N001 kleiner Gypskrystalle eingewachsen enthält, die lin- N002 senförmig, von 4 bis 5 Linien Durchmesser auf der N003 Oberfläche matt, im Innern aber vollkommen spaltbar N004 und glänzend sind. Sie finden sich theils einzeln, N005 theils in ähnlichen Zwillingskrystallen, wie die vom N006 Montmartre bei Paris, theils in kleinen unregelmässi- N007 gen Gruppen. Pallas giebt auch in dem Lehme Ver- N008 steinerungen von Kammmuscheln an, wie sie sich noch N009 in dem kaspischen Meere finden sollen, doch haben N010 wir diese nicht bemerkt, und ebenso wenig Göbel, N011 der nach uns den See besucht hat. Unter dem Lehme N012 liegt eine 2 Faden mächtige Schicht blauen Thons, N013 der wahrscheinlich das Bette des Sees bildet, worauf N014 dann eine Sandlage folgt, die süsses Wasser enthält. N015 So war wenigstens die Beschaffenheit des Bodens, N016 wie man sie nach Pallas Berichte beim Graben eines N017 Brunnens auf der Westseite des Sees beobachtet hat. N018 Im Ganzen befinden sich jetzt hier 14 Brunnen, die N019 alle vortreffliches trinkbares Wasser liefern und wahr- N020 scheinlich auch alle wie der bei Pallas Besuche ge- N021 grabene Brunnen bis zum Sande gehen. Hiernach N022 und nach den vielen Salzkräutern zu urtheilen, die um N023 den See wachsen, scheint der Lehmboden eine salzige N024 Beschaffenheit zu haben, doch mag diess auch nur in N025 der Nähe des Sees der Fall sein, da nur 3 Werste N026 westlich von ihm sich ein kleiner See befindet, der N027 süsses Wasser und danach auch den Namen des süssen N028 Sees (Presnoje osero) erhalten hat 1). In einiger Ent- N029 fernung vom Elton-See kommt auch festes anstehen- N030 des Gestein vor, denn solches beobachtete Göbel 2 N031 Werste nordwestlich vom See in einer kleinen Schlucht, N032 in welcher die Quellen des kleinen Baches Gorkoi Je- N033 rik entspringen, der sich etwa 15 bis 20 Werste von N034 den Wohngebäuden am Elton-See in diesen ergiesst. N035 Es besteht aus rothem Sandstein, der die 3 bis 5 Fa-
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Er liegt nach Erdmann 17 Faden höher als der Elton-See.
N001 kleiner Gypskrystalle eingewachsen enthält, die lin- N002 senförmig, von 4 bis 5 Linien Durchmesser auf der N003 Oberfläche matt, im Innern aber vollkommen spaltbar N004 und glänzend sind. Sie finden sich theils einzeln, N005 theils in ähnlichen Zwillingskrystallen, wie die vom N006 Montmartre bei Paris, theils in kleinen unregelmässi- N007 gen Gruppen. Pallas giebt auch in dem Lehme Ver- N008 steinerungen von Kammmuscheln an, wie sie sich noch N009 in dem kaspischen Meere finden sollen, doch haben N010 wir diese nicht bemerkt, und ebenso wenig Göbel, N011 der nach uns den See besucht hat. Unter dem Lehme N012 liegt eine 2 Faden mächtige Schicht blauen Thons, N013 der wahrscheinlich das Bette des Sees bildet, worauf N014 dann eine Sandlage folgt, die süsses Wasser enthält. N015 So war wenigstens die Beschaffenheit des Bodens, N016 wie man sie nach Pallas Berichte beim Graben eines N017 Brunnens auf der Westseite des Sees beobachtet hat. N018 Im Ganzen befinden sich jetzt hier 14 Brunnen, die N019 alle vortreffliches trinkbares Wasser liefern und wahr- N020 scheinlich auch alle wie der bei Pallas Besuche ge- N021 grabene Brunnen bis zum Sande gehen. Hiernach N022 und nach den vielen Salzkräutern zu urtheilen, die um N023 den See wachsen, scheint der Lehmboden eine salzige N024 Beschaffenheit zu haben, doch mag diess auch nur in N025 der Nähe des Sees der Fall sein, da nur 3 Werste N026 westlich von ihm sich ein kleiner See befindet, der N027 süsses Wasser und danach auch den Namen des süssen N028 Sees (Presnoje osero) erhalten hat 1). In einiger Ent- N029 fernung vom Elton-See kommt auch festes anstehen- N030 des Gestein vor, denn solches beobachtete Göbel 2 N031 Werste nordwestlich vom See in einer kleinen Schlucht, N032 in welcher die Quellen des kleinen Baches Gorkoi Je- N033 rik entspringen, der sich etwa 15 bis 20 Werste von N034 den Wohngebäuden am Elton-See in diesen ergiesst. N035 Es besteht aus rothem Sandstein, der die 3 bis 5 Fa-
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[footnote reference]N001 1) Er liegt nach Erdmann 17 Faden höher als der Elton-See.
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kleiner Gypskrystalle eingewachsen enthält, die lin- N002
senförmig, von 4 bis 5 Linien Durchmesser auf der N003
Oberfläche matt, im Innern aber vollkommen spaltbar N004
und glänzend sind. Sie finden sich theils einzeln, N005
theils in ähnlichen Zwillingskrystallen, wie die vom N006
Montmartre bei Paris, theils in kleinen unregelmässi- N007
gen Gruppen. Pallas giebt auch in dem Lehme Ver- N008
steinerungen von Kammmuscheln an, wie sie sich noch N009
in dem kaspischen Meere finden sollen, doch haben N010
wir diese nicht bemerkt, und ebenso wenig Göbel, N011
der nach uns den See besucht hat. Unter dem Lehme N012
liegt eine 2 Faden mächtige Schicht blauen Thons, N013
der wahrscheinlich das Bette des Sees bildet, worauf N014
dann eine Sandlage folgt, die süsses Wasser enthält. N015
So war wenigstens die Beschaffenheit des Bodens, N016
wie man sie nach Pallas Berichte beim Graben eines N017
Brunnens auf der Westseite des Sees beobachtet hat. N018
Im Ganzen befinden sich jetzt hier 14 Brunnen, die N019
alle vortreffliches trinkbares Wasser liefern und wahr- N020
scheinlich auch alle wie der bei Pallas Besuche ge- N021
grabene Brunnen bis zum Sande gehen. Hiernach N022
und nach den vielen Salzkräutern zu urtheilen, die um N023
den See wachsen, scheint der Lehmboden eine salzige N024
Beschaffenheit zu haben, doch mag diess auch nur in N025
der Nähe des Sees der Fall sein, da nur 3 Werste N026
westlich von ihm sich ein kleiner See befindet, der N027
süsses Wasser und danach auch den Namen des süssen N028
Sees (Presnoje osero) erhalten hat 1). In einiger Ent- N029
fernung vom Elton-See kommt auch festes anstehen- N030
des Gestein vor, denn solches beobachtete Göbel 2 N031
Werste nordwestlich vom See in einer kleinen Schlucht, N032
in welcher die Quellen des kleinen Baches Gorkoi Je- N033
rik entspringen, der sich etwa 15 bis 20 Werste von N034
den Wohngebäuden am Elton-See in diesen ergiesst. N035
Es besteht aus rothem Sandstein, der die 3 bis 5 Fa-
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1) Er liegt nach Erdmann 17 Faden höher als der Elton-See.
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 262. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/280>, abgerufen am 25.11.2024.
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