N001 kes wird der Länge nach gespalten, an der Luft ge- N002 trocknet, und unter dem Namen Wäsiga verkauft; man N003 bedient sich derselben in Russland zu Suppen und N004 Saucen, um sie durch die darin enthaltene Gallerte N005 kräftiger zu machen; oder auch um mit den kleinge- N006 schnittenen Stücken eigene Backwerke zu bestreuen, N007 die in Russland sehr häufig statt des Brotes zur N008 Brühsuppe genossen, und Pirogi genannt werden.
N001 Die gespaltenen Fische werden noch mehrmals N002 durchgeschnitten, einige Tage in Salzwasser gelegt, N003 und sodann in besonderen Behältern mit Salz geschich- N004 tet. Diese Behälter liegen in eigenthümlichen Kel- N005 lern, die an dem Abhange in das steile Ufer der Wolga N006 so eingegraben sind, dass das Dach mit dem Boden N007 des Landes, und die vordere Seite mit dem Abhange N008 des steilen Ufers in einem Niveau ist. Ihr Grundriss N009 bildet ein Rechteck; in der Mitte der vorderen schma- N010 len Seite des Kellers befindet sich der Eingang, und N011 von diesem aus geht durch den Keller der Länge nach N012 ein Gang, zu dessen Seiten rechts und links die Be- N013 hälter, 3 grosse vertiefte viereckige Kasten auf jeder N014 Seite sich befinden, in welche die Lagen der zerschnit- N015 tenen Fische abwechselnd mit Lagen von Salz gelegt N016 werden. Ueber dem mittleren Gange an der Decke N017 sind einige Fallthüren angebracht, durch deren Oeff- N018 nung Licht in den Keller eingelassen werden kann; N019 und um den Keller kühl zu erhalten, sind die drei N020 äusseren Wände desselben unter der Erde mit einer N021 dicken Lage von Eis umgeben, die 21/2 Faden dick N022 und 19 Fuss hoch ist. Diese Lage schwindet im Som- N023 mer bis auf ein Viertheil ihrer Dicke, und wird alle N024 Winter erneuert.
N001 Das Fleisch der Hausen ist zwar wohlschmeckender, N002 aber weil es schwerer verdaulich als das der Osseter N003 und Sewrugen ist, so wird es dem Fleische dieser Fische, N004 wenigstens dem der Osseter nachgesetzt. Am meisten N005 unter diesen Störarten werden indessen wegen ihres Flei-
N001 kes wird der Länge nach gespalten, an der Luft ge- N002 trocknet, und unter dem Namen Wäsiga verkauft; man N003 bedient sich derselben in Russland zu Suppen und N004 Saucen, um sie durch die darin enthaltene Gallerte N005 kräftiger zu machen; oder auch um mit den kleinge- N006 schnittenen Stücken eigene Backwerke zu bestreuen, N007 die in Russland sehr häufig statt des Brotes zur N008 Brühsuppe genossen, und Pirogi genannt werden.
N001 Die gespaltenen Fische werden noch mehrmals N002 durchgeschnitten, einige Tage in Salzwasser gelegt, N003 und sodann in besonderen Behältern mit Salz geschich- N004 tet. Diese Behälter liegen in eigenthümlichen Kel- N005 lern, die an dem Abhange in das steile Ufer der Wolga N006 so eingegraben sind, dass das Dach mit dem Boden N007 des Landes, und die vordere Seite mit dem Abhange N008 des steilen Ufers in einem Niveau ist. Ihr Grundriss N009 bildet ein Rechteck; in der Mitte der vorderen schma- N010 len Seite des Kellers befindet sich der Eingang, und N011 von diesem aus geht durch den Keller der Länge nach N012 ein Gang, zu dessen Seiten rechts und links die Be- N013 hälter, 3 grosse vertiefte viereckige Kasten auf jeder N014 Seite sich befinden, in welche die Lagen der zerschnit- N015 tenen Fische abwechselnd mit Lagen von Salz gelegt N016 werden. Ueber dem mittleren Gange an der Decke N017 sind einige Fallthüren angebracht, durch deren Oeff- N018 nung Licht in den Keller eingelassen werden kann; N019 und um den Keller kühl zu erhalten, sind die drei N020 äusseren Wände desselben unter der Erde mit einer N021 dicken Lage von Eis umgeben, die 2½ Faden dick N022 und 19 Fuss hoch ist. Diese Lage schwindet im Som- N023 mer bis auf ein Viertheil ihrer Dicke, und wird alle N024 Winter erneuert.
N001 Das Fleisch der Hausen ist zwar wohlschmeckender, N002 aber weil es schwerer verdaulich als das der Osseter N003 und Sewrugen ist, so wird es dem Fleische dieser Fische, N004 wenigstens dem der Osseter nachgesetzt. Am meisten N005 unter diesen Störarten werden indessen wegen ihres Flei-
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kes wird der Länge nach gespalten, an der Luft ge- N002
trocknet, und unter dem Namen Wäsiga verkauft; man N003
bedient sich derselben in Russland zu Suppen und N004
Saucen, um sie durch die darin enthaltene Gallerte N005
kräftiger zu machen; oder auch um mit den kleinge- N006
schnittenen Stücken eigene Backwerke zu bestreuen, N007
die in Russland sehr häufig statt des Brotes zur N008
Brühsuppe genossen, und Pirogi genannt werden.
N001
Die gespaltenen Fische werden noch mehrmals N002
durchgeschnitten, einige Tage in Salzwasser gelegt, N003
und sodann in besonderen Behältern mit Salz geschich- N004
tet. Diese Behälter liegen in eigenthümlichen Kel- N005
lern, die an dem Abhange in das steile Ufer der Wolga N006
so eingegraben sind, dass das Dach mit dem Boden N007
des Landes, und die vordere Seite mit dem Abhange N008
des steilen Ufers in einem Niveau ist. Ihr Grundriss N009
bildet ein Rechteck; in der Mitte der vorderen schma- N010
len Seite des Kellers befindet sich der Eingang, und N011
von diesem aus geht durch den Keller der Länge nach N012
ein Gang, zu dessen Seiten rechts und links die Be- N013
hälter, 3 grosse vertiefte viereckige Kasten auf jeder N014
Seite sich befinden, in welche die Lagen der zerschnit- N015
tenen Fische abwechselnd mit Lagen von Salz gelegt N016
werden. Ueber dem mittleren Gange an der Decke N017
sind einige Fallthüren angebracht, durch deren Oeff- N018
nung Licht in den Keller eingelassen werden kann; N019
und um den Keller kühl zu erhalten, sind die drei N020
äusseren Wände desselben unter der Erde mit einer N021
dicken Lage von Eis umgeben, die 2½ Faden dick N022
und 19 Fuss hoch ist. Diese Lage schwindet im Som- N023
mer bis auf ein Viertheil ihrer Dicke, und wird alle N024
Winter erneuert.
N001
Das Fleisch der Hausen ist zwar wohlschmeckender, N002
aber weil es schwerer verdaulich als das der Osseter N003
und Sewrugen ist, so wird es dem Fleische dieser Fische, N004
wenigstens dem der Osseter nachgesetzt. Am meisten N005
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/345>, abgerufen am 24.11.2024.
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