſt, und den Joſef Ehrenwald, den ein fallender Baum geſchädigt hat. Und Andere und Andere, und ſo wird das große Haus nach und nach voll werden. Es torkeln viele mühſelige Leute herum in den Winkelwäldern. Einen Arzt und friſche Arzneien ſtelle ich ihnen auch her, das heißt, wenn das Geld auslangt. Dann nehme ich poſſirliche Leute auf, die viel Muſik machen und anſonſten allerhand unterhaltlich Spiel treiben. Ein Armenhaus muß man nicht auch noch mit Einſamkeit und Trübſal umgeben; die luſtige Welt ſoll ihm zu allen Fenſtern herein- lugen und ſagen: ihr ſeid auch noch mein und ich laſſ’ euch nicht fahren! Den Baugrund für dieſes Haus brauche ich heute noch nicht zu zahlen, denn ich baue einſtweilen mein Schloß nur ſo in die Luft hinein. Die Erb- ſchaft iſt noch nicht da. Aber es heißt, meine Baſe hätte im Glücksſpiel große Summen gewonnen.

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/357>, abgerufen am 24.11.2024.