Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
necticut gefunden, und der Topas, Zirkon, Korund N002
und Sodalith wie auch das Titaneisenerz, der grüne N003
Feldspath und der einaxige Glimmer, sind hier von N004
einer Schönheit vorgekommen, wie an wenigen andern N005
Orten.

N001
Was die Gebirgsarten anbetrifft, welche diese N002
Mineralien entweder selbst ausmachen, oder in denen N003
sie als unwesentliche Gemengtheile oder in gangför- N004
migen Räumen erscheinen, so sind diese Miascit, Gra- N005
nit, Weissstein und körniger Kalkstein. Der Miascit N006
macht unstreitig die grösste Masse des Gebirges aus. N007
Er findet sich auf der westlichen Seite mit Eläolith, N008
auf der östlichen ohne denselben, und ist demnach in N009
zwei Abtheilungen zu theilen, die, bis spätere Unter- N010
suchungen etwa schärfere Gränzen zwischen ihnen N011
ziehen, jetzt wohl noch am zweckmässigsten als zwei N012
Varietäten einer und derselben Gebirgsart zu betrach- N013
ten sind. Da wo der Miascit keinen Eläolith enthält, N014
kommt auch öfter wohl Hornblende, und selbst, wenn N015
auch sehr selten, etwas Quarz in ihm vor, wodurch N016
er, wenn auch nicht in den Syenit übergeht, doch N017
seine Verwandtschaft zu demselben beweist. Offenbar N018
steht er unter den Gebirgsarten diesem am nächsten, N019
besonders dem Norwegischen Zirkonsyenite, dem er N020
auch durch seine Grobkörnigkeit und das Vorkommen N021
so vieler zufälligen Gemengtheile gleicht. Man könnte N022
selbst geneigt sein, ihn nur für eine Varietät des Sye- N023
nits zu halten, da auch in dem Norwegischen Zirkon- N024
syenite, Eläolith, und in dem Syenite von Meissen N025
einaxiger Glimmen häufig vorkommt und letzterer stel- N026
lenweise die Hornblende gänzlich ersetzt; indessen N027
erscheint in dem Miascite die Hornblende doch nur N028
sehr untergeordnet, und der einaxige Glimmer bildet N029
bei weitem die Hauptsache. Noch weniger aber kann N030
man den Miascit als eine Abänderung des Granites N031
betrachten; in welcher der Quarz entweder fehlt oder N032
durch Eläolith ersetzt ist. ln dem Granite ist der

N001
necticut gefunden, und der Topas, Zirkon, Korund N002
und Sodalith wie auch das Titaneisenerz, der grüne N003
Feldspath und der einaxige Glimmer, sind hier von N004
einer Schönheit vorgekommen, wie an wenigen andern N005
Orten.

N001
Was die Gebirgsarten anbetrifft, welche diese N002
Mineralien entweder selbst ausmachen, oder in denen N003
sie als unwesentliche Gemengtheile oder in gangför- N004
migen Räumen erscheinen, so sind diese Miascit, Gra- N005
nit, Weissstein und körniger Kalkstein. Der Miascit N006
macht unstreitig die grösste Masse des Gebirges aus. N007
Er findet sich auf der westlichen Seite mit Eläolith, N008
auf der östlichen ohne denselben, und ist demnach in N009
zwei Abtheilungen zu theilen, die, bis spätere Unter- N010
suchungen etwa schärfere Gränzen zwischen ihnen N011
ziehen, jetzt wohl noch am zweckmässigsten als zwei N012
Varietäten einer und derselben Gebirgsart zu betrach- N013
ten sind. Da wo der Miascit keinen Eläolith enthält, N014
kommt auch öfter wohl Hornblende, und selbst, wenn N015
auch sehr selten, etwas Quarz in ihm vor, wodurch N016
er, wenn auch nicht in den Syenit übergeht, doch N017
seine Verwandtschaft zu demselben beweist. Offenbar N018
steht er unter den Gebirgsarten diesem am nächsten, N019
besonders dem Norwegischen Zirkonsyenite, dem er N020
auch durch seine Grobkörnigkeit und das Vorkommen N021
so vieler zufälligen Gemengtheile gleicht. Man könnte N022
selbst geneigt sein, ihn nur für eine Varietät des Sye- N023
nits zu halten, da auch in dem Norwegischen Zirkon- N024
syenite, Eläolith, und in dem Syenite von Meissen N025
einaxiger Glimmen häufig vorkommt und letzterer stel- N026
lenweise die Hornblende gänzlich ersetzt; indessen N027
erscheint in dem Miascite die Hornblende doch nur N028
sehr untergeordnet, und der einaxige Glimmer bildet N029
bei weitem die Hauptsache. Noch weniger aber kann N030
man den Miascit als eine Abänderung des Granites N031
betrachten; in welcher der Quarz entweder fehlt oder N032
durch Eläolith ersetzt ist. ln dem Granite ist der

