Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

Bild:
<< vorherige Seite

N001
rechnen sind, wofür der Sandstein von Ronneburg (26) N002
durch seine Aehnlichkeit mit dem Stuttgarder spricht. N003
Dass der Kalkstein von Uexkull in Süd-Livland zum N004
Jurakalk gehöre, ist zwar nicht durch seine Verstei¬ N005
nerungen bewiesen, doch spricht dafür sein ganzes N006
Ansehen, was auch von dem von Pajus (15) nördlich N007
von Dorpat gilt.

N001
Unter den übrigen Sammlungen interessirte mich N002
der Porphyr von der Insel Hochland im Finnischen N003
Meerbusen, der bei Gelegenheit der Gradmessung des N004
Herrn Struve von Herrn Ulprecht entdeckt ist. Es N005
ist ein schöner fester Porphyr mit röthlichbrauner Grund¬ N006
masse, in welcher weisse, wenig durchscheinende Feld- N007
spathkrystalle, zuweilen von 3-4 Linien Durchmesser, N008
kleine nelkenbraune Quarzkörner und kleine derbe Par- N009
thien von sehr feinkörnigem Eisenglanze inneliegen. N010
Der Feldspath ist in grosser Menge vorhanden, Quarz N011
und Eisenglanz, besonders der letztere, finden sich in N012
viel geringerer Menge. Nach den Nachrichten, die N013
Herr Ulprecht über diesen Porphyr in dem Ostsee- N014
Provinzen-Blatt und daraus in der geographischen Zei¬ N015
tung der Hertha B. 3, S. 76 mitgetheilt hat, bildet er N016
einen 8 Werste langen Bergrücken, der sich besonders N017
an der Südost-Küste der Insel erhebt, und hier eine N018
Höhe von etwa 500 Fussen erreicht. In Rücksicht N019
der Formation scheint er ganz mit dem Porphyr von N020
Elfdalen in Schweden und vom Korgon im Altai (der N021
später beschrieben werden wird) übereinzukommen; er N022
findet sich wie diese in der Nähe von Uebergangs- N023
kalkstein, und hat mit beiden auch die Frische, Festig¬ N024
keit und Schönheit gemein; der Schwedische unter¬ N025
scheidet sich aber durch lichtere Farbe der Haupt¬ N026
masse und durch Mangel an Quarz und Eisenglanz; N027
der Altaische gleicht ihm auch in der Farbe der Haupt¬ N028
masse vollkommen, hat aber kleinere eingewachsene

N001
rechnen sind, wofür der Sandstein von Ronneburg (26) N002
durch seine Aehnlichkeit mit dem Stuttgarder spricht. N003
Dass der Kalkstein von Uexkull in Süd-Livland zum N004
Jurakalk gehöre, ist zwar nicht durch seine Verstei¬ N005
nerungen bewiesen, doch spricht dafür sein ganzes N006
Ansehen, was auch von dem von Pajus (15) nördlich N007
von Dorpat gilt.

