Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

N001
Wahrscheinlich sind aber nicht allein Iridium und N002
Palladium, sondern auch Platin und Osmium iso- N003
dimorph. Dass alle diese 4 Metalle isomorph sein N004
können, ergiebt sich aus der Beobachtung von Ber- N005
zelius, dass die Chloride derselben mit dem Chlor- N006
kalium Verbindungen eingehen, die isomorph sind, in- N007
dem sie nämlich alle eine gleiche Zusammensetzung N008
haben, die durch die Formel KCl 1 + RCl 4 (wobei N009
R Platin, Iridium, Osmium und Palladium bedeutet) N010
ausgedrückt wird, und ferner auch eine gleiche Kry- N011
stallform haben, die das Octaeder ist. Da nun von N012
zweien dieser Metalle erwiesen ist, dass sie dimorph N013
sind, so werden auch wahrscheinlich noch die anderen N014
dimorph, und zwar untereinander isodimorph beobach- N015
tet werden.

N001
Wir kennen demnach mit Gewissheit schon vier N002
einfache Körper, welche dimorph sind, nämlich ausser N003
dem Iridium und Palladium, die Kohle und den Schwe- N004
fel, aber das Iridium und Palladium sind die ersten N005
dimorphen Körper, die uns unter den Metallen bekannt N006
werden. Muthmasslich gehören dahin noch das Platin N007
und Osmium, doch würde man dergleichen muthmass- N008
lich dimorphe einfache Körper vielleicht noch mehrere N009
aufzuführen haben.

N001
Wahrscheinlich sind aber nicht allein Iridium und N002
Palladium, sondern auch Platin und Osmium iso- N003
dimorph. Dass alle diese 4 Metalle isomorph sein N004
können, ergiebt sich aus der Beobachtung von Ber- N005
zelius, dass die Chloride derselben mit dem Chlor- N006
kalium Verbindungen eingehen, die isomorph sind, in- N007
dem sie nämlich alle eine gleiche Zusammensetzung N008
haben, die durch die Formel KCl 1 + RCl 4 (wobei N009
R Platin, Iridium, Osmium und Palladium bedeutet) N010
ausgedrückt wird, und ferner auch eine gleiche Kry- N011
stallform haben, die das Octaëder ist. Da nun von N012
zweien dieser Metalle erwiesen ist, dass sie dimorph N013
sind, so werden auch wahrscheinlich noch die anderen N014
dimorph, und zwar untereinander isodimorph beobach- N015
tet werden.

N001
Wir kennen demnach mit Gewissheit schon vier N002
einfache Körper, welche dimorph sind, nämlich ausser N003
dem Iridium und Palladium, die Kohle und den Schwe- N004
fel, aber das Iridium und Palladium sind die ersten N005
dimorphen Körper, die uns unter den Metallen bekannt N006
werden. Muthmasslich gehören dahin noch das Platin N007
und Osmium, doch würde man dergleichen muthmass- N008
lich dimorphe einfache Körper vielleicht noch mehrere N009
aufzuführen haben.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0417" xml:id="img_0415" n="399"/>
        <p><lb n="N001"/>
Wahrscheinlich sind aber nicht allein Iridium und             <lb n="N002"/>
Palladium, sondern auch Platin und Osmium iso-             <lb n="N003"/>
dimorph. Dass alle diese 4 Metalle isomorph sein             <lb n="N004"/>
können, ergiebt sich aus der Beobachtung von Ber-             <lb n="N005"/>
zelius, dass die Chloride derselben mit dem Chlor-             <lb n="N006"/>
kalium Verbindungen eingehen, die isomorph sind, in-             <lb n="N007"/>
dem sie nämlich alle eine gleiche Zusammensetzung             <lb n="N008"/>
haben, die durch die Formel KCl 1 + RCl 4 (wobei             <lb n="N009"/>
R Platin, Iridium, Osmium und Palladium bedeutet)             <lb n="N010"/>
ausgedrückt wird, und ferner auch eine gleiche Kry-             <lb n="N011"/>
stallform haben, die das Octaëder ist. Da nun von             <lb n="N012"/>
zweien dieser Metalle erwiesen ist, dass sie dimorph             <lb n="N013"/>
sind, so werden auch wahrscheinlich noch die anderen             <lb n="N014"/>
dimorph, und zwar untereinander isodimorph beobach-             <lb n="N015"/>
tet werden.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Wir kennen demnach mit Gewissheit schon vier             <lb n="N002"/>
einfache Körper, welche dimorph sind, nämlich ausser             <lb n="N003"/>
dem Iridium und Palladium, die Kohle und den Schwe-             <lb n="N004"/>
fel, aber das Iridium und Palladium sind die ersten             <lb n="N005"/>
dimorphen Körper, die uns unter den Metallen bekannt             <lb n="N006"/>
werden. Muthmasslich gehören dahin noch das Platin             <lb n="N007"/>
und Osmium, doch würde man dergleichen muthmass-             <lb n="N008"/>
lich dimorphe einfache Körper vielleicht noch mehrere             <lb n="N009"/>
aufzuführen haben.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[399/0417] N001 Wahrscheinlich sind aber nicht allein Iridium und N002 Palladium, sondern auch Platin und Osmium iso- N003 dimorph. Dass alle diese 4 Metalle isomorph sein N004 können, ergiebt sich aus der Beobachtung von Ber- N005 zelius, dass die Chloride derselben mit dem Chlor- N006 kalium Verbindungen eingehen, die isomorph sind, in- N007 dem sie nämlich alle eine gleiche Zusammensetzung N008 haben, die durch die Formel KCl 1 + RCl 4 (wobei N009 R Platin, Iridium, Osmium und Palladium bedeutet) N010 ausgedrückt wird, und ferner auch eine gleiche Kry- N011 stallform haben, die das Octaëder ist. Da nun von N012 zweien dieser Metalle erwiesen ist, dass sie dimorph N013 sind, so werden auch wahrscheinlich noch die anderen N014 dimorph, und zwar untereinander isodimorph beobach- N015 tet werden. N001 Wir kennen demnach mit Gewissheit schon vier N002 einfache Körper, welche dimorph sind, nämlich ausser N003 dem Iridium und Palladium, die Kohle und den Schwe- N004 fel, aber das Iridium und Palladium sind die ersten N005 dimorphen Körper, die uns unter den Metallen bekannt N006 werden. Muthmasslich gehören dahin noch das Platin N007 und Osmium, doch würde man dergleichen muthmass- N008 lich dimorphe einfache Körper vielleicht noch mehrere N009 aufzuführen haben.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/417
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 399. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/417>, abgerufen am 22.11.2024.