Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
Der Oligoclas von Schaitansk enthält hiernach etwas N002
zu viel Kieselsäure, was wahrscheinlich in einem Feh- N003
ler der Untersuchung seinen Grund hat. Der Oligo- N004
clas von Ajatskaja hat durch seinen grösseren Gehalt N005
an Kali und Eisenoxyd eine ungewöhnliche Zusam- N006
mensetzung; vielleicht schreibt sich aber daher das N007
hohe specifische Gewicht, das er besitzt, und das N008
allerdings beim Oligoclas grösser als gewöhnlich, und N009
selbst für Labrador noch ein hohes zu nennen ist.

N001
35. Labrador N002
kommt in kleinen eingewachsenen Krystallen in den N003
Augitporphyren vor, sie sind indessen noch nicht ge- N004
nauer untersucht.

N001
36. Zweiaxiger Glimmer N002
kommt in vielen Gebirgsarten, besonders in Granit, N003
Gneiss und Glimmerschiefer vor; ausgezeichnete Kry- N004
stalle finden sich jedoch nur im Granit, und sind in N005
demselben besonders an zwei Orten vorgekommen, zu N006
Alabaschka bei Mursinsk (I, 448) und auf der Ostseite N007
des Ilmensees im Ilmengebirge (II, 86). In Ala- N008
baschka finden sich die Krystalle in den Drusen des N009
Granits, besonders mit Feldspathkrystallen und kegli- N010
gem Albit gruppirt; sie sind gelblich bis graulich- N011
weiss und bilden oft dicke rhombische Tafeln, deren N012
Seitenflächen aber immer sehr stark gestreift sind, so N013
dass sich ihre Winkel nicht bestimmen lassen; zuwei- N014
len zeigen sie, wie der Lithionglimmer von Zinn- N015
wald, auch auf der Spaltungsfläche eine Streifung, N016
die auf den Seiten des Rhombus, welchen die Spal- N017
tungsfläche bildet, rechtwinklig steht, was auf Zwil- N018
lingskrystallisation deutet. -- Im Ilmengebirge sind N019
die Krystalle von gleicher Farbe, aber in gelblich- N020
weissen körnigen Feldspath eingewachsen; sie haben N021
eine prismatische Form und oft eine bedeutende Grösse, N022
indem sie zwischen den Endflächen, denen parallel N023
sie sich spalten lassen, 3 bis 4 Zoll lang sind; aber

N001
Der Oligoclas von Schaitansk enthält hiernach etwas N002
zu viel Kieselsäure, was wahrscheinlich in einem Feh- N003
ler der Untersuchung seinen Grund hat. Der Oligo- N004
clas von Ajatskaja hat durch seinen grösseren Gehalt N005
an Kali und Eisenoxyd eine ungewöhnliche Zusam- N006
mensetzung; vielleicht schreibt sich aber daher das N007
hohe specifische Gewicht, das er besitzt, und das N008
allerdings beim Oligoclas grösser als gewöhnlich, und N009
selbst für Labrador noch ein hohes zu nennen ist.

N001
35. Labrador N002
kommt in kleinen eingewachsenen Krystallen in den N003
Augitporphyren vor, sie sind indessen noch nicht ge- N004
nauer untersucht.

N001
36. Zweiaxiger Glimmer N002
kommt in vielen Gebirgsarten, besonders in Granit, N003
Gneiss und Glimmerschiefer vor; ausgezeichnete Kry- N004
stalle finden sich jedoch nur im Granit, und sind in N005
demselben besonders an zwei Orten vorgekommen, zu N006
Alabaschka bei Mursinsk (I, 448) und auf der Ostseite N007
des Ilmensees im Ilmengebirge (II, 86). In Ala- N008
baschka finden sich die Krystalle in den Drusen des N009
Granits, besonders mit Feldspathkrystallen und kegli- N010
gem Albit gruppirt; sie sind gelblich bis graulich- N011
weiss und bilden oft dicke rhombische Tafeln, deren N012
Seitenflächen aber immer sehr stark gestreift sind, so N013
dass sich ihre Winkel nicht bestimmen lassen; zuwei- N014
len zeigen sie, wie der Lithionglimmer von Zinn- N015
wald, auch auf der Spaltungsfläche eine Streifung, N016
die auf den Seiten des Rhombus, welchen die Spal- N017
tungsfläche bildet, rechtwinklig steht, was auf Zwil- N018
lingskrystallisation deutet. — Im Ilmengebirge sind N019
die Krystalle von gleicher Farbe, aber in gelblich- N020
weissen körnigen Feldspath eingewachsen; sie haben N021
eine prismatische Form und oft eine bedeutende Grösse, N022
indem sie zwischen den Endflächen, denen parallel N023
sie sich spalten lassen, 3 bis 4 Zoll lang sind; aber