N001
Unter den übrigen Sammlungen interessirte mich N002
der Porphyr von der Insel Hochland im Finnischen N003
Meerbusen, der bei Gelegenheit der Gradmessung des N004
Herrn Struve von Herrn Ulprecht entdeckt ist. Es N005
ist ein schöner fester Porphyr mit röthlichbrauner Grund¬ N006
masse, in welcher weisse, wenig durchscheinende Feld- N007
spathkrystalle, zuweilen von 3-4 Linien Durchmesser, N008
kleine nelkenbraune Quarzkörner und kleine derbe Par- N009
thien von sehr feinkörnigem Eisenglanze inneliegen. N010
Der Feldspath ist in grosser Menge vorhanden, Quarz N011
und Eisenglanz, besonders der letztere, finden sich in N012
viel geringerer Menge. Nach den Nachrichten, die N013
Herr Ulprecht über diesen Porphyr in dem Ostsee- N014
Provinzen-Blatt und daraus in der geographischen Zei¬ N015
tung der Hertha B. 3, S. 76 mitgetheilt hat, bildet er N016
einen 8 Werste langen Bergrücken, der sich besonders N017
an der Südost-Küste der Insel erhebt, und hier eine N018
Höhe von etwa 500 Fussen erreicht. In Rücksicht N019
der Formation scheint er ganz mit dem Porphyr von N020
Elfdalen in Schweden und vom Korgon im Altai (der N021
später beschrieben werden wird) übereinzukommen; er N022
findet sich wie diese in der Nähe von Uebergangs- N023
kalkstein, und hat mit beiden auch die Frische, Festig¬ N024
keit und Schönheit gemein; der Schwedische unter¬ N025
scheidet sich aber durch lichtere Farbe der Haupt¬ N026
masse und durch Mangel an Quarz und Eisenglanz; N027
der Altaische gleicht ihm auch in der Farbe der Haupt¬ N028
masse vollkommen, hat aber kleinere eingewachsene

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <pb facs="#f0065" xml:id="img_0065" n="31"/>
        <p><lb n="N001"/>
rechnen sind, wofür der Sandstein von Ronneburg (26)             <lb n="N002"/>
durch seine Aehnlichkeit mit dem Stuttgarder spricht.             <lb n="N003"/>
Dass der Kalkstein von Uexkull in Süd-Livland zum             <lb n="N004"/>
Jurakalk gehöre, ist zwar nicht durch seine Verstei¬             <lb n="N005"/>
nerungen bewiesen, doch spricht dafür sein ganzes             <lb n="N006"/>
Ansehen, was auch von dem von Pajus (15) nördlich             <lb n="N007"/>
von Dorpat gilt.</p>
        <p><lb n="N001"/>
Unter den übrigen Sammlungen interessirte mich             <lb n="N002"/>
der Porphyr von der Insel Hochland im Finnischen             <lb n="N003"/>
Meerbusen, der bei Gelegenheit der Gradmessung des             <lb n="N004"/>
Herrn Struve von Herrn Ulprecht entdeckt ist. Es             <lb n="N005"/>
ist ein schöner fester Porphyr mit röthlichbrauner Grund¬             <lb n="N006"/>
masse, in welcher weisse, wenig durchscheinende Feld-             <lb n="N007"/>
spathkrystalle, zuweilen von 3-4 Linien Durchmesser,             <lb n="N008"/>
kleine nelkenbraune Quarzkörner und kleine derbe Par-             <lb n="N009"/>
thien von sehr feinkörnigem Eisenglanze inneliegen. <lb n="N010"/>
Der Feldspath ist in grosser Menge vorhanden, Quarz             <lb n="N011"/>
und Eisenglanz, besonders der letztere, finden sich in             <lb n="N012"/>
viel geringerer Menge. Nach den Nachrichten, die             <lb n="N013"/>
Herr Ulprecht über diesen Porphyr in dem Ostsee-             <lb n="N014"/>
Provinzen-Blatt und daraus in der geographischen Zei¬             <lb n="N015"/>
tung der Hertha B. 3, S. 76 mitgetheilt hat, bildet er <lb n="N016"/>
einen 8 Werste langen Bergrücken, der sich besonders             <lb n="N017"/>
an der Südost-Küste der Insel erhebt, und hier eine             <lb n="N018"/>
Höhe von etwa 500 Fussen erreicht. In Rücksicht             <lb n="N019"/>
der Formation scheint er ganz mit dem Porphyr von             <lb n="N020"/>
Elfdalen in Schweden und vom Korgon im Altai (der             <lb n="N021"/>
später beschrieben werden wird) übereinzukommen; er             <lb n="N022"/>
