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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837.

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v. Humboldt zu verstehen, und schob das Stück wieder N002
zurück, worauf dieser ihm durch den Dolmetscher und N003
durch Zeichen bedeutete, dass er es annehmen müsse, N004
und ihm das Tuch wieder zuschob. Nachdem diess N005
Hin- und Herschieben mehrmals wiederholt war, gab N006
der Befehlshaber endlich nach, und wie es schien mit N007
Vergnügen. Er erkundigte sich darauf bei dem Dol- N008
metscher, welches Gegengeschenk er wohl machen N009
könnte, und da für diesen Fall der Dolmetscher schon N010
unterrichtet war, dass Hrn. v. Humboldt nichts lieber N011
als einige Bücher sein würden, die wir in der Jurte des N012
chinesischen Befehlshabers hatten liegen sehen, so liess N013
dieser sogleich die Bücher holen, und überreichte sie N014
Hrn. v. Humboldt, der sie sehr erfreut über das für N015
ihn so werthvolle Geschenk, doch ebenfalls erst nach N016
mehreren Höflichkeiten und längerm Zögern annahm. 1) N017
Der chinesische Befehlshaber äusserte eine um so grös- N018
sere Freude, als ihm Hr. v. Humboldt erzählte, dass er N019
einen Bruder habe, der sich viel mit der chinesischen N020
Sprache beschäftige, und dem er sie nun mitbringen wolle. N021
Herr v. Humboldt bat darauf den Befehlshaber, sei- N022
nen Namen in das Buch zu schreiben, was er mit N023
einem Bleistifte, welcher ihm überreicht wurde, that, N024
und wobei wir erfuhren, dass er Tschin-fu heisse. Der N025
Bleistift war ihm neu, er betrachtete ihn mit Wohl- N026
gefallen, und nahm ihn daher gern an, als er ihm ge- N027
schenkt wurde. Wir boten ihm darauf aus unsern mit- N028
genommenen Lebensmitteln, einige Erfrischungen an, N029
wie Madeira-Wein, Zwieback und Zucker, von wel- N030
chem letztern wir mit einem grossen Vorrath versehen N031
waren, da wir gehört hatten, dass ihn die Mongolen,

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1) Die Bücher befinden sich jetzt in der Königl. Bibliothek zu N002
Berlin, und enthalten einen historischen Roman in vier Bänden, San- N003
kuetschi betitelt, der die Geschichte der drei Reiche, in welche N004
China nach dem Ende der Dynastie Han getheilt war, enthält, und N005
wie man aus dem Asiatic Journal ersieht, der Gegenstand eines litte- N006
rarischen Streites zwischen Klaproth und dem gelehrten Sinologen, N007
Prof. Neumann in München, geworden ist.

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v. Humboldt zu verstehen, und schob das Stück wieder N002
zurück, worauf dieser ihm durch den Dolmetscher und N003
durch Zeichen bedeutete, dass er es annehmen müsse, N004
und ihm das Tuch wieder zuschob. Nachdem diess N005
Hin- und Herschieben mehrmals wiederholt war, gab N006
der Befehlshaber endlich nach, und wie es schien mit N007
Vergnügen. Er erkundigte sich darauf bei dem Dol- N008
metscher, welches Gegengeschenk er wohl machen N009
könnte, und da für diesen Fall der Dolmetscher schon N010
unterrichtet war, dass Hrn. v. Humboldt nichts lieber N011
als einige Bücher sein würden, die wir in der Jurte des N012
chinesischen Befehlshabers hatten liegen sehen, so liess N013
dieser sogleich die Bücher holen, und überreichte sie N014
Hrn. v. Humboldt, der sie sehr erfreut über das für N015
ihn so werthvolle Geschenk, doch ebenfalls erst nach N016
mehreren Höflichkeiten und längerm Zögern annahm. 1) N017
Der chinesische Befehlshaber äusserte eine um so grös- N018
sere Freude, als ihm Hr. v. Humboldt erzählte, dass er N019
einen Bruder habe, der sich viel mit der chinesischen N020
Sprache beschäftige, und dem er sie nun mitbringen wolle. N021
Herr v. Humboldt bat darauf den Befehlshaber, sei- N022
nen Namen in das Buch zu schreiben, was er mit N023
einem Bleistifte, welcher ihm überreicht wurde, that, N024
und wobei wir erfuhren, dass er Tschin-fu heisse. Der N025
Bleistift war ihm neu, er betrachtete ihn mit Wohl- N026
gefallen, und nahm ihn daher gern an, als er ihm ge- N027
schenkt wurde. Wir boten ihm darauf aus unsern mit- N028
genommenen Lebensmitteln, einige Erfrischungen an, N029
wie Madeira-Wein, Zwieback und Zucker, von wel- N030
chem letztern wir mit einem grossen Vorrath versehen N031
waren, da wir gehört hatten, dass ihn die Mongolen,