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0530" xml:id="img_0528" n="512"/>
        <p><lb n="N001"/>
Der Oligoclas von Schaitansk enthält hiernach etwas             <lb n="N002"/>
zu viel Kieselsäure, was wahrscheinlich in einem Feh-             <lb n="N003"/>
ler der Untersuchung seinen Grund hat. Der Oligo-             <lb n="N004"/>
clas von Ajatskaja hat durch seinen grösseren Gehalt             <lb n="N005"/>
an Kali und Eisenoxyd eine ungewöhnliche Zusam-             <lb n="N006"/>
mensetzung; vielleicht schreibt sich aber daher das             <lb n="N007"/>
hohe specifische Gewicht, das er besitzt, und das             <lb n="N008"/>
allerdings beim Oligoclas grösser als gewöhnlich, und             <lb n="N009"/>
selbst für Labrador noch ein hohes zu nennen ist.</p>
        <p><lb n="N001"/>
35. Labrador             <lb n="N002"/>
kommt in kleinen eingewachsenen Krystallen in den             <lb n="N003"/>
Augitporphyren vor, sie sind indessen noch nicht ge-             <lb n="N004"/>
nauer untersucht.</p>
        <p><lb n="N001"/>
36. Zweiaxiger Glimmer             <lb n="N002"/>
kommt in vielen Gebirgsarten, besonders in Granit,             <lb n="N003"/>
Gneiss und Glimmerschiefer vor; ausgezeichnete Kry-             <lb n="N004"/>
stalle finden sich jedoch nur im Granit, und sind in             <lb n="N005"/>
demselben besonders an zwei Orten vorgekommen, zu             <lb n="N006"/>
Alabaschka bei Mursinsk (I, 448) und auf der Ostseite             <lb n="N007"/>
des Ilmensees im Ilmengebirge (II, 86). In Ala-             <lb n="N008"/>
baschka finden sich die Krystalle in den Drusen des             <lb n="N009"/>
Granits, besonders mit Feldspathkrystallen und kegli-             <lb n="N010"/>
gem Albit gruppirt; sie sind gelblich bis graulich-             <lb n="N011"/>
weiss und bilden oft dicke rhombische Tafeln, deren             <lb n="N012"/>
Seitenflächen aber immer sehr stark gestreift sind, so             <lb n="N013"/>
dass sich ihre Winkel nicht bestimmen lassen; zuwei-             <lb n="N014"/>
len zeigen sie, wie der Lithionglimmer von Zinn-             <lb n="N015"/>
wald, auch auf der Spaltungsfläche eine Streifung,             <lb n="N016"/>
die auf den Seiten des Rhombus, welchen die Spal-             <lb n="N017"/>
tungsfläche bildet, rechtwinklig steht, was auf Zwil-             <lb n="N018"/>
lingskrystallisation deutet. &#x2014; Im Ilmengebirge sind             <lb n="N019"/>
die Krystalle von gleicher Farbe, aber in gelblich-             <lb n="N020"/>
weissen körnigen Feldspath eingewachsen; sie haben             <lb n="N021"/>
eine prismatische Form und oft eine bedeutende Grösse,             <lb n="N022"/>
indem sie zwischen den Endflächen, denen parallel             <lb n="N023"/>
sie sich spalten lassen, 3 bis 4 Zoll lang sind; aber</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[512/0530] N001 Der Oligoclas von Schaitansk enthält hiernach etwas N002 zu viel Kieselsäure, was wahrscheinlich in einem Feh- N003 ler der Untersuchung seinen Grund hat. Der Oligo- N004 clas von Ajatskaja hat durch seinen grösseren Gehalt N005 an Kali und Eisenoxyd eine ungewöhnliche Zusam- N006 mensetzung; vielleicht schreibt sich aber daher das N007 hohe specifische Gewicht, das er besitzt, und das N008 allerdings beim Oligoclas grösser als gewöhnlich, und N009 selbst für Labrador noch ein hohes zu nennen ist. N001 35. Labrador N002 kommt in kleinen eingewachsenen Krystallen in den N003 Augitporphyren vor, sie sind indessen noch nicht ge- N004 nauer untersucht. N001 36. Zweiaxiger Glimmer N002 kommt in vielen Gebirgsarten, besonders in Granit, N003 Gneiss und Glimmerschiefer vor; ausgezeichnete Kry- N004 stalle finden sich jedoch nur im Granit, und sind in N005 demselben besonders an zwei Orten vorgekommen, zu N006 Alabaschka bei Mursinsk (I, 448) und auf der Ostseite N007 des Ilmensees im Ilmengebirge (II, 86). In Ala- N008 baschka finden sich die Krystalle in den Drusen des N009 Granits, besonders mit Feldspathkrystallen und kegli- N010 gem Albit gruppirt; sie sind gelblich bis graulich- N011 weiss und bilden oft dicke rhombische Tafeln, deren N012 Seitenflächen aber immer sehr stark gestreift sind, so N013 dass sich ihre Winkel nicht bestimmen lassen; zuwei- N014 len zeigen sie, wie der Lithionglimmer von Zinn- N015 wald, auch auf der Spaltungsfläche eine Streifung, N016 die auf den Seiten des Rhombus, welchen die Spal- N017 tungsfläche bildet, rechtwinklig steht, was auf Zwil- N018 lingskrystallisation deutet. — Im Ilmengebirge sind N019 die Krystalle von gleicher Farbe, aber in gelblich- N020 weissen körnigen Feldspath eingewachsen; sie haben N021 eine prismatische Form und oft eine bedeutende Grösse, N022 indem sie zwischen den Endflächen, denen parallel N023 sie sich spalten lassen, 3 bis 4 Zoll lang sind; aber

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/530
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 512. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/530>, abgerufen am 23.11.2024.