findet sich wie diese in der Nähe von Uebergangs-             <lb n="N023"/>
kalkstein, und hat mit beiden auch die Frische, Festig¬             <lb n="N024"/>
keit und Schönheit gemein; der Schwedische unter¬             <lb n="N025"/>
scheidet sich aber durch lichtere Farbe der Haupt¬             <lb n="N026"/>
masse und durch Mangel an Quarz und Eisenglanz;             <lb n="N027"/>
der Altaische gleicht ihm auch in der Farbe der Haupt¬             <lb n="N028"/>
masse vollkommen, hat aber kleinere eingewachsene</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[31/0065] N001 rechnen sind, wofür der Sandstein von Ronneburg (26) N002 durch seine Aehnlichkeit mit dem Stuttgarder spricht. N003 Dass der Kalkstein von Uexkull in Süd-Livland zum N004 Jurakalk gehöre, ist zwar nicht durch seine Verstei¬ N005 nerungen bewiesen, doch spricht dafür sein ganzes N006 Ansehen, was auch von dem von Pajus (15) nördlich N007 von Dorpat gilt. N001 Unter den übrigen Sammlungen interessirte mich N002 der Porphyr von der Insel Hochland im Finnischen N003 Meerbusen, der bei Gelegenheit der Gradmessung des N004 Herrn Struve von Herrn Ulprecht entdeckt ist. Es N005 ist ein schöner fester Porphyr mit röthlichbrauner Grund¬ N006 masse, in welcher weisse, wenig durchscheinende Feld- N007 spathkrystalle, zuweilen von 3-4 Linien Durchmesser, N008 kleine nelkenbraune Quarzkörner und kleine derbe Par- N009 thien von sehr feinkörnigem Eisenglanze inneliegen. N010 Der Feldspath ist in grosser Menge vorhanden, Quarz N011 und Eisenglanz, besonders der letztere, finden sich in N012 viel geringerer Menge. Nach den Nachrichten, die N013 Herr Ulprecht über diesen Porphyr in dem Ostsee- N014 Provinzen-Blatt und daraus in der geographischen Zei¬ N015 tung der Hertha B. 3, S. 76 mitgetheilt hat, bildet er N016 einen 8 Werste langen Bergrücken, der sich besonders N017 an der Südost-Küste der Insel erhebt, und hier eine N018 Höhe von etwa 500 Fussen erreicht. In Rücksicht N019 der Formation scheint er ganz mit dem Porphyr von N020 Elfdalen in Schweden und vom Korgon im Altai (der N021 später beschrieben werden wird) übereinzukommen; er N022 findet sich wie diese in der Nähe von Uebergangs- N023 kalkstein, und hat mit beiden auch die Frische, Festig¬ N024 keit und Schönheit gemein; der Schwedische unter¬ N025 scheidet sich aber durch lichtere Farbe der Haupt¬ N026 masse und durch Mangel an Quarz und Eisenglanz; N027 der Altaische gleicht ihm auch in der Farbe der Haupt¬ N028 masse vollkommen, hat aber kleinere eingewachsene

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

OCR-D: Bereitstellung der Texttranskription. (2019-10-24T14:49:29Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Matthias Boenig, Dennis Dietrich, Christian Thomas: Bearbeitung der digitalen Edition. (2019-10-24T14:49:29Z)

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR ohne Nachkorrektur.

Die Transkription erfolgte nach den unter http://www.ocr-d.de/gt_guidelines formulierten Richtlinien und wurde in Richtung des Zielformats DTABf angepasst.

Der Textinhalt einzelner Tabellen wurde von der OCR nur teilweise erfasst.

Weitere Textphänomene wurden wie folgt behandelt:

  • Bogensignaturen: gekennzeichnet;
  • Druckfehler: dokumentiert;
  • fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;
  • Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet;
  • langes s (ſ): als s transkribiert;
  • Normalisierungen: dokumentiert;
  • Seitenumbrüche markiert: ja;
  • Silbentrennung: wie Vorlage;
  • Vollständigkeit: vollständig erfasst;
  • Zeichensetzung: wie Vorlage;
  • Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/65
Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 31. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/65>, abgerufen am 22.11.2024.