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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

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Balkensalzes wird nach dem Volumen bestimmt, und N002
hierbei angenommen, dass ein Kubikwerschock 45 So- N003
lotnik wiegt 1).

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Der Transport des Salzes nach den Niederlagen am N002
Aschkader, dem Ik und der Samara geschieht meisten- N003
theils nur im Winter und durch die Teptären. Von N004
diesen Niederlagen wird es dann weiter nach Kasan N005
und dem übrigen Reiche auf den Flüssen verschifft.

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Die Gewinuung des Steinsalzes geschieht nur im N002
Sommer, und die Arbeit fängt damit an, dass man das N003
durch den geschmolzenen Schnee entstandene Wasser N004
auspumpt. Während des Sommers ist, wie schon an- N005
geführt, die Ansammlung von Wasser nur unbeträcht- N006
lich. Dieser würde man aber vielleicht ganz entge- N007
hen, und die Arbeit Sommer und Winter fortzusetzen N008
im Stande sein, wenn man den Abbau des Steinsalzes N009
unterirdisch betriebe. Schon Pallas hatte die russische N010
Regierung auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, N011
und in Folge seines Rathes wurde schon in den sieben- N012
ziger Jahren ein Schacht in dem Salzstock abgeteuft, N013
und bis auf 50 Arschinen niedergebracht, dann aber N014
wegen der Schwierigkeiten, die sich dem Abbau in N015
grösserer Tiefe entgegensetzten, und die man nicht N016
zu überwinden verstand, verlassen, worauf er mit der N017
Zeit verfiel. In neuern Zeiten hat man einen neuen N018
Versuch gemacht, und 100 Saschenen östlich von dem N019
Tagebaue 2 Schachte in einer Entfernung von etwa N020
30 Saschenen nebeneinander abgeteuft, dieselben bis N021
auf eine Teufe von 24 Saschenen niedergebracht und N022
in einer Teufe von 10 Saschenen mittelst eines Quer- N023
schlags verbunden. Man hatte hier überall den Salz-

[footnote reference]
[footnote reference] N001
1) Nimmt man an, dass 1 Werschock = 0,444 Metres; 1 Ku- N002
bikcentimeter Wasser = 1 Gramme; 4,264 Gr. = 1 Solotnik, und N003
dass das specifische Gewicht des Steinsalzes = 2,257; so würde hier- N004
nach 1 Kubikwerschock Steinsalz 46,33 Sol. wiegen. Das geringere N005
Gewicht ist wohl wegen der etwanigen Höhlungen oder Unreinigkei- N006
ten des Steinsalzes angenommen.

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Balkensalzes wird nach dem Volumen bestimmt, und N002
hierbei angenommen, dass ein Kubikwerschock 45 So- N003
lotnik wiegt 1).

N001
Der Transport des Salzes nach den Niederlagen am N002
Aschkader, dem Ik und der Samara geschieht meisten- N003
theils nur im Winter und durch die Teptären. Von N004
diesen Niederlagen wird es dann weiter nach Kasan N005
und dem übrigen Reiche auf den Flüssen verschifft.

N001
Die Gewinuung des Steinsalzes geschieht nur im N002
Sommer, und die Arbeit fängt damit an, dass man das N003
durch den geschmolzenen Schnee entstandene Wasser N004
auspumpt. Während des Sommers ist, wie schon an- N005
geführt, die Ansammlung von Wasser nur unbeträcht- N006
lich. Dieser würde man aber vielleicht ganz entge- N007
hen, und die Arbeit Sommer und Winter fortzusetzen N008
im Stande sein, wenn man den Abbau des Steinsalzes N009
unterirdisch betriebe. Schon Pallas hatte die russische N010
Regierung auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, N011
und in Folge seines Rathes wurde schon in den sieben- N012
ziger Jahren ein Schacht in dem Salzstock abgeteuft, N013
und bis auf 50 Arschinen niedergebracht, dann aber N014
wegen der Schwierigkeiten, die sich dem Abbau in N015
grösserer Tiefe entgegensetzten, und die man nicht N016
zu überwinden verstand, verlassen, worauf er mit der N017
Zeit verfiel. In neuern Zeiten hat man einen neuen N018
Versuch gemacht, und 100 Saschenen östlich von dem N019
Tagebaue 2 Schachte in einer Entfernung von etwa N020
30 Saschenen nebeneinander abgeteuft, dieselben bis N021
auf eine Teufe von 24 Saschenen niedergebracht und N022
in einer Teufe von 10 Saschenen mittelst eines Quer- N023
schlags verbunden. Man hatte hier überall den Salz-

