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Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875.

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Das Töchterlein des schwarzen Mathes hat
am Grabe des Vaters wieder ein Blatt gefunden.

"Mir geht es wohl. Ich denke an meine
Mutter, an meine Schwester und an meinen Vater.
Lazarus."

Das ist die Botschaft. Die einzige Botschaft
von dem verschwundenen Knaben seit vielen Tagen.
Die Schriftzüge sind dieselben, wie auf dem ersten
Blatte.

Keine Menschenspur geht außer der des Mäd-
chens zum Grabe hin, keine davon. Pfade von
Füchsen und Rehen und anderen Thieren ziehen in
Zick und Zack durch den winterlichen Wald.



Am Katharinentag 1817.

Es ist ein Brief geschrieben worden, daß der
Knabe um Gottes- und der Mutterwillen zurück-
kehren möge in die Hütte. Der Brief ist gut ver-
wahrt über dem Grabe an dem Kreuzlein befestiget
worden. Bis zum heutigen Tag ist er noch dort,
Niemand hat ihn erbrochen.




Rosegger: Waldschulmeister. 14

Das Töchterlein des ſchwarzen Mathes hat
am Grabe des Vaters wieder ein Blatt gefunden.

„Mir geht es wohl. Ich denke an meine
Mutter, an meine Schweſter und an meinen Vater.
Lazarus.“

Das iſt die Botſchaft. Die einzige Botſchaft
von dem verſchwundenen Knaben ſeit vielen Tagen.
Die Schriftzüge ſind dieſelben, wie auf dem erſten
Blatte.

Keine Menſchenſpur geht außer der des Mäd-
chens zum Grabe hin, keine davon. Pfade von
Füchſen und Rehen und anderen Thieren ziehen in
Zick und Zack durch den winterlichen Wald.



Am Katharinentag 1817.

Es iſt ein Brief geſchrieben worden, daß der
Knabe um Gottes- und der Mutterwillen zurück-
kehren möge in die Hütte. Der Brief iſt gut ver-
wahrt über dem Grabe an dem Kreuzlein befeſtiget
worden. Bis zum heutigen Tag iſt er noch dort,
Niemand hat ihn erbrochen.




Roſegger: Waldſchulmeiſter. 14
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[209/0219] Das Töchterlein des ſchwarzen Mathes hat am Grabe des Vaters wieder ein Blatt gefunden. „Mir geht es wohl. Ich denke an meine Mutter, an meine Schweſter und an meinen Vater. Lazarus.“ Das iſt die Botſchaft. Die einzige Botſchaft von dem verſchwundenen Knaben ſeit vielen Tagen. Die Schriftzüge ſind dieſelben, wie auf dem erſten Blatte. Keine Menſchenſpur geht außer der des Mäd- chens zum Grabe hin, keine davon. Pfade von Füchſen und Rehen und anderen Thieren ziehen in Zick und Zack durch den winterlichen Wald. Am Katharinentag 1817. Es iſt ein Brief geſchrieben worden, daß der Knabe um Gottes- und der Mutterwillen zurück- kehren möge in die Hütte. Der Brief iſt gut ver- wahrt über dem Grabe an dem Kreuzlein befeſtiget worden. Bis zum heutigen Tag iſt er noch dort, Niemand hat ihn erbrochen. Roſegger: Waldſchulmeiſter. 14

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Zitationshilfe: Rosegger, Peter: Die Schriften des Waldschulmeisters. Pest, 1875, S. 209. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rosegger_waldschulmeister_1875/219>, abgerufen am 27.11.2024.