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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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und da in dem Quarz eingesprengt, ebenso auch et- N002
was Malachit. Die grösseren Höhlungen des Quar- N003
zes sind mit kleinen Krystallen von Quarz und Weiss- N004
bleierz von weisser Farbe besetzt, stellenweise wird N005
aber der Quarz sehr feinporig, hat dann eine gelbliche N006
und grünliche Farbe, und ist hier mit einer Menge N007
kleiner aber überaus glänzender Krystalle von Gelb- N008
bleierz besetzt, welche die selten vorkommende, mor- N009
genrothe Farbe haben, wie das Gelbbleierz von Retz- N010
banya im Banat. Die Form der Krystalle ist das N011
Hauptoctaeder, das zuweilen an der Endspitze und N012
den Seitenkanten schwach abgestumpft ist. Die Kry- N013
stalle sind nur höchstens eine halbe Linie gross, bei N014
dem grossem Glanze und der Glätte der Flächen war N015
es aber noch möglich, ihre Winkel mit dem Refle- N016
xionsgoniometer zu bestimmen; ich fand auf diese N017
Weise die Neigung der Flächen in den Endkanten N018
99° 38', die der Flächen in den Seitenkanten 131° N019
55'. Diese Winkel stimmen nicht genau unter einan- N020
der und mit den Winkeln von 99° 40' und 131° 35', N021
die Mohs angiebt überein, doch rühren diese Abwei- N022
chungen offenbar nur von den Fehlern in der Messung N023
her, die bei so kleinen Krystallen schwer gänzlich zu N024
vermeiden sind. Wie bei den Krystallen aus dem Banat N025
rührt die rothe Farbe von einem geringen Gehalte an N026
chromsauren Bleioxyde her, wie man an dem Verhal- N027
ten vor dem Löthrohre sehen kann 1).

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Auch an zoologischen Merkwürdigkeiten sahen und N002
erhielten wir in Semipalatinsk manches Neue. Herr N003
Obrist von Kempen zeigte uns auf seinem Hofe eine N004
lebendige Saiga Antilope, wie sie in der Kirgisen- N005
steppe in grosser Menge vorkommen und Herr v. Klo- N006
stermann machte Herrn Ehrenberg ein Geschenk N007
mit dem Fell eines Tigers, der in Sibirien erlegt war, N008
und also ein Seitenstück zu dem Exemplare bildet,

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[footnote reference] N001
1) Vergl. Poggendorffs Annalen B XLVI. S. 639.

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und da in dem Quarz eingesprengt, ebenso auch et- N002
was Malachit. Die grösseren Höhlungen des Quar- N003
zes sind mit kleinen Krystallen von Quarz und Weiss- N004
bleierz von weisser Farbe besetzt, stellenweise wird N005
aber der Quarz sehr feinporig, hat dann eine gelbliche N006
und grünliche Farbe, und ist hier mit einer Menge N007
kleiner aber überaus glänzender Krystalle von Gelb- N008
bleierz besetzt, welche die selten vorkommende, mor- N009
genrothe Farbe haben, wie das Gelbbleierz von Retz- N010
banya im Banat. Die Form der Krystalle ist das N011
Hauptoctaëder, das zuweilen an der Endspitze und N012
den Seitenkanten schwach abgestumpft ist. Die Kry- N013
stalle sind nur höchstens eine halbe Linie gross, bei N014
dem grossem Glanze und der Glätte der Flächen war N015
es aber noch möglich, ihre Winkel mit dem Refle- N016
xionsgoniometer zu bestimmen; ich fand auf diese N017
Weise die Neigung der Flächen in den Endkanten N018
99° 38', die der Flächen in den Seitenkanten 131° N019
55'. Diese Winkel stimmen nicht genau unter einan- N020
der und mit den Winkeln von 99° 40' und 131° 35', N021
die Mohs angiebt überein, doch rühren diese Abwei- N022
chungen offenbar nur von den Fehlern in der Messung N023
her, die bei so kleinen Krystallen schwer gänzlich zu N024
vermeiden sind. Wie bei den Krystallen aus dem Banat N025
rührt die rothe Farbe von einem geringen Gehalte an N026
chromsauren Bleioxyde her, wie man an dem Verhal- N027
ten vor dem Löthrohre sehen kann 1).

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Auch an zoologischen Merkwürdigkeiten sahen und N002
erhielten wir in Semipalatinsk manches Neue. Herr N003
Obrist von Kempen zeigte uns auf seinem Hofe eine N004
lebendige Saiga Antilope, wie sie in der Kirgisen- N005
steppe in grosser Menge vorkommen und Herr v. Klo- N006
stermann machte Herrn Ehrenberg ein Geschenk N007
mit dem Fell eines Tigers, der in Sibirien erlegt war, N008
und also ein Seitenstück zu dem Exemplare bildet,

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1) Vergl. Poggendorffs Annalen B XLVI. S. 639.
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[10/0028] N001 und da in dem Quarz eingesprengt, ebenso auch et- N002 was Malachit. Die grösseren Höhlungen des Quar- N003 zes sind mit kleinen Krystallen von Quarz und Weiss- N004 bleierz von weisser Farbe besetzt, stellenweise wird N005 aber der Quarz sehr feinporig, hat dann eine gelbliche N006 und grünliche Farbe, und ist hier mit einer Menge N007 kleiner aber überaus glänzender Krystalle von Gelb- N008 bleierz besetzt, welche die selten vorkommende, mor- N009 genrothe Farbe haben, wie das Gelbbleierz von Retz- N010 banya im Banat. Die Form der Krystalle ist das N011 Hauptoctaëder, das zuweilen an der Endspitze und N012 den Seitenkanten schwach abgestumpft ist. Die Kry- N013 stalle sind nur höchstens eine halbe Linie gross, bei N014 dem grossem Glanze und der Glätte der Flächen war N015 es aber noch möglich, ihre Winkel mit dem Refle- N016 xionsgoniometer zu bestimmen; ich fand auf diese N017 Weise die Neigung der Flächen in den Endkanten N018 99° 38', die der Flächen in den Seitenkanten 131° N019 55'. Diese Winkel stimmen nicht genau unter einan- N020 der und mit den Winkeln von 99° 40' und 131° 35', N021 die Mohs angiebt überein, doch rühren diese Abwei- N022 chungen offenbar nur von den Fehlern in der Messung N023 her, die bei so kleinen Krystallen schwer gänzlich zu N024 vermeiden sind. Wie bei den Krystallen aus dem Banat N025 rührt die rothe Farbe von einem geringen Gehalte an N026 chromsauren Bleioxyde her, wie man an dem Verhal- N027 ten vor dem Löthrohre sehen kann 1). N001 Auch an zoologischen Merkwürdigkeiten sahen und N002 erhielten wir in Semipalatinsk manches Neue. Herr N003 Obrist von Kempen zeigte uns auf seinem Hofe eine N004 lebendige Saiga Antilope, wie sie in der Kirgisen- N005 steppe in grosser Menge vorkommen und Herr v. Klo- N006 stermann machte Herrn Ehrenberg ein Geschenk N007 mit dem Fell eines Tigers, der in Sibirien erlegt war, N008 und also ein Seitenstück zu dem Exemplare bildet, [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Vergl. Poggendorffs Annalen B XLVI. S. 639.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 10. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/28>, abgerufen am 21.11.2024.