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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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werden, und die einspringende Kante an der Gränze N002
der Individuen o' und o" nicht anders erscheint als N003
die theilenden Linien, sowohl zwischen den Individuen N004
o und o' als auch den Individuen o und o".

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Die Krystalle dieses Chrysoberylls kommen von N002
sehr bedeutender Grösse vor; Herr Ober-Bergmeister N003
Kämmerer aus Petersburg zeigte mir bei seiner N004
Durchreise durch Berlin im August 1839 eine Dril- N005
lingsgruppe, bei der die Entfernung zweier gegen- N006
überliegender Seitenbauten des scheinbaren Dodecae- N007
ders genau 21/2 Zoll, und der beiden Flächen a 11/2 Zoll N008
betrug; indessen sind die Krystalle doch gewöhnlich N009
kleiner.

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Ihre Farbe ist grasgrün und dunkler als die des N002
beibrechenden Smaragdes, auch sind sie, wenigstens N003
die, welche ich gesehen habe, nur durchscheinend, und N004
ausserdem noch rissig, daher sie auch als Schmuck- N005
stein nicht zu benutzen sein möchten. Sie besitzen N006
ferner einen sehr bemerkenswerthen Dichroismus, wor- N007
auf mich schon Hr. Kämmerer, durch den ich die N008
Krystalle zuerst kennen lernte, aufmerksam machte. N009
Wenn man in einer Richtung rechtwinklig auf a durch N010
sie hindurch sieht, sind sie sehr auffallend mit hya- N011
cinthrother Farbe durchscheinend, aber man sieht diese N012
Farbe nur, wenn man die Krystalle gegen ein sehr N013
helles Licht, z. B. das der Sonne oder einer hellen N014
Kerze, nicht gegen die gewöhnliche Helle des Tages N015
hält.

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Das specifische Gewicht eines etwa 1 Zoll brei- N002
ten, von ansitzender Bergart ganz freien, 3,1245 N003
Grammen schweren Krystalls, im Besitz des Herrn N004
Kämmerer fand ich 3,689 1).

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Dieses Gewicht ist geringer als das, welches Mohs für eine N002
durchsichtige spargelgrüne Varietät angiebt, und 3,754 beträgt (Grund- N003
riss der Mineralogie, Th. II S. 349); der Unterschied rührt wahr- N004
scheinlich von kleinen Höhlungen im Innern des uralischen Chryso- N005
berylls, die bei Drillings- und Zwillingskrystallen selten fehlen, so N006
wie auch von kleinen Sprüngen, die der Krystall hatte, her.

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werden, und die einspringende Kante an der Gränze N002
der Individuen o' und o" nicht anders erscheint als N003
die theilenden Linien, sowohl zwischen den Individuen N004
o und o' als auch den Individuen o und o".

N001
Die Krystalle dieses Chrysoberylls kommen von N002
sehr bedeutender Grösse vor; Herr Ober-Bergmeister N003
Kämmerer aus Petersburg zeigte mir bei seiner N004
Durchreise durch Berlin im August 1839 eine Dril- N005
lingsgruppe, bei der die Entfernung zweier gegen- N006
überliegender Seitenbauten des scheinbaren Dodecaë- N007
ders genau 2½ Zoll, und der beiden Flächen a 1½ Zoll N008
betrug; indessen sind die Krystalle doch gewöhnlich N009
kleiner.

N001
Ihre Farbe ist grasgrün und dunkler als die des N002
beibrechenden Smaragdes, auch sind sie, wenigstens N003
die, welche ich gesehen habe, nur durchscheinend, und N004
ausserdem noch rissig, daher sie auch als Schmuck- N005
stein nicht zu benutzen sein möchten. Sie besitzen N006
ferner einen sehr bemerkenswerthen Dichroismus, wor- N007
auf mich schon Hr. Kämmerer, durch den ich die N008
Krystalle zuerst kennen lernte, aufmerksam machte. N009
Wenn man in einer Richtung rechtwinklig auf a durch N010
sie hindurch sieht, sind sie sehr auffallend mit hya- N011
cinthrother Farbe durchscheinend, aber man sieht diese N012
Farbe nur, wenn man die Krystalle gegen ein sehr N013
helles Licht, z. B. das der Sonne oder einer hellen N014
Kerze, nicht gegen die gewöhnliche Helle des Tages N015
hält.

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Das specifische Gewicht eines etwa 1 Zoll brei- N002
ten, von ansitzender Bergart ganz freien, 3,1245 N003
Grammen schweren Krystalls, im Besitz des Herrn N004
Kämmerer fand ich 3,689 1).

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durchsichtige spargelgrüne Varietät angiebt, und 3,754 beträgt (Grund- N003
riss der Mineralogie, Th. II S. 349); der Unterschied rührt wahr- N004
scheinlich von kleinen Höhlungen im Innern des uralischen Chryso- N005
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[381/0399] N001 werden, und die einspringende Kante an der Gränze N002 der Individuen o' und o" nicht anders erscheint als N003 die theilenden Linien, sowohl zwischen den Individuen N004 o und o' als auch den Individuen o und o". N001 Die Krystalle dieses Chrysoberylls kommen von N002 sehr bedeutender Grösse vor; Herr Ober-Bergmeister N003 Kämmerer aus Petersburg zeigte mir bei seiner N004 Durchreise durch Berlin im August 1839 eine Dril- N005 lingsgruppe, bei der die Entfernung zweier gegen- N006 überliegender Seitenbauten des scheinbaren Dodecaë- N007 ders genau 2½ Zoll, und der beiden Flächen a 1½ Zoll N008 betrug; indessen sind die Krystalle doch gewöhnlich N009 kleiner. N001 Ihre Farbe ist grasgrün und dunkler als die des N002 beibrechenden Smaragdes, auch sind sie, wenigstens N003 die, welche ich gesehen habe, nur durchscheinend, und N004 ausserdem noch rissig, daher sie auch als Schmuck- N005 stein nicht zu benutzen sein möchten. Sie besitzen N006 ferner einen sehr bemerkenswerthen Dichroismus, wor- N007 auf mich schon Hr. Kämmerer, durch den ich die N008 Krystalle zuerst kennen lernte, aufmerksam machte. N009 Wenn man in einer Richtung rechtwinklig auf a durch N010 sie hindurch sieht, sind sie sehr auffallend mit hya- N011 cinthrother Farbe durchscheinend, aber man sieht diese N012 Farbe nur, wenn man die Krystalle gegen ein sehr N013 helles Licht, z. B. das der Sonne oder einer hellen N014 Kerze, nicht gegen die gewöhnliche Helle des Tages N015 hält. N001 Das specifische Gewicht eines etwa 1 Zoll brei- N002 ten, von ansitzender Bergart ganz freien, 3,1245 N003 Grammen schweren Krystalls, im Besitz des Herrn N004 Kämmerer fand ich 3,689 1). [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Dieses Gewicht ist geringer als das, welches Mohs für eine N002 durchsichtige spargelgrüne Varietät angiebt, und 3,754 beträgt (Grund- N003 riss der Mineralogie, Th. II S. 349); der Unterschied rührt wahr- N004 scheinlich von kleinen Höhlungen im Innern des uralischen Chryso- N005 berylls, die bei Drillings- und Zwillingskrystallen selten fehlen, so N006 wie auch von kleinen Sprüngen, die der Krystall hatte, her.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 381. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/399>, abgerufen am 22.11.2024.