N001 An den steilen, besonders östlichen Abhängen ra- N002 gen die Schichtenköpfe der Gesteinsmassen, woraus N003 der Berg besteht, hervor, daher diese auch hier am N004 besten zu erkennen sind. Sie bestehen zu unterst aus N005 einem groben graulichweissen Sandstein, der in dik- N006 ken Schichten abgesondert ist, die unter einem Win- N007 kel von 35 bis 40° gegen den Berg einfallen, und N008 in dessen Aussenseite, durch Einwirkung der Atmo- N009 sphäre, eine Menge Risse und Höhlen entstanden sind. N010 Auf diesen Sandstein, der den Fuss des Berges bil- N011 det, folgen Schichten von einem rothen und grünlich- N012 grauen sandigen Thon, die mit einander wechseln. Sie N013 machen die Hauptmasse des Berges aus, und geben N014 ihm von der Ostseite ein gestreiftes Ansehen. Der N015 Thon ist mit Steinsalz durchdrungen, und enthält da- N016 von zuweilen faustgrosse Stücke von grosser Reinheit N017 eingeschlossen; ebenso kommt darin auch blättriger N018 Gyps eingewachsen vor. Die Tagewasser haben auch N019 in ihm oft grosse Auswaschungen hervorgebracht. Auf N020 die Thonlagen folgt dann ein graulichweisser in ziem- N021 lich grossen und dicken Fliesen brechender Kalk- N022 stein, der voll Versteinerungen ist und bis zum Gipfel N023 reicht. Die dem Bogdoberg östlich vorliegende Feld- N024 masse besteht aus denselben Gesteinen, nur ist der N025 Sandstein vorherrschender. In den Erdfällen an dem N026 südlichen Fuss des Berges sieht man vielfältig Gyps N027 anstehen.
N001 Unter den Versteinerungen des Kalksteins konnte N002 Pallas, einen wohlerhaltenen Ammoniten ausgenom- N003 men, nichts deutliches erkennen. Neuerdings sind aber N004 einige dieser Versteinerungen von Leop. von Buch N005 an einem Stücke dieses Kalksteins bestimmt, das sich N006 in der königlichen Sammlung in Berlin befindet. Von N007 Buch 1) erkannte darin einen neuen Ammoniten, den
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Vergl. Explication de trois planches d'Ammonites par Leo- N002 pold de Buch. PI. II.
N001 An den steilen, besonders östlichen Abhängen ra- N002 gen die Schichtenköpfe der Gesteinsmassen, woraus N003 der Berg besteht, hervor, daher diese auch hier am N004 besten zu erkennen sind. Sie bestehen zu unterst aus N005 einem groben graulichweissen Sandstein, der in dik- N006 ken Schichten abgesondert ist, die unter einem Win- N007 kel von 35 bis 40° gegen den Berg einfallen, und N008 in dessen Aussenseite, durch Einwirkung der Atmo- N009 sphäre, eine Menge Risse und Höhlen entstanden sind. N010 Auf diesen Sandstein, der den Fuss des Berges bil- N011 det, folgen Schichten von einem rothen und grünlich- N012 grauen sandigen Thon, die mit einander wechseln. Sie N013 machen die Hauptmasse des Berges aus, und geben N014 ihm von der Ostseite ein gestreiftes Ansehen. Der N015 Thon ist mit Steinsalz durchdrungen, und enthält da- N016 von zuweilen faustgrosse Stücke von grosser Reinheit N017 eingeschlossen; ebenso kommt darin auch blättriger N018 Gyps eingewachsen vor. Die Tagewasser haben auch N019 in ihm oft grosse Auswaschungen hervorgebracht. Auf N020 die Thonlagen folgt dann ein graulichweisser in ziem- N021 lich grossen und dicken Fliesen brechender Kalk- N022 stein, der voll Versteinerungen ist und bis zum Gipfel N023 reicht. Die dem Bogdoberg östlich vorliegende Feld- N024 masse besteht aus denselben Gesteinen, nur ist der N025 Sandstein vorherrschender. In den Erdfällen an dem N026 südlichen Fuss des Berges sieht man vielfältig Gyps N027 anstehen.
N001 Unter den Versteinerungen des Kalksteins konnte N002 Pallas, einen wohlerhaltenen Ammoniten ausgenom- N003 men, nichts deutliches erkennen. Neuerdings sind aber N004 einige dieser Versteinerungen von Leop. von Buch N005 an einem Stücke dieses Kalksteins bestimmt, das sich N006 in der königlichen Sammlung in Berlin befindet. Von N007 Buch 1) erkannte darin einen neuen Ammoniten, den
[footnote reference]
[footnote reference]N001 1) Vergl. Explication de trois planches d’Ammonites par Leo- N002 pold de Buch. PI. II.