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[footnote reference] N001
1) Nimmt man an, dass 1 Werschock = 0,444 Metres; 1 Ku- N002
bikcentimeter Wasser = 1 Gramme; 4,264 Gr. = 1 Solotnik, und N003
dass das specifische Gewicht des Steinsalzes = 2,257; so würde hier- N004
nach 1 Kubikwerschock Steinsalz 46,33 Sol. wiegen. Das geringere N005
Gewicht ist wohl wegen der etwanigen Höhlungen oder Unreinigkei- N006
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[210/0228] N001 Balkensalzes wird nach dem Volumen bestimmt, und N002 hierbei angenommen, dass ein Kubikwerschock 45 So- N003 lotnik wiegt 1). N001 Der Transport des Salzes nach den Niederlagen am N002 Aschkader, dem Ik und der Samara geschieht meisten- N003 theils nur im Winter und durch die Teptären. Von N004 diesen Niederlagen wird es dann weiter nach Kasan N005 und dem übrigen Reiche auf den Flüssen verschifft. N001 Die Gewinuung des Steinsalzes geschieht nur im N002 Sommer, und die Arbeit fängt damit an, dass man das N003 durch den geschmolzenen Schnee entstandene Wasser N004 auspumpt. Während des Sommers ist, wie schon an- N005 geführt, die Ansammlung von Wasser nur unbeträcht- N006 lich. Dieser würde man aber vielleicht ganz entge- N007 hen, und die Arbeit Sommer und Winter fortzusetzen N008 im Stande sein, wenn man den Abbau des Steinsalzes N009 unterirdisch betriebe. Schon Pallas hatte die russische N010 Regierung auf diesen Umstand aufmerksam gemacht, N011 und in Folge seines Rathes wurde schon in den sieben- N012 ziger Jahren ein Schacht in dem Salzstock abgeteuft, N013 und bis auf 50 Arschinen niedergebracht, dann aber N014 wegen der Schwierigkeiten, die sich dem Abbau in N015 grösserer Tiefe entgegensetzten, und die man nicht N016 zu überwinden verstand, verlassen, worauf er mit der N017 Zeit verfiel. In neuern Zeiten hat man einen neuen N018 Versuch gemacht, und 100 Saschenen östlich von dem N019 Tagebaue 2 Schachte in einer Entfernung von etwa N020 30 Saschenen nebeneinander abgeteuft, dieselben bis N021 auf eine Teufe von 24 Saschenen niedergebracht und N022 in einer Teufe von 10 Saschenen mittelst eines Quer- N023 schlags verbunden. Man hatte hier überall den Salz- [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Nimmt man an, dass 1 Werschock = 0,444 Metres; 1 Ku- N002 bikcentimeter Wasser = 1 Gramme; 4,264 Gr. = 1 Solotnik, und N003 dass das specifische Gewicht des Steinsalzes = 2,257; so würde hier- N004 nach 1 Kubikwerschock Steinsalz 46,33 Sol. wiegen. Das geringere N005 Gewicht ist wohl wegen der etwanigen Höhlungen oder Unreinigkei- N006 ten des Steinsalzes angenommen.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 210. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/228>, abgerufen am 27.11.2024.