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1) Die Bücher befinden sich jetzt in der Königl. Bibliothek zu N002
Berlin, und enthalten einen historischen Roman in vier Bänden, San- N003
kuetschi betitelt, der die Geschichte der drei Reiche, in welche N004
China nach dem Ende der Dynastie Han getheilt war, enthält, und N005
wie man aus dem Asiatic Journal ersieht, der Gegenstand eines litte- N006
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[605/0639] N001 v. Humboldt zu verstehen, und schob das Stück wieder N002 zurück, worauf dieser ihm durch den Dolmetscher und N003 durch Zeichen bedeutete, dass er es annehmen müsse, N004 und ihm das Tuch wieder zuschob. Nachdem diess N005 Hin- und Herschieben mehrmals wiederholt war, gab N006 der Befehlshaber endlich nach, und wie es schien mit N007 Vergnügen. Er erkundigte sich darauf bei dem Dol- N008 metscher, welches Gegengeschenk er wohl machen N009 könnte, und da für diesen Fall der Dolmetscher schon N010 unterrichtet war, dass Hrn. v. Humboldt nichts lieber N011 als einige Bücher sein würden, die wir in der Jurte des N012 chinesischen Befehlshabers hatten liegen sehen, so liess N013 dieser sogleich die Bücher holen, und überreichte sie N014 Hrn. v. Humboldt, der sie sehr erfreut über das für N015 ihn so werthvolle Geschenk, doch ebenfalls erst nach N016 mehreren Höflichkeiten und längerm Zögern annahm. 1) N017 Der chinesische Befehlshaber äusserte eine um so grös- N018 sere Freude, als ihm Hr. v. Humboldt erzählte, dass er N019 einen Bruder habe, der sich viel mit der chinesischen N020 Sprache beschäftige, und dem er sie nun mitbringen wolle. N021 Herr v. Humboldt bat darauf den Befehlshaber, sei- N022 nen Namen in das Buch zu schreiben, was er mit N023 einem Bleistifte, welcher ihm überreicht wurde, that, N024 und wobei wir erfuhren, dass er Tschin-fu heisse. Der N025 Bleistift war ihm neu, er betrachtete ihn mit Wohl- N026 gefallen, und nahm ihn daher gern an, als er ihm ge- N027 schenkt wurde. Wir boten ihm darauf aus unsern mit- N028 genommenen Lebensmitteln, einige Erfrischungen an, N029 wie Madeira-Wein, Zwieback und Zucker, von wel- N030 chem letztern wir mit einem grossen Vorrath versehen N031 waren, da wir gehört hatten, dass ihn die Mongolen, [footnote reference] [footnote reference] N001 1) Die Bücher befinden sich jetzt in der Königl. Bibliothek zu N002 Berlin, und enthalten einen historischen Roman in vier Bänden, San- N003 kuetschi betitelt, der die Geschichte der drei Reiche, in welche N004 China nach dem Ende der Dynastie Han getheilt war, enthält, und N005 wie man aus dem Asiatic Journal ersieht, der Gegenstand eines litte- N006 rarischen Streites zwischen Klaproth und dem gelehrten Sinologen, N007 Prof. Neumann in München, geworden ist.

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Zitationshilfe: Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 605. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/639>, abgerufen am 25.11.2024.