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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Arm, den Tschagan, einzulenken, in welchem sich die N002
Fischereien des Herrn Saposchnikoff befinden. Wir N003
konnten indessen den Weg nicht lange fortsetzen, N004
denn bald erhob sich plötzlich ein solcher Nebel, N005
dass wir anhalten mussten bis sich derselbe gelegt N006
hatte, was nicht vor Anbruch des Tages geschah. N007
Als die Sonne aufgegangen war, befanden wir uns N008
schon in dem schmalen Tschagan, dessen Ufer so flach N009
und dermassen mit Schilf bewachsen waren, dass man N010
von ihnen und dem angränzenden Lande nichts wahr- N011
nehmen konnte. Erst weiter aufwärts erhoben sich N012
die Ufer mehr, blieben aber bis zur Watage des Herrn N013
Saposchnikoff, wo wir um 3 Uhr ankamen, immer N014
noch sehr schilfreich.

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Wir landeten in der Nähe eines sehr schönen Ge- N002
bäudes, das Herr Saposchnikoff bei Gelegenheit N003
der Reise des Kaisers Alexander nach dem Ural N004
im Jahre 1824 hatte aufführen lassen, in der Hoffnung, N005
dass der Kaiser auch nach Astrachan kommen und N006
seine Fischereien besehen würde, was aber nicht ge- N007
schah. Herr Saposchnikoff, schon von unserer N008
Ankunft benachrichtigt, empfing uns sehr zuvorkom- N009
mend, und führte uns nach eingenommenem Frühstück N010
sogleich zu der Fischerei. Die Fische, welche hier N011
wie in den übrigen Fischereien der Wolga gefangen N012
werden, sind die nämlichen, welche in dem Ural vor- N013
kommen, und oben angeführt sind. Sie pflegen bei N014
ihren Zügen immer gewisse Striche zu halten, und N015
vorzugsweise dazu gewisse Arme der Wolga zu wäh- N016
len, die durch genaue Untersuchung nun schon ge- N017
kannt, und an denen dann vorzugsweise die Fische- N018
reien angelegt sind. Zu einem der fischreichsten Arme N019
gehört nun, vielleicht wegen seiner besonders schilf- N020
reichen Ufer, der Tschagan. Wir fanden hier wie im N021
Ural den ganzen Strom durch ein Pfahlwerk (Utschug) N022
gesperrt 1), das in einem stumpfen Zickzack quer durch

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1) Zu den übrigen fischreichen Armen, die auch durch einen

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Arm, den Tschagan, einzulenken, in welchem sich die N002
Fischereien des Herrn Saposchnikoff befinden. Wir N003
konnten indessen den Weg nicht lange fortsetzen, N004
denn bald erhob sich plötzlich ein solcher Nebel, N005
dass wir anhalten mussten bis sich derselbe gelegt N006
hatte, was nicht vor Anbruch des Tages geschah. N007
Als die Sonne aufgegangen war, befanden wir uns N008
schon in dem schmalen Tschagan, dessen Ufer so flach N009
und dermassen mit Schilf bewachsen waren, dass man N010
von ihnen und dem angränzenden Lande nichts wahr- N011
nehmen konnte. Erst weiter aufwärts erhoben sich N012
die Ufer mehr, blieben aber bis zur Watage des Herrn N013
Saposchnikoff, wo wir um 3 Uhr ankamen, immer N014
noch sehr schilfreich.

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Wir landeten in der Nähe eines sehr schönen Ge- N002
bäudes, das Herr Saposchnikoff bei Gelegenheit N003
der Reise des Kaisers Alexander nach dem Ural N004
im Jahre 1824 hatte aufführen lassen, in der Hoffnung, N005
dass der Kaiser auch nach Astrachan kommen und N006
seine Fischereien besehen würde, was aber nicht ge- N007
schah. Herr Saposchnikoff, schon von unserer N008
Ankunft benachrichtigt, empfing uns sehr zuvorkom- N009
mend, und führte uns nach eingenommenem Frühstück N010
sogleich zu der Fischerei. Die Fische, welche hier N011
wie in den übrigen Fischereien der Wolga gefangen N012
werden, sind die nämlichen, welche in dem Ural vor- N013
kommen, und oben angeführt sind. Sie pflegen bei N014
ihren Zügen immer gewisse Striche zu halten, und N015
vorzugsweise dazu gewisse Arme der Wolga zu wäh- N016
len, die durch genaue Untersuchung nun schon ge- N017
kannt, und an denen dann vorzugsweise die Fische- N018
reien angelegt sind. Zu einem der fischreichsten Arme N019
gehört nun, vielleicht wegen seiner besonders schilf- N020
reichen Ufer, der Tschagan. Wir fanden hier wie im N021
Ural den ganzen Strom durch ein Pfahlwerk (Utschug) N022
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[322/0340] N001 Arm, den Tschagan, einzulenken, in welchem sich die N002 Fischereien des Herrn Saposchnikoff befinden. Wir N003 konnten indessen den Weg nicht lange fortsetzen, N004 denn bald erhob sich plötzlich ein solcher Nebel, N005 dass wir anhalten mussten bis sich derselbe gelegt N006 hatte, was nicht vor Anbruch des Tages geschah. N007 Als die Sonne aufgegangen war, befanden wir uns N008 schon in dem schmalen Tschagan, dessen Ufer so flach N009 und dermassen mit Schilf bewachsen waren, dass man N010 von ihnen und dem angränzenden Lande nichts wahr- N011 nehmen konnte. Erst weiter aufwärts erhoben sich N012 die Ufer mehr, blieben aber bis zur Watage des Herrn N013 Saposchnikoff, wo wir um 3 Uhr ankamen, immer N014 noch sehr schilfreich. N001 Wir landeten in der Nähe eines sehr schönen Ge- N002 bäudes, das Herr Saposchnikoff bei Gelegenheit N003 der Reise des Kaisers Alexander nach dem Ural N004 im Jahre 1824 hatte aufführen lassen, in der Hoffnung, N005 dass der Kaiser auch nach Astrachan kommen und N006 seine Fischereien besehen würde, was aber nicht ge- N007 schah. Herr Saposchnikoff, schon von unserer N008 Ankunft benachrichtigt, empfing uns sehr zuvorkom- N009 mend, und führte uns nach eingenommenem Frühstück N010 sogleich zu der Fischerei. Die Fische, welche hier N011 wie in den übrigen Fischereien der Wolga gefangen N012 werden, sind die nämlichen, welche in dem Ural vor- N013 kommen, und oben angeführt sind. Sie pflegen bei N014 ihren Zügen immer gewisse Striche zu halten, und N015 vorzugsweise dazu gewisse Arme der Wolga zu wäh- N016 len, die durch genaue Untersuchung nun schon ge- N017 kannt, und an denen dann vorzugsweise die Fische- N018 reien angelegt sind. Zu einem der fischreichsten Arme N019 gehört nun, vielleicht wegen seiner besonders schilf- N020 reichen Ufer, der Tschagan. Wir fanden hier wie im N021 Ural den ganzen Strom durch ein Pfahlwerk (Utschug) N022 gesperrt 1), das in einem stumpfen Zickzack quer durch [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Zu den übrigen fischreichen Armen, die auch durch einen

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 322. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/340>, abgerufen am 24.11.2024.