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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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4) das dem General-Lieutenant Schemtschusch- N002
nikoff gehörige Seifenwerk bei Werch-Uralsk.

N001
In den Seifenwerken von Bissersk wurden die N002
Diamanten zuerst und noch während unserer Reise N003
entdeckt, und sind hier immer noch in der grössten N004
Menge vorgekommen. Bis zum Jahre 1833 waren N005
37 aufgefunden, von denen der grösste 2 17/52, der klein- N006
ste 1/8 Karat wog 1). Das Seifengebirge liegt in Kre- N007
stowosdwischenskoi auf graulichschwarzem Kalkstein, N008
in Adolphskoi auf feinkörnigem bröckligen, schwarzen N009
Dolomit (I, 353 -- 371). Die Diamanten in dem Sei- N010
fenwerke des Herrn Medscher wurden 1831 ent- N011
deckt; man fand in diesem Jahre zwei, von denen der N012
grösste 5/8 Karat wog; nachher hat man hier keine N013
mehr gefunden (I, 373 und 473). In dem Seifenwerke N014
Kuschaisk wurde, wie in dem bei Werch-Uralsk, nur N015
ein Diamant gefunden. Die Entdeckung geschah im N016
ersteren im Jahre 1838, im letzteren vom Capt. Re- N017
dikorzoff in dem darauf folgenden Jahre. Der Dia¬ N018
mant von Kuschaisk wiegt ungefähr 3/8, der von Werch- N019
Uralsk 7/8 Karat. Das Seifengebirge von Kuschaisk N020
liegt auf Syenitporphyr und Diorit 2).

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4. Graphit N002
wird in einzelnen abgerundeten Stücken an den Ufern N003
des Sees Jelantschik im Ilmengebirge bei Miask an-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Nach dieser Zeit scheinen nur wenige aufgefunden zu sein, N002
da man wegen der Kostspieligkeit es bald unterliess, eigene Nach- N003
suchungen auf Diamanten anzustellen, und dieselben nur gelegentlich N004
beim Goldwaschen gesammelt wurden, wobei der Finder eine Beloh- N005
nung erhielt. N006
2) Die Angaben über den Diamant von Kuschaisk sind gröss - N007
tentheils aus dem Annuaire du Journal des Mines de Russie, annee N008
1838 p. 373, die über den Diamant von Werch-Uralsk aus einer N009
Zeitungsnachricht entnommen. In dem Annuaire ist das Gewicht des N010
Diamantes von Kuschaisk auf 7 7/16 Karat angegeben, wobei aber wahr- N011
scheinlich die erste 7 ein Versehen ist. Die oben angeführte Zahl N012
ist aus einem Briefe von H. v. Helmersen entnommen.

N001
4) das dem General-Lieutenant Schemtschusch- N002
nikoff gehörige Seifenwerk bei Werch-Uralsk.

N001
In den Seifenwerken von Bissersk wurden die N002
Diamanten zuerst und noch während unserer Reise N003
entdeckt, und sind hier immer noch in der grössten N004
Menge vorgekommen. Bis zum Jahre 1833 waren N005
37 aufgefunden, von denen der grösste 2 17/52, der klein- N006
ste 1/8 Karat wog 1). Das Seifengebirge liegt in Kre- N007
stowosdwischenskoi auf graulichschwarzem Kalkstein, N008
in Adolphskoi auf feinkörnigem bröckligen, schwarzen N009
Dolomit (I, 353 — 371). Die Diamanten in dem Sei- N010
fenwerke des Herrn Medscher wurden 1831 ent- N011
deckt; man fand in diesem Jahre zwei, von denen der N012
grösste 5/8 Karat wog; nachher hat man hier keine N013
mehr gefunden (I, 373 und 473). In dem Seifenwerke N014
Kuschaisk wurde, wie in dem bei Werch-Uralsk, nur N015
ein Diamant gefunden. Die Entdeckung geschah im N016
ersteren im Jahre 1838, im letzteren vom Capt. Re- N017
dikorzoff in dem darauf folgenden Jahre. Der Dia¬ N018
mant von Kuschaisk wiegt ungefähr 3/8, der von Werch- N019
Uralsk 7/8 Karat. Das Seifengebirge von Kuschaisk N020
liegt auf Syenitporphyr und Diorit 2).

