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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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den Bestimmungen von Leop. v. Buch), denen von N002
Popilani an der Windau vollkommen ähnlich. Sie ha- N003
ben noch ihre natürliche perlmutterartig glänzende N004
Schale, und liegen sehr gedrängt in dem Kalkstein. N005
Ob indessen bei dieser Nähe des Jurakalksteins das N006
Steinsalz noch zur Juraformation gerechnet werden N007
könne, muss noch unentschieden bleiben 1).

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Vor der Rückkehr nach Orenburg besuchte ich N002
noch einige Quellen mit süssem Wasser, die 11/2 Wer- N003
ste von dem Orte an der Jelschanka entspringen. Sie N004
haben beide eine Einfassung, in welcher das Wasser N005
sich vor dem Abfliessen zu einem etwa 4 Fuss tiefen N006
Bassin sammelt, und haben eine Temperatur von 6°,8 und N007
6°,9 R. Die eine roch aber stark nach Schwefel¬ N008
wasserstoff. -- Kurz vor 6 Uhr Abends verliessen wir N009
Ilezk, waren aber doch erst um 3 Uhr in der Nacht N010
wieder in Orenburg.

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General Gens wünschte Herrn v. Humboldt N002
Gelegenheit zu geben, die Kirgisen der angränzenden N003
Steppe näher kennen zu lernen und hatte deshalb die N004
nächsten Sultane durch Boten auffordern lassen, mit N005
ihren Unterthanen in die Nähe von Orenburg zu kom- N006
men, und Wettkämpfe und Spiele zu veranstalten. N007
Eine grosse Anzahl Kirgisen war in Folge dieser N008
Aufforderung auch wirklich erschienen, hatte einige N009
Werste von Orenburg in der Steppe an dem Wege N010
nach Ilezk ihre Jurten aufgeschlagen, und ihre Sul- N011
tane kamen nun gegen Mittag des 25. Septembers per- N012
sönlich zum General Gens, um ihn und Herrn von N013
Humboldt zu diesen Spielen abzuholen. Wir fuhren N014
auch sogleich in ihrer Begleitung nach ihren Jurten, N015
und hatten schon unterwegs Gelegenheit ihre Reiter-

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[footnote reference] N001
1) Eben so wenig wie bei dem Steinsalz von Ilezk lässt sich N002
auch bei der weiter westwärts in der Steppe zwischen dem Ural N003
und der Wolga vorkommenden und später zu erwähnenden Steinsalz- N004
masse von Tschaptschatschi bestimmen, zu welcher Formation sie N005
gehört.

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den Bestimmungen von Leop. v. Buch), denen von N002
Popilani an der Windau vollkommen ähnlich. Sie ha- N003
ben noch ihre natürliche perlmutterartig glänzende N004
Schale, und liegen sehr gedrängt in dem Kalkstein. N005
Ob indessen bei dieser Nähe des Jurakalksteins das N006
Steinsalz noch zur Juraformation gerechnet werden N007
könne, muss noch unentschieden bleiben 1).

N001
Vor der Rückkehr nach Orenburg besuchte ich N002
noch einige Quellen mit süssem Wasser, die 1½ Wer- N003
ste von dem Orte an der Jelschanka entspringen. Sie N004
haben beide eine Einfassung, in welcher das Wasser N005
sich vor dem Abfliessen zu einem etwa 4 Fuss tiefen N006
Bassin sammelt, und haben eine Temperatur von 6°,8 und N007
6°,9 R. Die eine roch aber stark nach Schwefel¬ N008
wasserstoff. — Kurz vor 6 Uhr Abends verliessen wir N009
Ilezk, waren aber doch erst um 3 Uhr in der Nacht N010
wieder in Orenburg.

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General Gens wünschte Herrn v. Humboldt N002
Gelegenheit zu geben, die Kirgisen der angränzenden N003
Steppe näher kennen zu lernen und hatte deshalb die N004
nächsten Sultane durch Boten auffordern lassen, mit N005
ihren Unterthanen in die Nähe von Orenburg zu kom- N006
men, und Wettkämpfe und Spiele zu veranstalten. N007
Eine grosse Anzahl Kirgisen war in Folge dieser N008
Aufforderung auch wirklich erschienen, hatte einige N009
Werste von Orenburg in der Steppe an dem Wege N010
nach Ilezk ihre Jurten aufgeschlagen, und ihre Sul- N011
tane kamen nun gegen Mittag des 25. Septembers per- N012
sönlich zum General Gens, um ihn und Herrn von N013
Humboldt zu diesen Spielen abzuholen. Wir fuhren N014
auch sogleich in ihrer Begleitung nach ihren Jurten, N015
und hatten schon unterwegs Gelegenheit ihre Reiter-

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[footnote reference] N001
1) Eben so wenig wie bei dem Steinsalz von Ilezk lässt sich N002
auch bei der weiter westwärts in der Steppe zwischen dem Ural N003
und der Wolga vorkommenden und später zu erwähnenden Steinsalz- N004
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[212/0230] N001 den Bestimmungen von Leop. v. Buch), denen von N002 Popilani an der Windau vollkommen ähnlich. Sie ha- N003 ben noch ihre natürliche perlmutterartig glänzende N004 Schale, und liegen sehr gedrängt in dem Kalkstein. N005 Ob indessen bei dieser Nähe des Jurakalksteins das N006 Steinsalz noch zur Juraformation gerechnet werden N007 könne, muss noch unentschieden bleiben 1). N001 Vor der Rückkehr nach Orenburg besuchte ich N002 noch einige Quellen mit süssem Wasser, die 1½ Wer- N003 ste von dem Orte an der Jelschanka entspringen. Sie N004 haben beide eine Einfassung, in welcher das Wasser N005 sich vor dem Abfliessen zu einem etwa 4 Fuss tiefen N006 Bassin sammelt, und haben eine Temperatur von 6°,8 und N007 6°,9 R. Die eine roch aber stark nach Schwefel¬ N008 wasserstoff. — Kurz vor 6 Uhr Abends verliessen wir N009 Ilezk, waren aber doch erst um 3 Uhr in der Nacht N010 wieder in Orenburg. N001 General Gens wünschte Herrn v. Humboldt N002 Gelegenheit zu geben, die Kirgisen der angränzenden N003 Steppe näher kennen zu lernen und hatte deshalb die N004 nächsten Sultane durch Boten auffordern lassen, mit N005 ihren Unterthanen in die Nähe von Orenburg zu kom- N006 men, und Wettkämpfe und Spiele zu veranstalten. N007 Eine grosse Anzahl Kirgisen war in Folge dieser N008 Aufforderung auch wirklich erschienen, hatte einige N009 Werste von Orenburg in der Steppe an dem Wege N010 nach Ilezk ihre Jurten aufgeschlagen, und ihre Sul- N011 tane kamen nun gegen Mittag des 25. Septembers per- N012 sönlich zum General Gens, um ihn und Herrn von N013 Humboldt zu diesen Spielen abzuholen. Wir fuhren N014 auch sogleich in ihrer Begleitung nach ihren Jurten, N015 und hatten schon unterwegs Gelegenheit ihre Reiter- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Eben so wenig wie bei dem Steinsalz von Ilezk lässt sich N002 auch bei der weiter westwärts in der Steppe zwischen dem Ural N003 und der Wolga vorkommenden und später zu erwähnenden Steinsalz- N004 masse von Tschaptschatschi bestimmen, zu welcher Formation sie N005 gehört.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 212. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/230>, abgerufen am 27.11.2024.