N001 9. Das Seifenwerk Zarewo-Nicolajewskoi N002 liegt noch an demselben See wie das vorige und nur N003 eine halbe Werst weiter ostwärts. Das Liegende des N004 Seifengebirges ist aber hier ein ganz anderes Gestein N005 und besteht aus einem sehr ausgezeichneten Augit- N006 porphyr, der in einer grünlichgrauen, mit dem Messer N007 ritzbaren, etwas schiefrigen Grundmasse grosse und N008 deutliche Krystalle von grasgrünem Augit enthält. N009 Letztere haben dieselbe Form, wie der in den Basal- N010 ten eingewachsene Augit 1), doch sind sie noch deut- N011 licher spaltbar als dieser; am deutlichsten parallel dem N012 rhombischen Prisma von 88°, weniger deutlich nach N013 den Abstumpfungsflächen der scharfen und stumpfen Sei- N014 tenkanten. Sie haben eine Grösse von 3 bis 4 Linien, N015 sind auf den Seitenflächen vertikal gestreift, zuweilen N016 auch schon mit kleinen Hornblendenadeln durchwach- N017 sen, oder mit einer Hülle von Uralit umgeben; las- N018 sen sich leicht von der Grundmasse ablösen und hin- N019 terlassen darin einen scharfen Abdruck. Wir haben N020 weder früher noch später am Ural eine Abänderung N021 von Augitporphyr gesehen, die schönere Augitkrystalle N022 als dieser enthalten hätte.
N001 Das Seifengebirge in Zarewo-Nicolajewskoi ist N002 3 bis 10 Fuss mächtig, von 2 bis 13 Fuss Dammerde N003 bedeckt und von grosser Ausdehnung, indem es sich N004 noch bedeutend auf die benachbarten Höhen hinauf- N005 zieht. Sein Goldgehalt war besonders in den Jahren N006 1826 und 27 sehr beträchtlich, ist aber auch jetzt noch N007 gross, so dass dies Seifenwerk bei der grossen Mäch- N008 tigkeit des Lagers eine sehr bedeutende Ausbeute an N009 Gold gegeben hat. Auch das hiesige Gold ist durch N010 seine Grobkörnigkeit ausgezeichnet, wenn es sich
[footnote-continued reference]N001 solches Korn auch von Herrn von Sobolewskoi in Petersburg, N002 freilich ohne nähere Angabe dss Fundorts. Ihr Vorkommen ist aber N003 sehr merkwürdig, wie wir darauf noch später zurückkommen werden,
[footnote reference]N001 1) Also auch dieselbe Form wie der Uralit.
N001 9. Das Seifenwerk Zarewo-Nicolajewskoi N002 liegt noch an demselben See wie das vorige und nur N003 eine halbe Werst weiter ostwärts. Das Liegende des N004 Seifengebirges ist aber hier ein ganz anderes Gestein N005 und besteht aus einem sehr ausgezeichneten Augit- N006 porphyr, der in einer grünlichgrauen, mit dem Messer N007 ritzbaren, etwas schiefrigen Grundmasse grosse und N008 deutliche Krystalle von grasgrünem Augit enthält. N009 Letztere haben dieselbe Form, wie der in den Basal- N010 ten eingewachsene Augit 1), doch sind sie noch deut- N011 licher spaltbar als dieser; am deutlichsten parallel dem N012 rhombischen Prisma von 88°, weniger deutlich nach N013 den Abstumpfungsflächen der scharfen und stumpfen Sei- N014 tenkanten. Sie haben eine Grösse von 3 bis 4 Linien, N015 sind auf den Seitenflächen vertikal gestreift, zuweilen N016 auch schon mit kleinen Hornblendenadeln durchwach- N017 sen, oder mit einer Hülle von Uralit umgeben; las- N018 sen sich leicht von der Grundmasse ablösen und hin- N019 terlassen darin einen scharfen Abdruck. Wir haben N020 weder früher noch später am Ural eine Abänderung N021 von Augitporphyr gesehen, die schönere Augitkrystalle N022 als dieser enthalten hätte.
N001 Das Seifengebirge in Zarewo-Nicolajewskoi ist N002 3 bis 10 Fuss mächtig, von 2 bis 13 Fuss Dammerde N003 bedeckt und von grosser Ausdehnung, indem es sich N004 noch bedeutend auf die benachbarten Höhen hinauf- N005 zieht. Sein Goldgehalt war besonders in den Jahren N006 1826 und 27 sehr beträchtlich, ist aber auch jetzt noch N007 gross, so dass dies Seifenwerk bei der grossen Mäch- N008 tigkeit des Lagers eine sehr bedeutende Ausbeute an N009 Gold gegeben hat. Auch das hiesige Gold ist durch N010 seine Grobkörnigkeit ausgezeichnet, wenn es sich
[footnote-continued reference]N001 solches Korn auch von Herrn von Sobolewskoi in Petersburg, N002 freilich ohne nähere Angabe dss Fundorts. Ihr Vorkommen ist aber N003 sehr merkwürdig, wie wir darauf noch später zurückkommen werden,
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liegt noch an demselben See wie das vorige und nur N003
eine halbe Werst weiter ostwärts. Das Liegende des N004
Seifengebirges ist aber hier ein ganz anderes Gestein N005
und besteht aus einem sehr ausgezeichneten Augit- N006
porphyr, der in einer grünlichgrauen, mit dem Messer N007
ritzbaren, etwas schiefrigen Grundmasse grosse und N008
deutliche Krystalle von grasgrünem Augit enthält. N009
Letztere haben dieselbe Form, wie der in den Basal- N010
ten eingewachsene Augit 1), doch sind sie noch deut- N011
licher spaltbar als dieser; am deutlichsten parallel dem N012
rhombischen Prisma von 88°, weniger deutlich nach N013
den Abstumpfungsflächen der scharfen und stumpfen Sei- N014
tenkanten. Sie haben eine Grösse von 3 bis 4 Linien, N015
sind auf den Seitenflächen vertikal gestreift, zuweilen N016
auch schon mit kleinen Hornblendenadeln durchwach- N017
sen, oder mit einer Hülle von Uralit umgeben; las- N018
sen sich leicht von der Grundmasse ablösen und hin- N019
terlassen darin einen scharfen Abdruck. Wir haben N020
weder früher noch später am Ural eine Abänderung N021
von Augitporphyr gesehen, die schönere Augitkrystalle N022
als dieser enthalten hätte.
N001
Das Seifengebirge in Zarewo-Nicolajewskoi ist N002
3 bis 10 Fuss mächtig, von 2 bis 13 Fuss Dammerde N003
bedeckt und von grosser Ausdehnung, indem es sich N004
noch bedeutend auf die benachbarten Höhen hinauf- N005
zieht. Sein Goldgehalt war besonders in den Jahren N006
1826 und 27 sehr beträchtlich, ist aber auch jetzt noch N007
gross, so dass dies Seifenwerk bei der grossen Mäch- N008
tigkeit des Lagers eine sehr bedeutende Ausbeute an N009
Gold gegeben hat. Auch das hiesige Gold ist durch N010
seine Grobkörnigkeit ausgezeichnet, wenn es sich
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[footnote-continued reference] N001
solches Korn auch von Herrn von Sobolewskoi in Petersburg, N002
freilich ohne nähere Angabe dss Fundorts. Ihr Vorkommen ist aber N003
sehr merkwürdig, wie wir darauf noch später zurückkommen werden,
[footnote reference] N001
1) Also auch dieselbe Form wie der Uralit.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 40. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/58>, abgerufen am 24.11.2024.
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