N001 Weg einschlagen, der in dem Thale der Ulba bis N002 nach Ustkamenogorsk, dann über das Gebirge nach N003 Buchtarminsk, und nun erst die Buchtarma aufwärts N004 nach Syränowsk führt.
N001 Wir verliessen sonach Riddersk am Morgen des N002 11. August, und fuhren in dem Thale der Ulba ent- N003 lang, das uns bis zum Dorfe Tscheremschanka schon N004 bekannt war. Das Thal ist hier wohl noch einige N005 Werste breit, aber das hohe Gebirge zu den Seiten, N006 dessen Schluchten und Abhänge noch überall mit Schnee N007 bedeckt waren, gewährte bei dem heitern Morgen den N008 schönsten Anblick. Am ausgezeichnetsten waren die N009 Formen der Berge in der uns links gelegenen Ulbins- N010 kischen Gebirgskette, die auch an Höhe die Ubins- N011 kische Kette bei weitem übertrifft, und besonders rag- N012 ten in der erstern der majestätische Prochodnoi Bjelok, N013 und eine andere etwas weiter abwärts gelegene Alpe, N014 der Iwanowskoi Bjelok hervor. Zwei Werste von Rid- N015 dersk erhebt sich gleich dem Berge, worin das Erz- N016 lager liegt, mitten in dem Thale ein kleiner kegel- N017 förmiger Berg, die Kruglaja Sopka (der runde Berg) N018 genannt, bei welchem wir anhielten, um ihn zu be- N019 steigen. Er liegt ganz nahe am Wege noch dies- N020 seits der Tichaja und ist baumlos, aber wie das um- N021 gebende Thal mit Kräutern bewachsen, die eine solche N022 Höhe hatten, und so gedrängt nebeneinander standen, N023 dass sie uns über dem Kopf zusammenschlugen und N024 wir uns nicht erkennen konnten, wenn wir auch nur N025 wenige Schritte voneinander gingen. Silivum cer- N026 nuum , Cnicus pratensis und Epilobium augustifolium, N027 welches aber schon grösstentheils abgeblüht war, fan- N028 den sich unter den Kräutern besonders häufig; ein Exem- N029 plar von Silivum cernuum , welches Prof. Ehrenberg N030 mass, hatte eine Länge von 9 Fuss. Von Ridderk aus N031 gesehen, erschien der Berg ganz kegelförmig, aber N032 oben auf der Höhe, die wohl ziemlich von der des N033 Grubenberges sein mochte, sahen wir, dass er eine
N001 Weg einschlagen, der in dem Thale der Ulba bis N002 nach Ustkamenogorsk, dann über das Gebirge nach N003 Buchtarminsk, und nun erst die Buchtarma aufwärts N004 nach Syränowsk führt.
N001 Wir verliessen sonach Riddersk am Morgen des N002 11. August, und fuhren in dem Thale der Ulba ent- N003 lang, das uns bis zum Dorfe Tscheremschanka schon N004 bekannt war. Das Thal ist hier wohl noch einige N005 Werste breit, aber das hohe Gebirge zu den Seiten, N006 dessen Schluchten und Abhänge noch überall mit Schnee N007 bedeckt waren, gewährte bei dem heitern Morgen den N008 schönsten Anblick. Am ausgezeichnetsten waren die N009 Formen der Berge in der uns links gelegenen Ulbins- N010 kischen Gebirgskette, die auch an Höhe die Ubins- N011 kische Kette bei weitem übertrifft, und besonders rag- N012 ten in der erstern der majestätische Prochodnoi Bjelok, N013 und eine andere etwas weiter abwärts gelegene Alpe, N014 der Iwanowskoi Bjelok hervor. Zwei Werste von Rid- N015 dersk erhebt sich gleich dem Berge, worin das Erz- N016 lager liegt, mitten in dem Thale ein kleiner kegel- N017 förmiger Berg, die Kruglaja Sopka (der runde Berg) N018 genannt, bei welchem wir anhielten, um ihn zu be- N019 steigen. Er liegt ganz nahe am Wege noch dies- N020 seits der Tichaja und ist baumlos, aber wie das um- N021 gebende Thal mit Kräutern bewachsen, die eine solche N022 Höhe hatten, und so gedrängt nebeneinander standen, N023 dass sie uns über dem Kopf zusammenschlugen und N024 wir uns nicht erkennen konnten, wenn wir auch nur N025 wenige Schritte voneinander gingen. Silivum cer- N026 nuum , Cnicus pratensis und Epilobium augustifolium, N027 welches aber schon grösstentheils abgeblüht war, fan- N028 den sich unter den Kräutern besonders häufig; ein Exem- N029 plar von Silivum cernuum , welches Prof. Ehrenberg N030 mass, hatte eine Länge von 9 Fuss. Von Ridderk aus N031 gesehen, erschien der Berg ganz kegelförmig, aber N032 oben auf der Höhe, die wohl ziemlich von der des N033 Grubenberges sein mochte, sahen wir, dass er eine
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Weg einschlagen, der in dem Thale der Ulba bis N002
nach Ustkamenogorsk, dann über das Gebirge nach N003
Buchtarminsk, und nun erst die Buchtarma aufwärts N004
nach Syränowsk führt.
N001
Wir verliessen sonach Riddersk am Morgen des N002
11. August, und fuhren in dem Thale der Ulba ent- N003
lang, das uns bis zum Dorfe Tscheremschanka schon N004
bekannt war. Das Thal ist hier wohl noch einige N005
Werste breit, aber das hohe Gebirge zu den Seiten, N006
dessen Schluchten und Abhänge noch überall mit Schnee N007
bedeckt waren, gewährte bei dem heitern Morgen den N008
schönsten Anblick. Am ausgezeichnetsten waren die N009
Formen der Berge in der uns links gelegenen Ulbins- N010
kischen Gebirgskette, die auch an Höhe die Ubins- N011
kische Kette bei weitem übertrifft, und besonders rag- N012
ten in der erstern der majestätische Prochodnoi Bjelok, N013
und eine andere etwas weiter abwärts gelegene Alpe, N014
der Iwanowskoi Bjelok hervor. Zwei Werste von Rid- N015
dersk erhebt sich gleich dem Berge, worin das Erz- N016
lager liegt, mitten in dem Thale ein kleiner kegel- N017
förmiger Berg, die Kruglaja Sopka (der runde Berg) N018
genannt, bei welchem wir anhielten, um ihn zu be- N019
steigen. Er liegt ganz nahe am Wege noch dies- N020
seits der Tichaja und ist baumlos, aber wie das um- N021
gebende Thal mit Kräutern bewachsen, die eine solche N022
Höhe hatten, und so gedrängt nebeneinander standen, N023
dass sie uns über dem Kopf zusammenschlugen und N024
wir uns nicht erkennen konnten, wenn wir auch nur N025
wenige Schritte voneinander gingen. Silivum cer- N026
nuum , Cnicus pratensis und Epilobium augustifolium, N027
welches aber schon grösstentheils abgeblüht war, fan- N028
den sich unter den Kräutern besonders häufig; ein Exem- N029
plar von Silivum cernuum , welches Prof. Ehrenberg N030
mass, hatte eine Länge von 9 Fuss. Von Ridderk aus N031
gesehen, erschien der Berg ganz kegelförmig, aber N032
oben auf der Höhe, die wohl ziemlich von der des N033
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Gustav Rose: Reise nach dem Ural, dem Altai und dem Kaspischen Meere. Band 1. Berlin, 1837, S. 575. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/rose_ural01_1837/609>, abgerufen am 25.11.2024.
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