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4. Graphit N002
wird in einzelnen abgerundeten Stücken an den Ufern N003
des Sees Jelantschik im Ilmengebirge bei Miask an-

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[footnote reference] N001
1) Nach dieser Zeit scheinen nur wenige aufgefunden zu sein, N002
da man wegen der Kostspieligkeit es bald unterliess, eigene Nach- N003
suchungen auf Diamanten anzustellen, und dieselben nur gelegentlich N004
beim Goldwaschen gesammelt wurden, wobei der Finder eine Beloh- N005
nung erhielt. N006
2) Die Angaben über den Diamant von Kuschaisk sind gröss - N007
tentheils aus dem Annuaire du Journal des Mines de Russie, année N008
1838 p. 373, die über den Diamant von Werch-Uralsk aus einer N009
Zeitungsnachricht entnommen. In dem Annuaire ist das Gewicht des N010
Diamantes von Kuschaisk auf 7 7/16 Karat angegeben, wobei aber wahr- N011
scheinlich die erste 7 ein Versehen ist. Die oben angeführte Zahl N012
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[458/0476] N001 4) das dem General-Lieutenant Schemtschusch- N002 nikoff gehörige Seifenwerk bei Werch-Uralsk. N001 In den Seifenwerken von Bissersk wurden die N002 Diamanten zuerst und noch während unserer Reise N003 entdeckt, und sind hier immer noch in der grössten N004 Menge vorgekommen. Bis zum Jahre 1833 waren N005 37 aufgefunden, von denen der grösste 2 17/52, der klein- N006 ste 1/8 Karat wog 1). Das Seifengebirge liegt in Kre- N007 stowosdwischenskoi auf graulichschwarzem Kalkstein, N008 in Adolphskoi auf feinkörnigem bröckligen, schwarzen N009 Dolomit (I, 353 — 371). Die Diamanten in dem Sei- N010 fenwerke des Herrn Medscher wurden 1831 ent- N011 deckt; man fand in diesem Jahre zwei, von denen der N012 grösste 5/8 Karat wog; nachher hat man hier keine N013 mehr gefunden (I, 373 und 473). In dem Seifenwerke N014 Kuschaisk wurde, wie in dem bei Werch-Uralsk, nur N015 ein Diamant gefunden. Die Entdeckung geschah im N016 ersteren im Jahre 1838, im letzteren vom Capt. Re- N017 dikorzoff in dem darauf folgenden Jahre. Der Dia¬ N018 mant von Kuschaisk wiegt ungefähr 3/8, der von Werch- N019 Uralsk 7/8 Karat. Das Seifengebirge von Kuschaisk N020 liegt auf Syenitporphyr und Diorit 2). N001 4. Graphit N002 wird in einzelnen abgerundeten Stücken an den Ufern N003 des Sees Jelantschik im Ilmengebirge bei Miask an- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Nach dieser Zeit scheinen nur wenige aufgefunden zu sein, N002 da man wegen der Kostspieligkeit es bald unterliess, eigene Nach- N003 suchungen auf Diamanten anzustellen, und dieselben nur gelegentlich N004 beim Goldwaschen gesammelt wurden, wobei der Finder eine Beloh- N005 nung erhielt. N006 2) Die Angaben über den Diamant von Kuschaisk sind gröss - N007 tentheils aus dem Annuaire du Journal des Mines de Russie, année N008 1838 p. 373, die über den Diamant von Werch-Uralsk aus einer N009 Zeitungsnachricht entnommen. In dem Annuaire ist das Gewicht des N010 Diamantes von Kuschaisk auf 7 7/16 Karat angegeben, wobei aber wahr- N011 scheinlich die erste 7 ein Versehen ist. Die oben angeführte Zahl N012 ist aus einem Briefe von H. v. Helmersen entnommen.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 458. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/476>, abgerufen am 22.11.2024.