Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.N001 N001 [footnote-continued reference] N001 v. Humboldt herschreibt, an der Aechtheit des Fundorts nicht zu N002 zweifeln ist. [footnote reference] N001
1) In einer neueren Arbeit über das Columbische gediegene N002 Gold, die in Folge meiner in Poggendorffs Annalen erschienenen N003 Arbeit bekannt gemacht ist, vervielfältigt und wiederholt Boussin- N004 gault seine Analysen; nimmt dann zur Erklärung einiger derselben N005 noch complicirtere Verhältnisse an, wie Verbindungen Ag2Au3 oder N006 Ag 3 Au 5, giebt aber zu, dass Fälle vorkommen können, die auch N007 durch diese noch nicht genau bezeichnet würden, die man dann als N008 Gemenge verschiedener Legirungen in einfachen Verhältnissen be- N009 zeichnen müsse. (Comptes rendus des seances de l'acad. franc. T. IV N010 1837 p. 950 ) N011 2) So findet sich z. B. bei den Formen des gediegenen Goldes N012 wie des ged. Silbers ganz selbstständig, oder nur mit untergeordnet N013 hinzutretenden Octaederflächen das stumpfere Ikositetraeder, das auf N014 diese Weise bei keinem anderen Minerale vorkommt; und das ge- N015 wöhnliche Ikositetraeder (Leucitoeder), das sich sonst unter den For- N016 men des regulären Systems häufig findet, ist von den Formen des N017 Goldes und Silbers gleichmässig ausgeschlossen. (Das Nähere darüber N018 in meiner Abhandlung über die Krystallformen des Goldes und Sil- N019 bers in Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 196. N001 N001 [footnote-continued reference] N001 v. Humboldt herschreibt, an der Aechtheit des Fundorts nicht zu N002 zweifeln ist. [footnote reference] N001
1) In einer neueren Arbeit über das Columbische gediegene N002 Gold, die in Folge meiner in Poggendorffs Annalen erschienenen N003 Arbeit bekannt gemacht ist, vervielfältigt und wiederholt Boussin- N004 gault seine Analysen; nimmt dann zur Erklärung einiger derselben N005 noch complicirtere Verhältnisse an, wie Verbindungen Ag2Au3 oder N006 Ag 3 Au 5, giebt aber zu, dass Fälle vorkommen können, die auch N007 durch diese noch nicht genau bezeichnet würden, die man dann als N008 Gemenge verschiedener Legirungen in einfachen Verhältnissen be- N009 zeichnen müsse. (Comptes rendus des séances de l'acad. franç. T. IV N010 1837 p. 950 ) N011 2) So findet sich z. B. bei den Formen des gediegenen Goldes N012 wie des ged. Silbers ganz selbstständig, oder nur mit untergeordnet N013 hinzutretenden Octaëderflächen das stumpfere Ikositetraëder, das auf N014 diese Weise bei keinem anderen Minerale vorkommt; und das ge- N015 wöhnliche Ikositetraëder (Leucitoëder), das sich sonst unter den For- N016 men des regulären Systems häufig findet, ist von den Formen des N017 Goldes und Silbers gleichmässig ausgeschlossen. (Das Nähere darüber N018 in meiner Abhandlung über die Krystallformen des Goldes und Sil- N019 bers in Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 196. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0441" xml:id="img_0439" n="423"/> <p><lb n="N001"/> möchte es wohl wahrscheinlich sein, dass Boussin- <lb n="N002"/> gault zufällig nur solche Stücke zu seinen Analysen <lb n="N003"/> genommen hat, deren Zusammensetzung mit den be- <lb n="N004"/> stimmten Proportionen mehr oder weniger stimmt. Ein <lb n="N005"/> gleiches Resultat würden auch meine Analysen gege- <lb n="N006"/> ben haben, wenn ich nur die Analysen 10, 11, 13, <lb n="N007"/> 12 und 8, 2, 4 angestellt hätte 1).</p> <p><lb n="N001"/> Gold und Silber kommen also auch in unbestimm- <lb n="N002"/> ten Verhältnissen mit einander verbunden vor, woraus <lb n="N003"/> nun mit Sicherheit folgt, dass beide Metalle iso- <lb n="N004"/> morph sind. Aus der Betrachtung der Krystallformen <lb n="N005"/> des Goldes und des Silbers war diess Resultat nicht <lb n="N006"/> unmittelbar abzuleiten. Die Formen dieser Metalle <lb n="N007"/> gehören zum regulären Krystallisationssystem, und es <lb n="N008"/> ist bekannt, dass Körper, die die verschiedenste che- <lb n="N009"/> mische Zusammensetzung haben, in eben diesen For- <lb n="N010"/> men krystallisiren; indessen machte doch, wie schon <lb n="N011"/> angeführt, die grosse Uebereinstimmung in den For- <lb n="N012"/> men von Gold und Silber 2), wie auch die gleichen</p> <note place="foot" n="[footnote-continued reference]"><lb n="N001"/> v. Humboldt herschreibt, an der Aechtheit des Fundorts nicht zu <lb n="N002"/> zweifeln ist.