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0113" xml:id="img_0111" n="95"/>
        <p><lb n="N001"/>
necticut gefunden, und der Topas, Zirkon, Korund             <lb n="N002"/>
und Sodalith wie auch das Titaneisenerz, der grüne             <lb n="N003"/>
Feldspath und der einaxige Glimmer, sind hier von             <lb n="N004"/>
einer Schönheit vorgekommen, wie an wenigen andern             <lb n="N005"/>
Orten.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Was die Gebirgsarten anbetrifft, welche diese             <lb n="N002"/>
Mineralien entweder selbst ausmachen, oder in denen             <lb n="N003"/>
sie als unwesentliche Gemengtheile oder in gangför-             <lb n="N004"/>
migen Räumen erscheinen, so sind diese Miascit, Gra-             <lb n="N005"/>
nit, Weissstein und körniger Kalkstein. Der Miascit             <lb n="N006"/>
macht unstreitig die grösste Masse des Gebirges aus.             <lb n="N007"/>
Er findet sich auf der westlichen Seite mit Eläolith,             <lb n="N008"/>
auf der östlichen ohne denselben, und ist demnach in             <lb n="N009"/>
zwei Abtheilungen zu theilen, die, bis spätere Unter-             <lb n="N010"/>
suchungen etwa schärfere Gränzen zwischen ihnen             <lb n="N011"/>
ziehen, jetzt wohl noch am zweckmässigsten als zwei             <lb n="N012"/>
Varietäten einer und derselben Gebirgsart zu betrach-             <lb n="N013"/>
ten sind. Da wo der Miascit keinen Eläolith enthält,             <lb n="N014"/>
kommt auch öfter wohl Hornblende, und selbst, wenn             <lb n="N015"/>
auch sehr selten, etwas Quarz in ihm vor, wodurch             <lb n="N016"/>
er, wenn auch nicht in den Syenit übergeht, doch             <lb n="N017"/>
seine Verwandtschaft zu demselben beweist. Offenbar             <lb n="N018"/>
steht er unter den Gebirgsarten diesem am nächsten,             <lb n="N019"/>
besonders dem Norwegischen Zirkonsyenite, dem er             <lb n="N020"/>
auch durch seine Grobkörnigkeit und das Vorkommen             <lb n="N021"/>
so vieler zufälligen Gemengtheile gleicht. Man könnte             <lb n="N022"/>
selbst geneigt sein, ihn nur für eine Varietät des Sye-             <lb n="N023"/>
nits zu halten, da auch in dem Norwegischen Zirkon-             <lb n="N024"/>
syenite, Eläolith, und in dem Syenite von Meissen             <lb n="N025"/>
einaxiger Glimmen häufig vorkommt und letzterer stel-             <lb n="N026"/>
lenweise die Hornblende gänzlich ersetzt; indessen             <lb n="N027"/>
erscheint in dem Miascite die Hornblende doch nur             <lb n="N028"/>
sehr untergeordnet, und der einaxige Glimmer bildet             <lb n="N029"/>
bei weitem die Hauptsache. Noch weniger aber kann             <lb n="N030"/>
man den Miascit als eine Abänderung des Granites             <lb n="N031"/>
betrachten; in welcher der Quarz entweder fehlt oder             <lb n="N032"/>
durch Eläolith ersetzt ist. ln dem Granite ist der</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[95/0113] N001 necticut gefunden, und der Topas, Zirkon, Korund N002 und Sodalith wie auch das Titaneisenerz, der grüne N003 Feldspath und der einaxige Glimmer, sind hier von N004 einer Schönheit vorgekommen, wie an wenigen andern N005 Orten. N001 Was die Gebirgsarten anbetrifft, welche diese N002 Mineralien entweder selbst ausmachen, oder in denen N003 sie als unwesentliche Gemengtheile oder in gangför- N004 migen Räumen erscheinen, so sind diese Miascit, Gra- N005 nit, Weissstein und körniger Kalkstein. Der Miascit N006 macht unstreitig die grösste Masse des Gebirges aus. N007 Er findet sich auf der westlichen Seite mit Eläolith, N008 auf der östlichen ohne denselben, und ist demnach in N009 zwei Abtheilungen zu theilen, die, bis spätere Unter- N010 suchungen etwa schärfere Gränzen zwischen ihnen N011 ziehen, jetzt wohl noch am zweckmässigsten als zwei N012 Varietäten einer und derselben Gebirgsart zu betrach- N013 ten sind. Da wo der Miascit keinen Eläolith enthält, N014 kommt auch öfter wohl Hornblende, und selbst, wenn N015 auch sehr selten, etwas Quarz in ihm vor, wodurch N016 er, wenn auch nicht in den Syenit übergeht, doch N017 seine Verwandtschaft zu demselben beweist. Offenbar N018 steht er unter den Gebirgsarten diesem am nächsten, N019 besonders dem Norwegischen Zirkonsyenite, dem er N020 auch durch seine Grobkörnigkeit und das Vorkommen N021 so vieler zufälligen Gemengtheile gleicht. Man könnte N022 selbst geneigt sein, ihn nur für eine Varietät des Sye- N023 nits zu halten, da auch in dem Norwegischen Zirkon- N024 syenite, Eläolith, und in dem Syenite von Meissen N025 einaxiger Glimmen häufig vorkommt und letzterer stel- N026 lenweise die Hornblende gänzlich ersetzt; indessen N027 erscheint in dem Miascite die Hornblende doch nur N028 sehr untergeordnet, und der einaxige Glimmer bildet N029 bei weitem die Hauptsache. Noch weniger aber kann N030 man den Miascit als eine Abänderung des Granites N031 betrachten; in welcher der Quarz entweder fehlt oder N032 durch Eläolith ersetzt ist. ln dem Granite ist der

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:59:58Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:59:58Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst. Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;

Die Faksimiles der Karten, #f0631 bis #f0634, stammen aus dem Digitalisat der Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Werks-URN (URL): https://www.digi-hub.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:kobv:11-d-6431605.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/113
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 2. Berlin, 1842, S. 95. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural02_1842/113>, abgerufen am 24.11.2024.