<TEI><text><body><div><pbfacs="#f0244"xml:id="img_0242"n="[226]"/><p><lbn="N001"/>
An den steilen, besonders östlichen Abhängen ra- <lbn="N002"/>
gen die Schichtenköpfe der Gesteinsmassen, woraus <lbn="N003"/>
der Berg besteht, hervor, daher diese auch hier am <lbn="N004"/>
besten zu erkennen sind. Sie bestehen zu unterst aus <lbn="N005"/>
einem groben graulichweissen Sandstein, der in dik- <lbn="N006"/>
ken Schichten abgesondert ist, die unter einem Win- <lbn="N007"/>
kel von 35 bis 40° gegen den Berg einfallen, und <lbn="N008"/>
in dessen Aussenseite, durch Einwirkung der Atmo- <lbn="N009"/>
sphäre, eine Menge Risse und Höhlen entstanden sind. <lbn="N010"/>
Auf diesen Sandstein, der den Fuss des Berges bil- <lbn="N011"/>
det, folgen Schichten von einem rothen und grünlich- <lbn="N012"/>
grauen sandigen Thon, die mit einander wechseln. Sie <lbn="N013"/>
machen die Hauptmasse des Berges aus, und geben <lbn="N014"/>
ihm von der Ostseite ein gestreiftes Ansehen. Der <lbn="N015"/>
Thon ist mit Steinsalz durchdrungen, und enthält da- <lbn="N016"/>
von zuweilen faustgrosse Stücke von grosser Reinheit <lbn="N017"/>
eingeschlossen; ebenso kommt darin auch blättriger <lbn="N018"/>
Gyps eingewachsen vor. Die Tagewasser haben auch <lbn="N019"/>
in ihm oft grosse Auswaschungen hervorgebracht. Auf <lbn="N020"/>
die Thonlagen folgt dann ein graulichweisser in ziem- <lbn="N021"/>
lich grossen und dicken Fliesen brechender Kalk- <lbn="N022"/>
stein, der voll Versteinerungen ist und bis zum Gipfel <lbn="N023"/>
reicht. Die dem Bogdoberg östlich vorliegende Feld- <lbn="N024"/>
masse besteht aus denselben Gesteinen, nur ist der <lbn="N025"/>
Sandstein vorherrschender. In den Erdfällen an dem <lbn="N026"/>
südlichen Fuss des Berges sieht man vielfältig Gyps <lbn="N027"/>
anstehen.</p><p><lbn="N001"/>
Unter den Versteinerungen des Kalksteins konnte <lbn="N002"/>
Pallas, einen wohlerhaltenen Ammoniten ausgenom- <lbn="N003"/>
men, nichts deutliches erkennen. Neuerdings sind aber <lbn="N004"/>
einige dieser Versteinerungen von Leop. von Buch <lbn="N005"/>
an einem Stücke dieses Kalksteins bestimmt, das sich <lbn="N006"/>
in der königlichen Sammlung in Berlin befindet. Von <lbn="N007"/>
Buch 1) erkannte darin einen neuen Ammoniten, den</p><noteplace="foot"n="[footnote reference]"><lbn="N001"/>
1) Vergl. Explication de trois planches d’Ammonites par Leo- <lbn="N002"/>
pold de Buch. PI. II.</note></div></body></text></TEI>
[[226]/0244]
N001
An den steilen, besonders östlichen Abhängen ra- N002
gen die Schichtenköpfe der Gesteinsmassen, woraus N003
der Berg besteht, hervor, daher diese auch hier am N004
besten zu erkennen sind. Sie bestehen zu unterst aus N005
einem groben graulichweissen Sandstein, der in dik- N006
ken Schichten abgesondert ist, die unter einem Win- N007
kel von 35 bis 40° gegen den Berg einfallen, und N008
in dessen Aussenseite, durch Einwirkung der Atmo- N009
sphäre, eine Menge Risse und Höhlen entstanden sind. N010
Auf diesen Sandstein, der den Fuss des Berges bil- N011
det, folgen Schichten von einem rothen und grünlich- N012
grauen sandigen Thon, die mit einander wechseln. Sie N013
machen die Hauptmasse des Berges aus, und geben N014
ihm von der Ostseite ein gestreiftes Ansehen. Der N015
Thon ist mit Steinsalz durchdrungen, und enthält da- N016
von zuweilen faustgrosse Stücke von grosser Reinheit N017
eingeschlossen; ebenso kommt darin auch blättriger N018
Gyps eingewachsen vor. Die Tagewasser haben auch N019
in ihm oft grosse Auswaschungen hervorgebracht. Auf N020
die Thonlagen folgt dann ein graulichweisser in ziem- N021
lich grossen und dicken Fliesen brechender Kalk- N022
stein, der voll Versteinerungen ist und bis zum Gipfel N023
reicht. Die dem Bogdoberg östlich vorliegende Feld- N024
masse besteht aus denselben Gesteinen, nur ist der N025
Sandstein vorherrschender. In den Erdfällen an dem N026
südlichen Fuss des Berges sieht man vielfältig Gyps N027
anstehen.
N001
Unter den Versteinerungen des Kalksteins konnte N002
Pallas, einen wohlerhaltenen Ammoniten ausgenom- N003
men, nichts deutliches erkennen. Neuerdings sind aber N004
einige dieser Versteinerungen von Leop. von Buch N005
an einem Stücke dieses Kalksteins bestimmt, das sich N006
in der königlichen Sammlung in Berlin befindet. Von N007
Buch 1) erkannte darin einen neuen Ammoniten, den
[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Vergl. Explication de trois planches d’Ammonites par Leo- N002
pold de Buch. PI. II.
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert.
Weitere Informationen …
OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2019-10-24T14:59:58Z)
Weitere Informationen:
Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.
Die Transkription erfolgte nach den unter
http://www.ocr-d.de/gt_guidelines
formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.
Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. [226]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/244>, abgerufen am 25.11.2024.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2024. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.