</note> <note place="foot" n="[footnote reference]"><lb n="N001"/> 1) In einer neueren Arbeit über das Columbische gediegene <lb n="N002"/> Gold, die in Folge meiner in Poggendorffs Annalen erschienenen <lb n="N003"/> Arbeit bekannt gemacht ist, vervielfältigt und wiederholt Boussin- <lb n="N004"/> gault seine Analysen; nimmt dann zur Erklärung einiger derselben <lb n="N005"/> noch complicirtere Verhältnisse an, wie Verbindungen Ag2Au3 oder <lb n="N006"/> Ag 3 Au 5, giebt aber zu, dass Fälle vorkommen können, die auch <lb n="N007"/> durch diese noch nicht genau bezeichnet würden, die man dann als <lb n="N008"/> Gemenge verschiedener Legirungen in einfachen Verhältnissen be- <lb n="N009"/> zeichnen müsse. (Comptes rendus des séances de l'acad. franç. T. IV <lb n="N010"/> 1837 p. 950 ) <lb n="N011"/> 2) So findet sich z. B. bei den Formen des gediegenen Goldes <lb n="N012"/> wie des ged. Silbers ganz selbstständig, oder nur mit untergeordnet <lb n="N013"/> hinzutretenden Octaëderflächen das stumpfere Ikositetraëder, das auf <lb n="N014"/> diese Weise bei keinem anderen Minerale vorkommt; und das ge- <lb n="N015"/> wöhnliche Ikositetraëder (Leucitoëder), das sich sonst unter den For- <lb n="N016"/> men des regulären Systems häufig findet, ist von den Formen des <lb n="N017"/> Goldes und Silbers gleichmässig ausgeschlossen. (Das Nähere darüber <lb n="N018"/> in meiner Abhandlung über die Krystallformen des Goldes und Sil- <lb n="N019"/> bers in Poggendorffs Annalen B. XXIII S. 196.</note> </div> </body> </text> </TEI> [423/0441]
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möchte es wohl wahrscheinlich sein, dass Boussin- N002
gault zufällig nur solche Stücke zu seinen Analysen N003
genommen hat, deren Zusammensetzung mit den be- N004
stimmten Proportionen mehr oder weniger stimmt. Ein N005
gleiches Resultat würden auch meine Analysen gege- N006
ben haben, wenn ich nur die Analysen 10, 11, 13, N007
12 und 8, 2, 4 angestellt hätte 1).
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Gold und Silber kommen also auch in unbestimm- N002
ten Verhältnissen mit einander verbunden vor, woraus N003
nun mit Sicherheit folgt, dass beide Metalle iso- N004
morph sind. Aus der Betrachtung der Krystallformen N005
des Goldes und des Silbers war diess Resultat nicht N006
unmittelbar abzuleiten. Die Formen dieser Metalle N007
gehören zum regulären Krystallisationssystem, und es N008
ist bekannt, dass Körper, die die verschiedenste che- N009
mische Zusammensetzung haben, in eben diesen For- N010
men krystallisiren; indessen machte doch, wie schon N011
angeführt, die grosse Uebereinstimmung in den For- N012
men von Gold und Silber 2), wie auch die gleichen
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v. Humboldt herschreibt, an der Aechtheit des Fundorts nicht zu N002
zweifeln ist.
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1) In einer neueren Arbeit über das Columbische gediegene N002
Gold, die in Folge meiner in Poggendorffs Annalen erschienenen N003
Arbeit bekannt gemacht ist, vervielfältigt und wiederholt Boussin- N004
gault seine Analysen; nimmt dann zur Erklärung einiger derselben N005
noch complicirtere Verhältnisse an, wie Verbindungen Ag2Au3 oder N006
Ag 3 Au 5, giebt aber zu, dass Fälle vorkommen können, die auch N007
durch diese noch nicht genau bezeichnet würden, die man dann als N008
Gemenge verschiedener Legirungen in einfachen Verhältnissen be- N009
zeichnen müsse. (Comptes rendus des séances de l'acad. franç. T. IV N010
1837 p. 950 ) N011
2) So findet sich z. B. bei den Formen des gediegenen Goldes N012
wie des ged. Silbers ganz selbstständig, oder nur mit untergeordnet N013
hinzutretenden Octaëderflächen das stumpfere Ikositetraëder, das auf N014
diese Weise bei keinem anderen Minerale vorkommt; und das ge- N015
wöhnliche Ikositetraëder (Leucitoëder), das sich sonst unter den For- N016
men des regulären Systems häufig findet, ist von den Formen des N017
Goldes und Silbers gleichmässig ausgeschlossen. (Das Nähere darüber N018
in meiner Abhandlung über die Krystallformen des Goldes und Sil- N019
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Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.
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